Gebäude
Heidelberg-Weststadt Gaisbergstraße 26
Das Wohnhaus steht mit drei Fensterachsen im Westen an der Gaisbergstraße und mit zwei Fensterachsen im Süden auf dem Grundstück. Das Erdgeschoss liegt in der ersten Achse auf der Westseite, wobei diese leicht in die Gebäudefassade zurückgezogen ist. Das Erdgeschoss ist komplett mit beigefarbenem Sandstein verkleidet und an den Ecken im Südosten und Südwesten sowie zwischen der zweiten Achse auf der Ostseite gegenüber der zurückgesetzten ersten Achse mit diamantierten Bossen besetzt. Besondere Betonung erfahren auch die Pfeiler, welche die beiden Doppelfenster auf der Ostseite trennen, denn diese sind ebenfalls glatt bossiert. Die Fenster selbst werden, wie auch die beiden Einzelfenster auf der Südseite jeweils von einer Agraffe abgeschlossen. Ein kräftiges Gurtgesims trennt das Erd- vom ersten Obergeschoß und diesem Gurtgesims folgt im Abstand von einer Elle weiter oben ein weiteres Gesims, welches die Fenster von gleicher Anordnung wie im Erdgeschoß in Höhe der Fensterbretter umgibt. Zwischen diesen beiden Gurtgesimsen sind unter den Fenstern Balustraden angebracht, die mit der Fassade fluchten. Am Obergeschoss hat sicher Architekt etwas Besonderes einfallen lassen, um den Eindruck größerer Höhe zu erwecken: Das in rotem Ziegelstein aufgemauerte Gebäude in einmal in Mitte der halben Höhe der rechteckigen Fenstergewände von einem Blendgesims umzogen, den an den Fenstergewänden kleine, quadratische Diamantierungen beigegeben sind, an den hervorgehobenen Kanten des Baukörpers quadratische Diamantierungen aufsitzen. Die horizontalen Pfeiler der Fenstergewände schließen mit einfachen Kapitellen ab, auf denen der horizontale Abschluss "aufliegt". Direkt über den Kapitellen ist dieser wieder mit einer quadratischen Diamantierung besetzt, der oberhalb eine kleine, in Rollwerk auslaufende Konsole folgt, welche einen Dreiecksgiebel als Anschluss tragen. Zwischen diesen Konsolen, aber nicht innerhalb der Fensterbreiten, verläuft ein zweites Blendgesims. Die um eine Ziegelsteinbreite hervorgehobenen Ecken des ersten Obergeschosses im Südwesten und Südosten sowie am Nordende der zweiten Achse tragen unterhalb des Kranzgesimses ein Kapitell, über denen das Kranzgesims verläuft. All dies erweckt den Eindruck von "in die Höhe gehen", obwohl beide Geschosse die gleiche Höhe aufweisen, ein gekonnter architektonischer Schachzug. Dachseitig schließt über der ersten Achse im Norden eine einfensterige Gaube mit schöner, auf kleinen Knaggen vorkragender Dachseite ab, bei den beiden anderen Achsen ist es eine doppelfensterige Gaube. Nach Süden sitzt dagegen eine modern anmutende doppelfensterige Gaube auf. Im Westen schließt auf der Hofseite ein Anbau aus Ziegeln an das Erdgeschoss an, der den Charakter eines Arboretums hat. Zum ersten Obergeschoss hin schließt eine Terrasse mit schmiedeeisernem Geländer ab. Der Architekt hat hier auf "kleinstem Raum" eine interessante Kombination geschaffen, bei deren Betrachtung das Auge gerne verweilt. (Baujahr: 1891/92; Bauplanung/Ausführung: Friedrich Oppel. Quelle: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland; Landesdenkmalpflege Baden-Württemberg, Kulturdenkmale in Baden-Württemberg; Band II.5.2; Stadtkreis Heidelberg; Teilband 2 von Melanie Mertens; ISBN 978-3-7995-0426-3; 2013 Landesamt für Denkmalpflege, Esslingen am Neckar.) .
Erhaltungszustand: Gut
- Location
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Heidelberg
- Collection
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Städte und Dörfer
- Material/Technique
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Werkstein; Sandstein; Schmiedeeisen; Mauern; Steinmetz; Schmieden
- Related object and literature
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Teil von: Heidelberg-Weststadt Gaisbergstraße
- Classification
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Haus (Gattung)
Historismus (Stilistische Einordnung)
- Subject (what)
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Architektur
Ziegel
Gurtgesims
Ornament
Kranzgesims
Kapitell
Balustrade
Dachgaupe
- Sponsorship
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Pietschmann, Dieter-Robert
- Last update
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05.03.2025, 4:25 PM CET
Data provider
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. Universitätsbibliothek. If you have any questions about the object, please contact the data provider.
Object type
- Gebäude
Associated
Time of origin
- 1891 - 1892