Bestand

Infanterie-Regiment 112 (Bestand)

Überlieferungsgeschichte

Das Regiment wurde am 22. Oktober 1852 als 4. Linien-Infanterie-Regiment neu aufgestellt. Am 20. September 1856 erhielt es die Bezeichnung 4. Linien-Infanterie-Regiment Markgraf Wilhelm. Nachdem es am 19. November 1859 in 4. Linien-Infanterie-Regiment Prinz Wilhelm umbenannt worden war, erhielt es am 1. Juli 1871 seine endgültige Bezeichnung 4. Badisches Infanterie-Regiment Prinz Wilhelm. Infolge der mit Preußen abgeschlossenen Militärkonvention und der damit verbundenen Durchnummerierung der Einheiten kam zum selben Zeitpunkt nach preußischem Vorbild der Zusatz Nr. 112 hinzu. Bei Kriegsausbruch gehörte das Regiment zur 58. Infanterie-Brigade (29. Infanterie-Division).
Am 26. September 1916 stellten die Infanterie-Regimenter 112, 113 und 142 zu den bereits bestehenden drei Bataillonen ein weiteres sowie vier Maschinengewehr-Kompanien auf. Dieses vierte Bataillon wurde bereits am 30. Januar 1917 wieder aufgelöst. Die 4. Maschinengewehr-Kompanie löste sich im August 1917 ebenfalls wieder auf. Nach Kriegsende wurde das Regiment im Januar 1919 in Donaueschingen demobil gemacht.

Zu Kriegsbeginn hatte jedes Infanterie Regiment, einschließlich der Reserve- und Landwehr-Infanterie-Regimenter, für die Ausbildung des Ersatzes ein Ersatz-Bataillon aufgestellt. Im Januar 1915 wurde die Aufstellung eines weiteren Ersatz-Bataillons angeordnet. Neben der Ausbildung wurden durch die Ersatz-Bataillone neue Truppen aufgestellt. Das 1. Ersatz-Bataillon wurde am 2. August 1914 errichtet und in Müllheim stationiert. Später wurde es nach Donaueschingen verlegt. Das 2. Ersatz-Bataillon wurde im Februar 1915 in Villingen gebildet. Es wurde im November 1917 wieder aufgelöst.
Infolge der Demobilmachung blieben ab dem 2. Mai 1919 im Bereich des XIV. Armeekorps nur das Generalkommando, vier höhere Auflösungsstäbe und je eine Abwicklungsstelle bei denjenigen Infanterie- und Artillerie-Regimentern bestehen, die zum Friedensetat vor 1914 zählten.
Im Freistaat Baden begann am 13. Januar 1919 mit der Annahme von Freiwilligen die Neubildung des badischen Volksheeres. Reichs- und Badische Volksregierung ließen als Reaktion auf den sogenannten "Spartakus-Aufstand" im Februar 1919 zusätzlich zu den bereits bestehenden Freiwilligenformationen bei allen Einheiten weitere Freiwilligenverbände aufstellen.

Inhalt und Bewertung

Inhaltlich besteht der Bestand vor allem aus der Überlieferung der allgemeinen internen Verwaltung eines Regiments, seinen Gefechten und Bewegungen und der Gewährleistung der permanenten Kampfbereitschaft sowie der Ausbildung in den Ersatz-Bataillonen. Besonders nennenswert sind die Aktengruppen über das Militärwesen vor 1914, den Krieg von 1870/71, die militärischen Orden, den Gaskampf, die Garnisonsangelegenheiten, die Personalangelegenheiten, die Mobilmachung, die militärischen Operationen, die Gefechtsberichte, die Kriegstagebücher, die militärischen Befehle, die Ausbildung in der Heimat und die Demobilmachung.

Regimentsgeschichte: Das Regiment wurde am 22. Oktober 1852 als 4. Linien-Infanterie-Regiment neu aufgestellt. Am 20. September 1856 erhielt es die Bezeichnung 4. Linien-Infanterie-Regiment Markgraf Wilhelm. Nachdem es am 19. November 1859 in 4. Linien-Infanterie-Regiment Prinz Wilhelm umbenannt worden war, erhielt es am 1. Juli 1871 seine endgültige Bezeichnung 4. Badisches Infanterie-Regiment Prinz Wilhelm. Infolge der mit Preußen abgeschlossenen Militärkonvention und der damit verbundenen Durchnummerierung der Einheiten kam zum selben Zeitpunkt nach preußischem Vorbild der Zusatz Nr. 112 hinzu. Bei Kriegsausbruch gehörte das Regiment zur 58. Infanterie-Brigade (29. Infanterie-Division). Am 26. September 1916 stellten die Infanterie-Regimenter 112, 113 und 142 zu den bereits bestehenden drei Bataillonen ein weiteres sowie vier Maschinengewehr-Kompanien auf. Dieses vierte Bataillon wurde bereits am 30. Januar 1917 wieder aufgelöst. Die 4. Maschinengewehr-Kompanie löste sich im August 1917 ebenfalls wieder auf. Nach Kriegsende wurde das Regiment im Januar 1919 in Donaueschingen demobil gemacht. Zu Kriegsbeginn hatte jedes Infanterie Regiment, einschließlich der Reserve- und Landwehr-Infanterie-Regimenter, für die Ausbildung des Ersatzes ein Ersatz-Bataillon aufgestellt. Im Januar 1915 wurde die Aufstellung eines weiteren Ersatz-Bataillons angeordnet. Neben der Ausbildung wurden durch die Ersatz-Bataillone neue Truppen aufgestellt. Das 1. Ersatz-Bataillon wurde am 2. August 1914 errichtet und in Müllheim stationiert. Später wurde es nach Donaueschingen verlegt. Das 2. Ersatz-Bataillon wurde im Februar 1915 in Villingen gebildet. Es wurde im November 1917 wieder aufgelöst. Infolge der Demobilmachung blieben ab dem 2. Mai 1919 im Bereich des XIV. Armeekorps nur das Generalkommando, vier höhere Auflösungsstäbe und je eine Abwicklungsstelle bei denjenigen Infanterie- und Artillerie-Regimentern bestehen, die zum Friedensetat vor 1914 zählten. Im Freistaat Baden begann am 13. Januar 1919 mit der Annahme von Freiwilligen die Neubildung des badischen Volksheeres. Reichs- und Badische Volksregierung ließen als Reaktion auf den sogenannten "Spartakus-Aufstand" im Februar 1919 zusätzlich zu den bereits bestehenden Freiwilligenformationen bei allen Einheiten weitere Freiwilligenverbände aufstellen.

Bestandsgeschichte: Nach Kriegsende verblieben die Akten bei der Abwicklungsstelle des Infanterie-Regiments Nr. 112. Ab Januar 1920 wurde mit der Einrichtung eines Archivs des XIV. Armeekorps begonnen, in dem die Archive der Abwicklungsstellen zusammengeführt wurden. Im Herbst 1920 zog das Korpsarchiv in die Infanteriekaserne Heilbronn um. Ab Januar 1921 trat das Korpsarchiv unter der Bezeichnung Aktenverwaltung XIV in den Geschäftsbereich des Reichsministeriums des Innern, bevor es am 1. April 1921 als Archivzweigstelle Heilbronn dem Reichsarchiv in Potsdam eingegliedert wurde. Infolge der Vereinigung der Reichsarchivzweigstellen Heilbronn und Stuttgart gelangten die Bestände im Jahr 1924 nach Stuttgart. Die Württembergische Archivdirektion, die nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs die Verwaltung der Bestände des Heeresarchivs Stuttgart übernahm, gab in den Jahren 1947 bis 1949 die Überlieferung des XIV. Armeekorps an das Generallandesarchiv Karlsruhe ab. Eine sehr ausführliche Bestandsgeschichte ist im Vorwort des Stellvertretenden Generalkommandos des XIV. Armeekorps (Bestand 456 F 8) enthalten. Der Bestand umfasst 342 Faszikel mit einem Umfang von 9 laufenden Metern.

Literaturhinweise: Die Badener im Weltkrieg 1914/18, bearbeitet von Wilhelm Müller-Loebnitz, Karlsruhe 1935. Deutsche Militärgeschichte in sechs Bänden 1648-1939, hrsg. vom Militärgeschichtlichen Forschungsamt Freiburg, München 1983. Fenske, Hans: Die Verwaltung im Ersten Weltkrieg, in: Deutsche Verwaltungsgeschichte, Bd. 3, Stuttgart 1984, S. 866-908. Fischer, Joachim: Zehn Jahre Militärarchiv des Hauptstaatsarchivs Stuttgart, in: Zeitschrift für Württembergische Landesgeschichte 37 (1978), S. 362-368. Hänssler, (Ernst): Erlebnisse eines Soldaten des 4. Badischen Infanterie-Regiments Prinz Wilhelm im Feldzuge 1870-1871, Karlsruhe 1896. Harlfinger, (Rudolf): Vaterländisches Gedenk-Blatt aus der Geschichte des 4. Badischen Infanterie-Regiments Prinz Wilhelm Nr. 112, Mühlhausen 1885. [Infanterie-Regiment 112:] Festschrift zum 8. Regimentstag und 75jährigem Jubiläum des ehemaligen Regiments Prinz Wilhelm Nr. 112 zu Pforzheim, Pforzheim 1927. Jäger, Harald: Das militärische Archivgut in der Bundesrepublik für die Zeit von 1871 bis 1919, in: Militärgeschichtliche Mitteilungen 1968/2, S. 135-138. [Lang, Gustav:] Feldzugerinnerung eines Vizefeldwebels der 8. Kompanie des 4. Badischen Infanterie-Regiments Nr. 112 Prinz Wilhelm von Baden, Karlsruhe 1909. Pralle, (Karl) und Geßner, (Albert): Geschichte des 4. Badischen Infanterie-Regiments Prinz Wilhelm Nr. 112, Berlin 1897. Ritzinger, Karl: Ehrenbuch der noch lebenden Kameraden des 4. Badischen Infanterie-Regiments Prinz Wilhelm Nr. 112 und seiner Ersatzformationen, Karlsruhe 1936. Rochlitz, Walter: Ehemaliges 4. Badisches Infanterie-Regiment Prinz Wilhelm Nr. 112, Berlin 1938. Schiel, Otto: Das 4. Badische Infanterie-Regiment Prinz Wilhelm Nr. 112 im Weltkrieg, Heidelberg 1927. Übersicht über die Bestände des Hauptstaatsarchivs Stuttgart, bearbeitet von Joachim Fischer (Veröffentlichung der Staatlichen Archivverwaltung Baden-Württemberg, Bd. 31), Stuttgart 1983. Wimmer: Offizier-Stammliste des 4. Badischen Infanterie-Regiments Prinz Wilhelm Nr. 112 vom 22. Oktober 1852 bis 1. Oktober 1905, Berlin 1906.

Bestandssignatur
Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe, 456 F 38
Umfang
342 Archivalieneinheiten

Kontext
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe (Archivtektonik) >> Neuere Bestände (vornehmlich ab ca. 1800) >> Krieg >> XIV. (Badisches) Armeekorps >> Infanterie- und Maschinengewehr-Formationen
Verwandte Bestände und Literatur
Die Badener im Weltkrieg 1914/18, bearbeitet von Wilhelm Müller-Loebnitz, Karlsruhe 1935.
Deutsche Militärgeschichte in sechs Bänden 1648-1939, hrsg. vom Militärgeschichtlichen Forschungsamt Freiburg, München 1983.
Fenske, Hans: Die Verwaltung im Ersten Weltkrieg, in: Deutsche Verwaltungsgeschichte, Bd. 3, Stuttgart 1984, S. 866-908.
Fischer, Joachim: Zehn Jahre Militärarchiv des Hauptstaatsarchivs Stuttgart, in: Zeitschrift für Württembergische Landesgeschichte 37 (1978), S. 362-368.
Hänssler, (Ernst): Erlebnisse eines Soldaten des 4. Badischen Infanterie-Regiments Prinz Wilhelm im Feldzuge 1870-1871, Karlsruhe 1896.
Harlfinger, (Rudolf): Vaterländisches Gedenk-Blatt aus der Geschichte des 4. Badischen Infanterie-Regiments Prinz Wilhelm Nr. 112, Mühlhausen 1885.
[Infanterie-Regiment 112:] Festschrift zum 8. Regimentstag und 75jährigem Jubiläum des ehemaligen Regiments Prinz Wilhelm Nr. 112 zu Pforzheim, Pforzheim 1927.
Jäger, Harald: Das militärische Archivgut in der Bundesrepublik für die Zeit von 1871 bis 1919, in: Militärgeschichtliche Mitteilungen 1968/2, S. 135-138.
[Lang, Gustav:] Feldzugerinnerung eines Vizefeldwebels der 8. Kompanie des 4. Badischen Infanterie-Regiments Nr. 112 Prinz Wilhelm von Baden, Karlsruhe 1909.
Pralle, (Karl) und Geßner, (Albert): Geschichte des 4. Badischen Infanterie-Regiments Prinz Wilhelm Nr. 112, Berlin 1897.
Ritzinger, Karl: Ehrenbuch der noch lebenden Kameraden des 4. Badischen Infanterie-Regiments Prinz Wilhelm Nr. 112 und seiner Ersatzformationen, Karlsruhe 1936.
Rochlitz, Walter: Ehemaliges 4. Badisches Infanterie-Regiment Prinz Wilhelm Nr. 112, Berlin 1938.
Schiel, Otto: Das 4. Badische Infanterie-Regiment Prinz Wilhelm Nr. 112 im Weltkrieg, Heidelberg 1927.
Übersicht über die Bestände des Hauptstaatsarchivs Stuttgart, bearbeitet von Joachim Fischer (Veröffentlichung der Staatlichen Archivverwaltung Baden-Württemberg, Bd. 31), Stuttgart 1983.
Wimmer: Offizier-Stammliste des 4. Badischen Infanterie-Regiments Prinz Wilhelm Nr. 112 vom 22. Oktober 1852 bis 1. Oktober 1905, Berlin 1906.

Bestandslaufzeit
1870-1922

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Letzte Aktualisierung
03.04.2025, 11:03 MESZ

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Objekttyp

  • Bestand

Entstanden

  • 1870-1922

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