Bestand

Infanterie-Regiment 114 (Bestand)

Überlieferungsgeschichte

Das Regiment wurde am 26. Oktober 1867 als 6. Großherzoglich Badisches Infanterie-Regiment neu aufgestellt. Am 1. Juli 1871 kam infolge der mit Preußen abgeschlossenen Militärkonvention und der damit verbundenen Durchnummerierung der Einheiten nach preußischem Vorbild der Zusatz Nr. 114 hinzu. Am 2. August 1888 erhielt die Einheit die endgültige Bezeichnung 6. Badisches Infanterie-Regiment Kaiser Friedrich III. Nr. 114. Bei Kriegsausbruch gehörte das Regiment zur 57. Infanterie-Brigade (29. Infanterie-Division).
Zu Kriegsbeginn hatte jedes Infanterie Regiment, einschließlich der Reserve- und Landwehr-Infanterie-Regimenter, für die Ausbildung des Ersatzes ein Ersatz-Bataillon aufgestellt. Im Januar 1915 wurde die Errichtung eines weiteren Ersatz-Bataillons angeordnet. Neben der Ausbildung wurden durch die Ersatz-Bataillone neue Truppen aufgestellt. Das 1. Ersatz-Bataillon wurde am 2. August 1914 errichtet und in Konstanz stationiert. Das 2. Ersatz-Bataillon wurde im Februar 1915 aufgestellt und nach Radolfzell verlegt. Es wurde im November 1917 wieder aufgelöst.
Infolge der Demobilmachung blieben ab dem 2. Mai 1919 im Bereich des XIV. Armeekorps nur das Generalkommando, vier höhere Auflösungsstäbe und je eine Abwicklungsstelle bei denjenigen Infanterie- und Artillerie-Regimentern bestehen, die zum Friedensetat vor 1914 zählten.

Inhalt und Bewertung

Inhaltlich umfasst der Bestand vor allem die Überlieferung der allgemeinen internen Verwaltung des Regiments, seinen Gefechten und Bewegungen und der Gewährleistung der permanenten Kampfbereitschaft sowie der Ausbildung in den Ersatz-Bataillonen. Besonders nennenswert sind die Aktengruppen über die Mobilmachung, die militärischen Stiftungen, Vorschriften über die vormilitärische Ausbildung, die militärischen Operationen, die Gefechtsberichte, die Kriegstagebücher, die militärischen Befehle, die Ausbildung in der Heimat und die Organisation der Freiwilligen- und Grenzschutzformationen.

Regimentsgeschichte: Das Regiment wurde am 26. Oktober 1867 als 6. Großherzoglich Badisches Infanterie-Regiment neu aufgestellt. Am 1. Juli 1871 kam infolge der mit Preußen abgeschlossenen Militärkonvention und der damit verbundenen Durchnummerierung der Einheiten nach preußischem Vorbild der Zusatz Nr. 114 hinzu. Am 2. August 1888 erhielt die Einheit die endgültige Bezeichnung 6. Badisches Infanterie-Regiment Kaiser Friedrich III. Nr. 114. Bei Kriegsausbruch gehörte das Regiment zur 57. Infanterie-Brigade (29. Infanterie-Division). Zu Kriegsbeginn hatte jedes Infanterie Regiment, einschließlich der Reserve- und Landwehr-Infanterie-Regimenter, für die Ausbildung des Ersatzes ein Ersatz-Bataillon aufgestellt. Im Januar 1915 wurde die Errichtung eines weiteren Ersatz-Bataillons angeordnet. Neben der Ausbildung wurden durch die Ersatz-Bataillone neue Truppen aufgestellt. Das 1. Ersatz-Bataillon wurde am 2. August 1914 errichtet und in Konstanz stationiert. Das 2. Ersatz-Bataillon wurde im Februar 1915 aufgestellt und nach Radolfzell verlegt. Es wurde im November 1917 wieder aufgelöst. Infolge der Demobilmachung blieben ab dem 2. Mai 1919 im Bereich des XIV. Armeekorps nur das Generalkommando, vier höhere Auflösungsstäbe und je eine Abwicklungsstelle bei denjenigen Infanterie- und Artillerie-Regimentern bestehen, die zum Friedensetat vor 1914 zählten. Im Freistaat Baden begann am 13. Januar 1919 mit der Annahme von Freiwilligen die Neubildung des badischen Volksheeres. Reichs- und Badische Volksregierung ließen als Reaktion auf den sogenannten "Spartakus-Aufstand" im Februar 1919 zusätzlich zu den bereits bestehenden Freiwilligenformationen bei allen Einheiten weitere Freiwilligenverbände aufstellen.

Bestandsgeschichte: Nach Kriegsende verblieben die Akten bei der Abwicklungsstelle des Infanterie-Regiments Nr. 114. Ab Januar 1920 wurde mit der Einrichtung eines Archivs des XIV. Armeekorps begonnen, in dem die Archive der Abwicklungsstellen zusammengeführt wurden. Im Herbst 1920 zog das Korpsarchiv in die Infanteriekaserne Heilbronn um. Ab Januar 1921 trat das Korpsarchiv unter der Bezeichnung Aktenverwaltung XIV in den Geschäftsbereich des Reichsministeriums des Innern, bevor es am 1. April 1921 als Archivzweigstelle Heilbronn dem Reichsarchiv in Potsdam eingegliedert wurde. Infolge der Vereinigung der Reichsarchivzweigstellen Heilbronn und Stuttgart gelangten die Bestände im Jahr 1924 nach Stuttgart. Die Württembergische Archivdirektion, die nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs die Verwaltung der Bestände des Heeresarchivs Stuttgart übernahm, gab in den Jahren 1947 bis 1949 die Überlieferung des XIV. Armeekorps an das Generallandesarchiv Karlsruhe ab. Eine sehr ausführliche Bestandsgeschichte ist im Vorwort des Stellvertretenden Generalkommandos des XIV. Armeekorps (Bestand 456 F 8) enthalten.

Literaturhinweise: Die Badener im Weltkrieg 1914/18, bearbeitet von Wilhelm Müller-Loebnitz, Karlsruhe 1935. Blum-Delorme, (Hermann): Das 6. Badische Infanterie-Regiment Kaiser Friedrich III. Nr. 114, Konstanz 1922. Deutsche Militärgeschichte in sechs Bänden 1648-1939, hrsg. vom Militärgeschichtlichen Forschungsamt Freiburg, München 1983. Fenske, Hans: Die Verwaltung im Ersten Weltkrieg, in: Deutsche Verwaltungsgeschichte, Bd. 3, Stuttgart 1984, S. 866-908. Fischer, Joachim: Zehn Jahre Militärarchiv des Hauptstaatsarchivs Stuttgart, in: Zeitschrift für Württembergische Landesgeschichte 37 (1978), S. 362-368. Heim, W.: Vor 25 Jahren. Erinnerungen eines Konstanzer Füsiliers, Basel 1896. [Infanterie-Regiment 114:] Festschrift des ehemaligen 6. Badischen Infanterie-Regiments Kaiser Friedrich III. Nr. 114 zur Regiments-Zusammenkunft am 29.-31. August 1925 in Konstanz, Konstanz 1925. [Infanterie-Regiment 114:] Dem Gedächtnis der im Weltkriege 1914/18 gefallenen Helden des 6. Badischen Infanterie-Regiments Kaiser Friedrich III. Nr. 114, Konstanz 1925. [Infanterie-Regiment 114:] Geschichte des 6. Badischen Infanterie-Regiments Kaiser Friedrich III. Nr. 114 im Weltkrieg 1914-1918, hrsg. vom Verein der Offiziere, Zeulenroda 1932. Jäger, Harald: Das militärische Archivgut in der Bundesrepublik für die Zeit von 1871 bis 1919, in: Militärgeschichtliche Mitteilungen 1968/2, S. 135-138. Rochlitz, Walter: Ehemaliges 6. Badisches Infanterie-Regiment Kaiser Friedrich III. Nr. 114, Berlin 1938. Übersicht über die Bestände des Hauptstaatsarchivs Stuttgart, bearbeitet von Joachim Fischer (Veröffentlichung der Staatlichen Archivverwaltung Baden-Württemberg, Bd. 31), Stuttgart 1983. Waenker v. Dankenschweil, (Arthur): Die Geschichte des 6. Badischen Infanterie-Regiments Nr. 114 im Rahmen der Vaterländischen Geschichte und der Spezial-Geschichte von Konstanz populär dargestellt, Berlin 1882.

Bestandssignatur
Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe, 456 F 40
Umfang
312 Archivalieneinheiten

Kontext
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe (Archivtektonik) >> Neuere Bestände (vornehmlich ab ca. 1800) >> Krieg >> XIV. (Badisches) Armeekorps >> Infanterie- und Maschinengewehr-Formationen

Bestandslaufzeit
1873-1920

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Letzte Aktualisierung
03.04.2025, 11:03 MESZ

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Objekttyp

  • Bestand

Entstanden

  • 1873-1920

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