Bestand
Infanterie-Regiment 142 (Bestand)
Überlieferungsgeschichte
Es handelt sich um die Akten des 7. Badischen
Infanterie-Regiments Nr. 142 sowie des I. und II.
Ersatz-Bataillons. Das Regiment wurde am 1. April 1890 aufgestellt.
Bei Kriegsausbruch gehörte es zur 58. Infanterie-Brigade (29.
Infanterie-Division). Das I. Ersatz-Bataillon wurde Anfang August
1914 errichtet und in Müllheim stationiert. Das II.
Ersatz-Bataillon wurde im Februar 1915 aufgestellt und nach
Heitersheim verlegt. Es wurde im November 1917 wieder
aufgelöst.
Inhalt und Bewertung
Inhaltlich besteht der Bestand vor allem aus der
Überlieferung der allgemeinen internen Verwaltung eines Regiments,
seinen Gefechten und Bewegungen und der Gewährleistung der
permanenten Kampfbereitschaft sowie der Ausbildung in den
Ersatz-Bataillonen. Besonders nennenswert sind die Aktengruppen
über das Militärwesen vor 1914, die Manöver, die thematische
Behandlung von Militärfragen, die deutschen Schutztruppen, die
Mobilmachung, die Personalangelegenheiten, die Ordensverleihungen,
die militärischen Operationen, die Gefechtsberichte, die
Maschinengewehrkompanien, die Kriegstagebücher, die militärischen
Befehle, die Ausbildung in der Heimat, die Neuaufstellung von
Formationen und die Demobilmachung.
Regimentsgeschichte: Das
Regiment wurde am 1. April 1890 aufgestellt. Bei Kriegsausbruch
gehörte es zur 58. Infanterie-Brigade (29. Infanterie-Division). Zu
Kriegsbeginn hatte jedes Infanterie-Regiment, einschließlich der
Reserve- und Landwehr-Infanterie-Regimenter, für die Ausbildung des
Ersatzes ein Ersatz-Bataillon aufgestellt. Im Januar 1915 wurde die
Errichtung eines weiteren Ersatz-Bataillons angeordnet. Neben der
Ausbildung wurden durch die Ersatz-Bataillone neue Truppen
aufgestellt. Das I. Ersatz-Bataillon wurde Anfang August 1914
errichtet und in Müllheim stationiert. Das II. Ersatz-Bataillon
wurde im Februar 1915 aufgestellt und nach Heitersheim verlegt. Es
wurde im November 1917 wieder aufgelöst. Infolge der Demobilmachung
blieben ab dem 2. Mai 1919 im Bereich des XIV. Armeekorps nur das
Generalkommando, vier höhere Auflösungsstäbe und je eine
Abwicklungsstelle bei denjenigen Infanterie- und
Artillerie-Regimentern bestehen, die zum Friedensetat vor 1914
zählten. Im Freistaat Baden begann am 13. Januar 1919 mit der
Annahme von Freiwilligen die Neubildung des badischen Volksheeres.
Reichs- und Badische Volksregierung ließen als Reaktion auf den
sogenannten "Spartakus-Aufstand" im Februar 1919 zusätzlich zu den
bereits bestehenden Freiwilligenformationen bei allen Einheiten
weitere Freiwilligenverbände aufstellen.
Bestandsgeschichte: Nach
Kriegsende verblieben die Akten bei der Abwicklungsstelle des
Infanterie-Regiments Nr. 142. Ab Januar 1920 wurde mit der
Einrichtung eines Archivs des XIV. Armeekorps begonnen, in dem die
Archive der Abwicklungsstellen zusammengeführt wurden. Im Herbst
1920 zog das Korpsarchiv in die Infanteriekaserne Heilbronn um. Ab
Januar 1921 trat das Korpsarchiv unter der Bezeichnung
Aktenverwaltung XIV in den Geschäftsbereich des Reichsministeriums
des Innern, bevor es am 1. April 1921 als Archivzweigstelle
Heilbronn dem Reichsarchiv in Potsdam eingegliedert wurde. Infolge
der Vereinigung der Reichsarchivzweigstellen Heilbronn und
Stuttgart gelangten die Bestände im Jahr 1924 nach Stuttgart. Die
Württembergische Archivdirektion, die nach dem Ende des Zweiten
Weltkriegs die Verwaltung der Bestände des Heeresarchivs Stuttgart
übernahm, gab in den Jahren 1947 bis 1949 die Überlieferung des
XIV. Armeekorps an das Generallandesarchiv Karlsruhe ab. Eine sehr
ausführliche Bestandsgeschichte ist im Vorwort des
Stellvertretenden Generalkommandos des XIV. Armeekorps (Bestand 456
F 8) enthalten.
Literaturhinweise: Die
Badener im Weltkrieg 1914/18, bearbeitet von Wilhelm
Müller-Loebnitz, Karlsruhe 1935. Deutsche Militärgeschichte in
sechs Bänden 1648-1939, hrsg. vom Militärgeschichtlichen
Forschungsamt Freiburg, München 1983. Fenske, Hans: Die Verwaltung
im Ersten Weltkrieg, in: Deutsche Verwaltungsgeschichte, Bd. 3,
Stuttgart 1984, S. 866-908. Fischer, Joachim: Zehn Jahre
Militärarchiv des Hauptstaatsarchivs Stuttgart, in: Zeitschrift für
Württembergische Landesgeschichte 37 (1978), S. 362-368. Gaedecke,
Arnold v.: Ehemaliges 7. Badisches Infanterie-Regiment Nr. 142,
Berlin 1938. Jäger, Harald: Das militärische Archivgut in der
Bundesrepublik für die Zeit von 1871 bis 1919, in:
Militärgeschichtliche Mitteilungen 1968/2, S. 135-138. Schmidt,
Walter: Das 7. Badische Infanterie-Regiment Nr. 142 im Weltkrieg
1914-1918, Freiburg 1927. Übersicht über die Bestände des
Hauptstaatsarchivs Stuttgart, bearbeitet von Joachim Fischer
(Veröffentlichung der Staatlichen Archivverwaltung
Baden-Württemberg, Bd. 31), Stuttgart 1983.
- Bestandssignatur
-
Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe, 456 F 41
- Umfang
-
343 Archivalieneinheiten
- Kontext
-
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe (Archivtektonik) >> Neuere Bestände (vornehmlich ab ca. 1800) >> Krieg >> XIV. (Badisches) Armeekorps >> Infanterie- und Maschinengewehr-Formationen
- Bestandslaufzeit
-
1870-1920
- Weitere Objektseiten
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Letzte Aktualisierung
-
03.04.2025, 11:03 MESZ
Datenpartner
Landesarchiv Baden-Württemberg. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Bestand
Entstanden
- 1870-1920