Bestand

Infanterie-Regiment 438 (Bestand)

Überlieferungsgeschichte

Im Oktober 1916 wurde auf Befehl des Oberbefehlshabers Ost unter Verwendung der durch die Korps, Divisionen und Etappen-Inspektionen zum Austausch angeforderten kriegsverwendungsfähigen Mannschaften das Infanterie-Regiment Nr. 438 aufgestellt. Die Einheit war bis zum Kriegsende auf dem östlichen Kriegsschauplatz eingesetzt. Für die Ersatzgestellung waren die Ersatzbataillone des Infanterie-Regiments Nr. 112 zuständig.

Inhalt und Bewertung

Es handelt sich um die Akten des Infanterie-Regiments Nr. 438.
Inhaltlich besteht der Bestand vor allem aus der Überlieferung der allgemeinen internen Verwaltung eines Regiments, seinen Gefechten und Bewegungen und der Gewährleistung der permanenten Kampfbereitschaft. Besonders nennenswert sind die Aktengruppen über die Aufstellung des Regiments, die Kriegsgefangenen und Überläufer, die militärischen Verluste einschließlich der Gräberlisten, die militärischen Operationen, die Gefechtsberichte, die Kriegstagebücher, die militärischen Befehle, die Kriegsstellungen sowie die Darstellung der Situation an der russischen (ukrainischen) Front nach Ausbruch der russischen Revolution.

Regimentsgeschichte: Im Oktober 1916 wurde auf Befehl des Oberbefehlshaber Ost unter Verwendung der durch die Korps, Divisionen und Etappen-Inspektionen zum Austausch angeforderten kriegsverwendungsfähigen Mannschaften das Infanterie-Regiment Nr. 438 aufgestellt. Den Regimentsstab stellte die Armeeabteilung Woyrsch, der das Regiment zuerst auch unterstellt war, zusammen. Die Einheit war bis zum Kriegsende auf dem östlichen Kriegsschauplatz eingesetzt. Für die Ersatzgestellung waren die Ersatzbataillone des Infanterie-Regiments Nr. 112 zuständig. Infolge der Demobilmachung blieben ab dem 2. Mai 1919 im Bereich des XIV. Armeekorps nur das Generalkommando, vier höhere Auflösungsstäbe und je eine Abwicklungsstelle bei denjenigen Infanterie- und Artillerie-Regimentern bestehen, die zum Friedensetat vor 1914 zählten. Im Freistaat Baden begann am 13. Januar 1919 mit der Annahme von Freiwilligen die Neubildung des badischen Volksheeres. Reichs- und Badische Volksregierung ließen als Reaktion auf den sogenannten "Spartakus-Aufstand" im Februar 1919 zusätzlich zu den bereits bestehenden Freiwilligenformationen bei allen Einheiten weitere Freiwilligenverbände aufstellen.

Bestandsgeschichte: Nach Kriegsende verblieben die Akten bei der Abwicklungsstelle des Infanterie-Regiments Nr. 112. Ab Januar 1920 wurde mit der Einrichtung eines Archivs des XIV. Armeekorps begonnen, in dem die Archive der Abwicklungsstellen zusammengeführt wurden. Im Herbst 1920 zog das Korpsarchiv in die Infanteriekaserne Heilbronn um. Ab Januar 1921 trat das Korpsarchiv unter der Bezeichnung Aktenverwaltung XIV in den Geschäftsbereich des Reichsministeriums des Innern, bevor es am 1. April 1921 als Archivzweigstelle Heilbronn dem Reichsarchiv in Potsdam eingegliedert wurde. Infolge der Vereinigung der Reichsarchivzweigstellen Heilbronn und Stuttgart gelangten die Bestände im Jahr 1924 nach Stuttgart. Die Württembergische Archivdirektion, die nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs die Verwaltung der Bestände des Heeresarchivs Stuttgart übernahm, gab in den Jahren 1947 bis 1949 die Überlieferung des XIV. Armeekorps an das Generallandesarchiv Karlsruhe ab. Eine sehr ausführliche Bestandsgeschichte ist im Vorwort des Stellvertretenden Generalkommandos des XIV. Armeekorps (Bestand 456 F 8) enthalten. Der Bestand umfasst 73 Faszikel mit einem Umfang von 1,10 laufenden Metern.

Sonstige Hinweise: Besonders interessant sind die Akten (Faszikel 4, 10, 16, 24, 26, 53, 59, 60 und 63 bis 65) bezüglich der Darstellung der Situation an der russischen (ukrainischen) Front nach Ausbruch der russischen Revolution.

Literaturhinweise: Die Badener im Weltkrieg 1914/18, bearbeitet von Wilhelm Müller-Loebnitz, Karlsruhe 1935. Deutsche Militärgeschichte in sechs Bänden 1648-1939, hrsg. vom Militärgeschichtlichen Forschungsamt Freiburg, München 1983. Fenske, Hans: Die Verwaltung im Ersten Weltkrieg, in: Deutsche Verwaltungsgeschichte, Bd. 3, Stuttgart 1984, S. 866-908. Fischer, Joachim: Zehn Jahre Militärarchiv des Hauptstaatsarchivs Stuttgart, in: Zeitschrift für Württembergische Landesgeschichte 37 (1978), S. 362-368. Jäger, Harald: Das militärische Archivgut in der Bundesrepublik für die Zeit von 1871 bis 1919, in: Militärgeschichtliche Mitteilungen 1968/2, S. 135-138. Übersicht über die Bestände des Hauptstaatsarchivs Stuttgart, bearbeitet von Joachim Fischer (Veröffentlichung der Staatlichen Archivverwaltung Baden-Württemberg, Bd. 31), Stuttgart 1983.

Bestandssignatur
Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe, 456 F 45
Umfang
73 Archivalieneinheiten

Kontext
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe (Archivtektonik) >> Neuere Bestände (vornehmlich ab ca. 1800) >> Krieg >> XIV. (Badisches) Armeekorps >> Infanterie- und Maschinengewehr-Formationen

Bestandslaufzeit
1916-1919

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Letzte Aktualisierung
03.04.2025, 11:03 MESZ

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Objekttyp

  • Bestand

Entstanden

  • 1916-1919

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