Bestand
Infanterie-Regiment 169 (Bestand)
Überlieferungsgeschichte
Das Regiment wurde am 1. April 1897 aus den IV.
Bataillonen des Leib-Grenadier-Regiments 109, des
Grenadier-Regiments 110 und der Infanterie-Regimenter 25 und 111
aufgestellt. Bei Kriegsausbruch gehörte die Einheit zur 84.
Infanterie-Brigade (29. Infanterie-Division).
Inhalt und Bewertung
Inhaltlich umfasst
der Bestand vor allem die Überlieferung der allgemeinen internen
Verwaltung des Regiments, seinen Gefechten und Bewegungen und der
Gewährleistung der permanenten Kampfbereitschaft sowie der
Ausbildung in den Ersatz-Bataillonen. Besonders nennenswert sind
die Aktengruppen über das Militärwesen vor 1914, die
Personalangelegenheiten, die Ordensverleihungen, die militärischen
Operationen, die Gefechtsberichte, die neutrale Zone, der
Grenzschutz, die Garnisonsangelegenheiten, die
Maschinengewehrkompanien, die Kriegstagebücher, die militärischen
Befehle, die Ausbildung in der Heimat, die Auflösung von
Formationen und die Demobilmachung.
Regimentsgeschichte: Das
Regiment wurde am 1. April 1897 aus den IV. Bataillonen des
Leib-Grenadier-Regiments 109, des Grenadier-Regiments 110 und der
Infanterie-Regimenter 25 und 111 aufgestellt. Dabei bildeten die
abgegebenen Formationen des Leib-Grenadier-Regiments 109 und des
Grenadier-Regiments 110 das I. Bataillon sowie die abgegebenen
Truppenteile der Infanterie-Regimenter 25 und 111 das II.
Bataillon. Das III. Bataillon wurde erst im Jahre 1913 aufgestellt.
Bei Kriegsausbruch gehörte die Einheit zur 84. Infanterie-Brigade
(29. Infanterie-Division). Zu Kriegsbeginn hatte jedes
Infanterie-Regiment, einschließlich der Reserve- und
Landwehr-Infanterie-Regimenter, für die Ausbildung des Ersatzes ein
Ersatz-Bataillon aufgestellt. Im Januar 1915 wurde die Errichtung
eines weiteren Ersatz-Bataillons angeordnet. Neben der Ausbildung
wurden durch die Ersatz-Bataillone neue Truppen aufgestellt. Das I.
Ersatz-Bataillon wurde Anfang August 1914 errichtet und in Lahr
stationiert. Das II. Ersatz-Bataillon wurde im Februar 1915
aufgestellt und nach Emmendingen verlegt. Es wurde am 10. November
1917 wieder aufgelöst. Infolge der Demobilmachung blieben ab dem 2.
Mai 1919 im Bereich des XIV. Armeekorps nur das Generalkommando,
vier höhere Auflösungsstäbe und je eine Abwicklungsstelle bei
denjenigen Infanterie- und Artillerie-Regimentern bestehen, die zum
Friedensetat vor 1914 zählten. Im Freistaat Baden begann am 13.
Januar 1919 mit der Annahme von Freiwilligen die Neubildung des
badischen Volksheeres. Reichs- und Badische Volksregierung ließen
als Reaktion auf den sogenannten "Spartakus-Aufstand" im Februar
1919 zusätzlich zu den bereits bestehenden Freiwilligenformationen
bei allen Einheiten weitere Freiwilligenverbände
aufstellen.
Bestandsgeschichte: Nach
Kriegsende verblieben die Akten bei der Abwicklungsstelle des
Infanterie-Regiments Nr. 169. Ab Januar 1920 wurde mit der
Einrichtung eines Archivs des XIV. Armeekorps begonnen, in dem die
Archive der Abwicklungsstellen zusammengeführt wurden. Im Herbst
1920 zog das Korpsarchiv in die Infanteriekaserne Heilbronn um. Ab
Januar 1921 trat das Korpsarchiv unter der Bezeichnung
Aktenverwaltung XIV in den Geschäftsbereich des Reichsministeriums
des Innern, bevor es am 1. April 1921 als Archivzweigstelle
Heilbronn dem Reichsarchiv in Potsdam eingegliedert wurde. Infolge
der Vereinigung der Reichsarchivzweigstellen Heilbronn und
Stuttgart gelangten die Bestände im Jahr 1924 nach Stuttgart. Die
Württembergische Archivdirektion, die nach dem Ende des Zweiten
Weltkriegs die Verwaltung der Bestände des Heeresarchivs Stuttgart
übernahm, gab in den Jahren 1947 bis 1949 die Überlieferung des
XIV. Armeekorps an das Generallandesarchiv Karlsruhe ab. Eine sehr
ausführliche Bestandsgeschichte ist im Vorwort des Findbuchs zum
Stellvertretenden Generalkommando des XIV. Armeekorps (Bestand 456
F 8) enthalten.
Literaturhinweise: Die
Badener im Weltkrieg 1914/18, bearbeitet von Wilhelm
Müller-Loebnitz, Karlsruhe 1935. Deutsche Militärgeschichte in
sechs Bänden 1648-1939, hrsg. vom Militärgeschichtlichen
Forschungsamt Freiburg, München 1983. Fenske, Hans: Die Verwaltung
im Ersten Weltkrieg, in: Deutsche Verwaltungsgeschichte, Bd. 3,
Stuttgart 1984, S. 866-908. Fischer, Joachim: Zehn Jahre
Militärarchiv des Hauptstaatsarchivs Stuttgart, in: Zeitschrift für
Württembergische Landesgeschichte 37 (1978), S. 362-368. Jäger,
Harald: Das militärische Archivgut in der Bundesrepublik für die
Zeit von 1871 bis 1919, in: Militärgeschichtliche Mitteilungen
1968/2, S. 135-138. Lais, Otto: Maschinengewehre im Eisernen
Regiment. 8. Badisches Infanterie-Regiment Nr. 169, Erlebnisse
badischer Frontsoldaten, Karlsruhe 1935. Lais, Otto: Ein Regiment
stirbt den Heldentod, Karlsruhe 1936, Übersicht über die Bestände
des Hauptstaatsarchivs Stuttgart, bearbeitet von Joachim Fischer
(Veröffentlichung der Staatlichen Archivverwaltung
Baden-Württemberg, Bd. 31), Stuttgart 1983.
- Reference number of holding
-
Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe, 456 F 42
- Extent
-
294 Archivalieneinheiten
- Context
-
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe (Archivtektonik) >> Neuere Bestände (vornehmlich ab ca. 1800) >> Krieg >> XIV. (Badisches) Armeekorps >> Infanterie- und Maschinengewehr-Formationen
- Date of creation of holding
-
1906-1920 (1933)
- Other object pages
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Last update
-
03.04.2025, 11:03 AM CEST
Data provider
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Object type
- Bestand
Time of origin
- 1906-1920 (1933)