Bestand
Infanterie-Regiment 111 (Bestand)
Überlieferungsgeschichte
Das Regiment wurde am 22. Oktober 1852 als 3.
Linien-Infanterie-Regiment neu aufgestellt. Am 1. Juli 1871 wurde
es in 3. Badisches-Infanterie-Regiment umbenannt. Infolge der mit
Preußen abgeschlossenen Militärkonvention und der damit verbundenen
Durchnummerierung der Einheiten kam zum selben Zeitpunkt nach
preußischem Vorbild der Zusatz Nr. 111 hinzu. Ab dem 18. Dezember
1892 erhielt die Einheit die endgültige Bezeichnung 3. Badisches
Infanterie-Regiment Markgraf Ludwig Wilhelm Nr. 111. Bei
Kriegsausbruch gehörte das Regiment zur 56. Infanterie-Brigade (28.
Infanterie-Division).
Zu Kriegsbeginn hatte jedes
Infanterie Regiment, einschließlich der Reserve- und
Landwehr-Infanterie-Regimenter, für die Ausbildung des Ersatzes ein
Ersatz-Bataillon aufgestellt. Im Januar 1915 wurde die Aufstellung
eines weiteren Ersatz-Bataillons angeordnet. Neben der Ausbildung
des Heeresersatzes wurden durch die Ersatz-Bataillone auch neue
Einheiten formiert. Das 1. Ersatz-Bataillon wurde am 2. August 1914
errichtet und in Rastatt stationiert. Das 2. Ersatz-Bataillon wurde
im Februar 1915 ebenfalls in Rastatt gebildet. Es wurde im November
1917 wieder aufgelöst.
Infolge der Demobilmachung
blieben ab dem 2. Mai 1919 im Bereich des XIV. Armeekorps nur das
Generalkommando, vier höhere Auflösungsstäbe und je eine
Abwicklungsstelle bei denjenigen Infanterie- und
Artillerie-Regimentern bestehen, die zum Friedensetat vor 1914
zählten.
Im Freistaat Baden begann am 13. Januar 1919
mit der Annahme von Freiwilligen die Neubildung des badischen
Volksheeres. Reichs- und Badische Volksregierung ließen als
Reaktion auf den sogenannten "Spartakus-Aufstand" im Februar 1919
zusätzlich zu den bereits bestehenden Freiwilligenformationen bei
allen Einheiten weitere Freiwilligenverbände aufstellen.
Inhalt und Bewertung
Inhaltlich besteht der Bestand vor allem aus der Überlieferung
der allgemeinen internen Verwaltung eines Regiments, seinen
Gefechten und Bewegungen und der Gewährleistung der permanenten
Kampfbereitschaft sowie der Ausbildung in den Ersatz-Bataillonen.
Besonders nennenswert sind die Aktengruppen über das Militärwesen
vor 1914, die Kriege von 1866 und 1870/71, den Kasernenneubau in
Rastatt, die deutschen Schutztruppen, die Mobilmachung, die
Garnisonsangelegenheiten, die militärischen Operationen, die
Gefechtsberichte, die Kriegstagebücher, die Personalsachen, den
Stellungsbau, die militärischen Befehle, die Ausbildung in der
Heimat, die Neuaufstellung von Formationen und die
Demobilmachung.
Regimentsgeschichte: Das
Regiment wurde am 22. Oktober 1852 als 3.
Linien-Infanterie-Regiment neu aufgestellt. Am 1. Juli 1871 wurde
es in 3. Badisches-Infanterie-Regiment umbenannt. Infolge der mit
Preußen abgeschlossenen Militärkonvention und der damit verbundenen
Durchnummerierung der Einheiten kam zum selben Zeitpunkt nach
preußischem Vorbild der Zusatz Nr. 111 hinzu. Ab dem 18. Dezember
1892 erhielt die Einheit die endgültige Bezeichnung 3. Badisches
Infanterie-Regiment Markgraf Ludwig Wilhelm Nr. 111. Bei
Kriegsausbruch gehörte das Regiment zur 56. Infanterie-Brigade (28.
Infanterie-Division). Zu Kriegsbeginn hatte jedes Infanterie
Regiment, einschließlich der Reserve- und
Landwehr-Infanterie-Regimenter, für die Ausbildung des Ersatzes ein
Ersatz-Bataillon aufgestellt. Im Januar 1915 wurde die Aufstellung
eines weiteren Ersatz-Bataillons angeordnet. Neben der Ausbildung
des Heeresersatzes wurden durch die Ersatz-Bataillone auch neue
Einheiten formiert. Das 1. Ersatz-Bataillon wurde am 2. August 1914
errichtet und in Rastatt stationiert. Das 2. Ersatz-Bataillon wurde
im Februar 1915 ebenfalls in Rastatt gebildet. Es wurde im November
1917 wieder aufgelöst. Infolge der Demobilmachung blieben ab dem 2.
Mai 1919 im Bereich des XIV. Armeekorps nur das Generalkommando,
vier höhere Auflösungsstäbe und je eine Abwicklungsstelle bei
denjenigen Infanterie- und Artillerie-Regimentern bestehen, die zum
Friedensetat vor 1914 zählten. Im Freistaat Baden begann am 13.
Januar 1919 mit der Annahme von Freiwilligen die Neubildung des
badischen Volksheeres. Reichs- und Badische Volksregierung ließen
als Reaktion auf den sogenannten "Spartakus-Aufstand" im Februar
1919 zusätzlich zu den bereits bestehenden Freiwilligenformationen
bei allen Einheiten weitere Freiwilligenverbände
aufstellen.
Bestandsgeschichte: Nach
Kriegsende verblieben die Akten bei der Abwicklungsstelle des
Infanterie-Regiments Nr. 111. Ab Januar 1920 wurde mit der
Einrichtung eines Archivs des XIV. Armeekorps begonnen, in dem die
Archive der Abwicklungsstellen zusammengeführt wurden. Im Herbst
1920 zog das Korpsarchiv in die Infanteriekaserne Heilbronn um. Ab
Januar 1921 trat das Korpsarchiv unter der Bezeichnung
Aktenverwaltung XIV in den Geschäftsbereich des Reichsministeriums
des Innern, bevor es am 1. April 1921 als Archivzweigstelle
Heilbronn dem Reichsarchiv in Potsdam eingegliedert wurde. Infolge
der Vereinigung der Reichsarchivzweigstellen Heilbronn und
Stuttgart gelangten die Bestände im Jahr 1924 nach Stuttgart. Die
Württembergische Archivdirektion, die nach dem Ende des Zweiten
Weltkriegs die Verwaltung der Bestände des Heeresarchivs Stuttgart
übernahm, gab in den Jahren 1947 bis 1949 die Überlieferung des
XIV. Armeekorps an das Generallandesarchiv Karlsruhe ab. Eine sehr
ausführliche Bestandsgeschichte ist im Vorwort des
Stellvertretenden Generalkommandos des XIV. Armeekorps (Bestand 456
F 8) enthalten. Der Bestand umfasst 317 Faszikel mit einem Umfang
von 8,5 laufenden Metern.
Literaturhinweise: Die
Badener im Weltkrieg 1914/18, bearbeitet von Wilhelm
Müller-Loebnitz, Karlsruhe 1935. Deutsche Militärgeschichte in
sechs Bänden 1648-1939, hrsg. vom Militärgeschichtlichen
Forschungsamt Freiburg, München 1983. Feill, (Heinrich): Das 3.
Badische Infanterie-Regiment Nr. 111 im Feldzuge 1870/71 nebst
einer kurzen Vorgeschichte der badischen Truppen von 1604 bis 1850
und von der Errichtung des Regiments 1853 bis 1870, Berlin 1884.
Feill, (Heinrich): Das 3. Badische Infanterie-Regiment Nr. 111 von
1852-1888, Berlin 1895. Fenske, Hans: Die Verwaltung im Ersten
Weltkrieg, in: Deutsche Verwaltungsgeschichte, Bd. 3, Stuttgart
1984, S. 866-908. Fischer, Joachim: Zehn Jahre Militärarchiv des
Hauptstaatsarchivs Stuttgart, in: Zeitschrift für Württembergische
Landesgeschichte 37 (1978), S. 362-368. [Infanterie-Regiment 111]:
Erlebnisse eines Deserteurs vom Regiment Markgraf Ludwig Wilhelm
(3. badisches) Nr. 111 in der französischen Fremdenlegion
1889-1896, Baden-Baden 1898. [Infanterie-Regiment 111]:
Ehren-Tafel, Liste der auf dem Felde der Ehre gebliebenen
Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften des Infanterie-Regiments
Markgraf Ludwig Wilhelm (3. Badisches) Nr. 111, Karlsruhe 1924.
[Infanterie-Regiment 111]: Festbuch, Regimentstag anläßlich der
75jährigen Gründungsfeier der I.R. 111, Rastatt 1927. Jäger,
Harald: Das militärische Archivgut in der Bundesrepublik für die
Zeit von 1871 bis 1919, in: Militärgeschichtliche Mitteilungen
1968/2, S. 135-138. Kilian: Stammliste des Offizierkorps des
Infanterie-Regiments Markgraf Ludwig Wilhelm (3. badisches) Nr.
111, 1852-1912, Rastatt 1912. Merz, Johann: Erlebnisse eines
Soldaten des 3. badischen Infanterie-Regiments Margraf Ludwig
Wilhelm Nr. 111 im Feldzuge 1870/71, Karlsruhe 1897. Übersicht über
die Bestände des Hauptstaatsarchivs Stuttgart, bearbeitet von
Joachim Fischer (Veröffentlichung der Staatlichen Archivverwaltung
Baden-Württemberg, Bd. 31), Stuttgart 1983. Zahn, Th.: Das
Infanterie-Regiment Margraf Ludwig Wilhelm (3. badisches) Nr. 111
im Weltkriege 1914-1918, Wiesbaden 1936.
- Reference number of holding
-
Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe, 456 F 37
- Extent
-
317 Archivalieneinheiten
- Context
-
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe (Archivtektonik) >> Neuere Bestände (vornehmlich ab ca. 1800) >> Krieg >> XIV. (Badisches) Armeekorps >> Infanterie- und Maschinengewehr-Formationen
- Related materials
-
Die Badener im Weltkrieg 1914/18, bearbeitet von Wilhelm Müller-Loebnitz, Karlsruhe 1935.
Deutsche Militärgeschichte in sechs Bänden 1648-1939, hrsg. vom Militärgeschichtlichen Forschungsamt Freiburg, München 1983.
Feill, (Heinrich): Das 3. Badische Infanterie-Regiment Nr. 111 im Feldzuge 1870/71 nebst einer kurzen Vorgeschichte der badischen Truppen von 1604 bis 1850 und von der Errichtung des Regiments 1853 bis 1870, Berlin 1884.
Feill, (Heinrich): Das 3. Badische Infanterie-Regiment Nr. 111 von 1852-1888, Berlin 1895.
Fenske, Hans: Die Verwaltung im Ersten Weltkrieg, in: Deutsche Verwaltungsgeschichte, Bd. 3, Stuttgart 1984, S. 866-908.
Fischer, Joachim: Zehn Jahre Militärarchiv des Hauptstaatsarchivs Stuttgart, in: Zeitschrift für Württembergische Landesgeschichte 37 (1978), S. 362-368.
[Infanterie-Regiment 111]: Erlebnisse eines Deserteurs vom Regiment Markgraf Ludwig Wilhelm (3. badisches) Nr. 111 in der französischen Fremdenlegion 1889-1896, Baden-Baden 1898.
[Infanterie-Regiment 111]: Ehren-Tafel, Liste der auf dem Felde der Ehre gebliebenen Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften des Infanterie-Regiments Markgraf Ludwig Wilhelm (3. Badisches) Nr. 111, Karlsruhe 1924.
[Infanterie-Regiment 111]: Festbuch, Regimentstag anläßlich der 75jährigen Gründungsfeier der I.R. 111, Rastatt 1927.
Jäger, Harald: Das militärische Archivgut in der Bundesrepublik für die Zeit von 1871 bis 1919, in: Militärgeschichtliche Mitteilungen 1968/2, S. 135-138.
Kilian: Stammliste des Offizierkorps des Infanterie-Regiments Markgraf Ludwig Wilhelm (3. badisches) Nr. 111, 1852-1912, Rastatt 1912.
Merz, Johann: Erlebnisse eines Soldaten des 3. badischen Infanterie-Regiments Margraf Ludwig Wilhelm Nr. 111 im Feldzuge 1870/71, Karlsruhe 1897.
Übersicht über die Bestände des Hauptstaatsarchivs Stuttgart, bearbeitet von Joachim Fischer (Veröffentlichung der Staatlichen Archivverwaltung Baden-Württemberg, Bd. 31), Stuttgart 1983.
Zahn, Th.: Das Infanterie-Regiment Margraf Ludwig Wilhelm (3. badisches) Nr. 111 im Weltkriege 1914-1918, Wiesbaden 1936.
- Date of creation of holding
-
1850-1920
- Other object pages
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Last update
-
03.04.2025, 11:03 AM CEST
Data provider
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Object type
- Bestand
Time of origin
- 1850-1920