Bestand

Infanterie-Regiment 170 (Bestand)

Überlieferungsgeschichte

Das Regiment wurde am 1. April 1897 aus den IV. Bataillonen der Infanterie-Regimenter 112, 113, 114 und 142 zusammengestellt. Dabei bildeten die abgegebenen Kompanien der Infanterie-Regimenter 113 und 114 das I. Bataillon sowie die abgegebenen Einheiten der Infanterie-Regimenter 112 und 142 das II. Bataillon. Das III. Bataillon wurde erst 1913 zusammengestellt. Bei Kriegsausbruch gehörte das Regiment zur 84. Infanterie-Brigade (29. Infanterie-Division).

Inhalt und Bewertung

Inhaltlich umfasst der Bestand vor allem die Überlieferung der allgemeinen internen Verwaltung des Regiments, seinen Gefechten und Bewegungen und der Gewährleistung der permanenten Kampfbereitschaft sowie der Ausbildung in den Ersatz-Bataillonen. Besonders nennenswert sind die Aktengruppen über das Militärwesen vor 1914, die Aufstellung des Regiments, die Offiziersausbildung, die Mobilmachung, die Militärgerichtsbarkeit, die Maschinengewehrkompanien, die militärischen Operationen, die Gefechtsberichte, die Kriegstagebücher, die militärischen Befehle, die Ausbildung in der Heimat und die Demobilmachung.

Regimentsgeschichte: Das Regiment wurde am 1. April 1897 aus den IV. Bataillonen der Infanterie-Regimenter 112, 113, 114 und 142 zusammengestellt. Dabei bildeten die abgegebenen Kompanien der Infanterie-Regimenter 113 und 114 das I. Bataillon sowie die abgegebenen Einheiten der Infanterie-Regimenter 112 und 142 das II. Bataillon. Das III. Bataillon wurde erst 1913 zusammengestellt. Bei Kriegsausbruch gehörte das Regiment zur 84. Infanterie-Brigade (29. Infanterie-Division). Zu Kriegsbeginn hatte jedes Infanterie-Regiment, einschließlich der Reserve- und Landwehr-Infanterie-Regimenter, für die Ausbildung des Ersatzes ein Ersatz-Bataillon aufgestellt. Im Januar 1915 wurde die Aufstellung eines weiteren Ersatz-Bataillons angeordnet. Neben der Ausbildung wurden durch die Ersatz-Bataillone neue Truppen aufgestellt. Das 1. Ersatz-Bataillon wurde Anfang August 1914 errichtet und in Offenburg stationiert. Das 2. Ersatz-Bataillon wurde im Februar 1915 aufgestellt und nach Gengenbach verlegt. Es wurde am 20. Dezember 1917 wieder aufgelöst. Infolge der Demobilmachung blieben ab dem 2. Mai 1919 im Bereich des XIV. Armeekorps nur das Generalkommando, vier höhere Auflösungsstäbe und je eine Abwicklungsstelle bei denjenigen Infanterie- und Artillerie-Regimentern bestehen, die zum Friedensetat vor 1914 zählten. Im Freistaat Baden begann am 13. Januar 1919 mit der Annahme von Freiwilligen die Neubildung des badischen Volksheeres. Reichs- und Badische Volksregierung ließen als Reaktion auf den sogenannten "Spartakus-Aufstand" im Februar 1919 zusätzlich zu den bereits bestehenden Freiwilligenformationen bei allen Einheiten weitere Freiwilligenverbände aufstellen.

Bestandsgeschichte: Nach Kriegsende verblieben die Akten bei der Abwicklungsstelle des Infanterie-Regiments Nr. 170. Ab Januar 1920 wurde mit der Einrichtung eines Archivs des XIV. Armeekorps begonnen, in dem die Archive der Abwicklungsstellen zusammengeführt wurden. Im Herbst 1920 zog das Korpsarchiv in die Infanteriekaserne Heilbronn um. Ab Januar 1921 trat das Korpsarchiv unter der Bezeichnung Aktenverwaltung XIV in den Geschäftsbereich des Reichsministeriums des Innern, bevor es am 1. April 1921 als Archivzweigstelle Heilbronn dem Reichsarchiv in Potsdam eingegliedert wurde. Infolge der Vereinigung der Reichsarchivzweigstellen Heilbronn und Stuttgart gelangten die Bestände im Jahr 1924 nach Stuttgart. Die Württembergische Archivdirektion, die nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs die Verwaltung der Bestände des Heeresarchivs Stuttgart übernahm, gab in den Jahren 1947 bis 1949 die Überlieferung des XIV. Armeekorps an das Generallandesarchiv Karlsruhe ab. Eine sehr ausführliche Bestandsgeschichte ist im Vorwort des Findbuchs zum Stellvertretenden Generalkommando des XIV. Armeekorps (Bestand 456 F 8) enthalten.

Literaturhinweise: Die Badener im Weltkrieg 1914/18, bearbeitet von Wilhelm Müller-Loebnitz, Karlsruhe 1935. Deutsche Militärgeschichte in sechs Bänden 1648-1939, hrsg. vom Militärgeschichtlichen Forschungsamt Freiburg, München 1983. Engel: Ehemaliges 9. Badisches Infanterie-Regiment Nr. 170, in: Tradition des deutschen Heeres, Heft 162, Berlin 1938. Fenske, Hans: Die Verwaltung im Ersten Weltkrieg, in: Deutsche Verwaltungsgeschichte, Bd. 3, Stuttgart 1984, S. 866-908. Fischer, Joachim: Zehn Jahre Militärarchiv des Hauptstaatsarchivs Stuttgart, in: Zeitschrift für Württembergische Landesgeschichte 37 (1978), S. 362-368. Ihlenfeld v.: Das 9. Badische Infanterie-Regiment Nr. 170, in: Erinnerungsblätter Preußens, Bd. 168, Oldenburg 1926. Jäger, Harald: Das militärische Archivgut in der Bundesrepublik für die Zeit von 1871 bis 1919, in: Militärgeschichtliche Mitteilungen 1968/2, S. 135-138. Übersicht über die Bestände des Hauptstaatsarchivs Stuttgart, bearbeitet von Joachim Fischer (Veröffentlichung der Staatlichen Archivverwaltung Baden-Württemberg, Bd. 31), Stuttgart 1983.

Reference number of holding
Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe, 456 F 43
Extent
526 Archivalieneinheiten

Context
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe (Archivtektonik) >> Neuere Bestände (vornehmlich ab ca. 1800) >> Krieg >> XIV. (Badisches) Armeekorps >> Infanterie- und Maschinengewehr-Formationen

Date of creation of holding
1884-1922

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Last update
03.04.2025, 11:03 AM CEST

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Object type

  • Bestand

Time of origin

  • 1884-1922

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