Bestand

Infanterie-Regiment 626 (Bestand)

Überlieferungsgeschichte

Das Infanterieregiment trat am 18. Januar 1917 in Rastatt zusammen. Das Regiment gehörte bis zum 17. März 1917 zur 513. Infanteriebrigade. Von diesem Zeitpunkt ab unterstand es der stellvertretenden 56. Infanterie-Brigade. Die Formation war für Sicherungsaufgaben vorgesehen und wurde bereits im Mai 1917 wieder aufgelöst.

Inhalt und Bewertung

Inhaltlich besteht der Bestand vor allem aus der Überlieferung der allgemeinen internen Verwaltung eines Regiments. Besonders nennenswert sind die Aktengruppen über die Aufstellung der Einheit, die Kriegstagebücher und die militärischen Befehle.

Regimentsgeschichte: Ab dem 4. November 1916 wurde aufgrund einer kriegsministeriellen Anordnung, wonach für den außerordentlichen Bedarfsfall eine Anzahl von Stäben und Truppen zu bilden ist, durch das Stellvertretende Generalkommando des XIV. Armeekorps die Aufstellung eines neuen Infanterieregiments mit drei Bataillonen als Übungseinheit befohlen. Die endgültige Zusammenstellung erfolgte am 14. Januar 1917. Das Regiment trat am 18. Januar 1917 in Rastatt zusammen. Der Regimentsstab, das I. und II. Bataillon wurden in Rastatt untergebracht; das III. Bataillon bezog in Ötigheim Quartier. Die Einheit gehörte bis zum 17. März 1917 zur 513. Infanteriebrigade. Von diesem Zeitpunkt ab unterstand sie der stellvertretenden 56. Infanteriebrigade. Die Formation war für Sicherungsaufgaben vorgesehen und wurde bereits im Mai 1917 wieder aufgelöst. Infolge der Demobilmachung blieben ab dem 2. Mai 1919 im Bereich des XIV. Armeekorps nur das Generalkommando, vier höhere Auflösungsstäbe und je eine Abwicklungsstelle bei denjenigen Infanterie- und Artillerie-Regimentern bestehen, die zum Friedensetat vor 1914 zählten. Im Freistaat Baden begann am 13. Januar 1919 mit der Annahme von Freiwilligen die Neubildung des badischen Volksheeres. Reichs- und Badische Volksregierung ließen als Reaktion auf den sogenannten "Spartakus-Aufstand" im Februar 1919 zusätzlich zu den bereits bestehenden Freiwilligenformationen bei allen Einheiten weitere Freiwilligenverbände aufstellen.

Bestandsgeschichte: Der unmittelbare Verbleib des Schriftgutes nach der Auflösung des Regiments ist ungewiss. Ab Januar 1920 wurde mit der Einrichtung eines Archivs des XIV. Armeekorps begonnen, in dem die Archive der Abwicklungsstellen zusammengeführt wurden. Im Herbst 1920 zog das Korpsarchiv in die Infanteriekaserne Heilbronn um. Ab Januar 1921 trat das Korpsarchiv unter der Bezeichnung Aktenverwaltung XIV in den Geschäftsbereich des Reichsministeriums des Innern, bevor es am 1. April 1921 als Archivzweigstelle Heilbronn dem Reichsarchiv in Potsdam eingegliedert wurde. Infolge der Vereinigung der Reichsarchivzweigstellen Heilbronn und Stuttgart gelangten die Bestände im Jahr 1924 nach Stuttgart. Die Württembergische Archivdirektion, die nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs die Verwaltung der Bestände des Heeresarchivs Stuttgart übernahm, gab in den Jahren 1947 bis 1949 die Überlieferung des XIV. Armeekorps an das Generallandesarchiv Karlsruhe ab. Eine sehr ausführliche Bestandsgeschichte ist im Vorwort des Stellvertretenden Generalkommandos des XIV. Armeekorps (Bestand 456 F 8) enthalten. Der Bestand umfasst 16 Faszikel mit einem Umfang von 0,4 laufenden Metern.

Literaturhinweise: Die Badener im Weltkrieg 1914/18, bearbeitet von Wilhelm Müller-Loebnitz, Karlsruhe 1935. Deutsche Militärgeschichte in sechs Bänden 1648-1939, hrsg. vom Militärgeschichtlichen Forschungsamt Freiburg, München 1983. Fenske, Hans: Die Verwaltung im Ersten Weltkrieg, in: Deutsche Verwaltungsgeschichte, Bd. 3, Stuttgart 1984, S. 866-908. Fischer, Joachim: Zehn Jahre Militärarchiv des Hauptstaatsarchivs Stuttgart, in: Zeitschrift für Württembergische Landesgeschichte 37 (1978), S. 362-368. Jäger, Harald: Das militärische Archivgut in der Bundesrepublik für die Zeit von 1871 bis 1919, in: Militärgeschichtliche Mitteilungen 1968/2, S. 135-138. Übersicht über die Bestände des Hauptstaatsarchivs Stuttgart, bearbeitet von Joachim Fischer (Veröffentlichung der Staatlichen Archivverwaltung Baden-Württemberg, Bd. 31), Stuttgart 1983.

Bestandssignatur
Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe, 456 F 48
Umfang
16 Archivalieneinheiten

Kontext
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe (Archivtektonik) >> Neuere Bestände (vornehmlich ab ca. 1800) >> Krieg >> XIV. (Badisches) Armeekorps >> Infanterie- und Maschinengewehr-Formationen

Bestandslaufzeit
1916-1917

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Letzte Aktualisierung
03.04.2025, 11:03 MESZ

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Objekttyp

  • Bestand

Entstanden

  • 1916-1917

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