Zeichnung

Bacchus rettet Psyche aus dem dionysischen Taumel [Entwurf zur Vorderseite des Stufenunterbaus für das Goethe-Denkmal]

In einer Weinlaube angesiedeltes Gelage mit einer Vielzahl von Bacchantinnen, die, nur leicht bekleidet oder entblößt, an Säulen oder aneinander gelehnt, stehend, sitzend oder übereinander liegend ihren Rausch ausschlafen. Von links aus der mit flächig gewischtem Bleistift erzeugten Dunkelheit tritt zwischen zwei Säulenpostamenten hindurch Bacchus ins Bild. In der Pose einer klassischen Raptusgruppe trägt er Psyche auf der Schulter - in einer für Bettine typischen Verkehrung der Ordnungen wird der Räuber hier zum Retter vor dem dionysischen Taumel. Im Vordergrund links ist das Motiv der trunkenen Bacchantin mit einer ihr die Brust leckenden Raubkatze zu sehen, das Bettine auch separat verwendet hat (IV-1960-013, Nr. 16, Blatt 09). P. Maisak und W. Bunzel nehmen eine Entstehung der Entwurfspause in Zusammenhang mit den erweiterten Entwürfen für das Goethe-Denkmal an, wo das Sujet nachweislich als Flachrelief die Vorderseite des Stufenunterbaus zieren sollte (Maisak 2010, S. 177; Ausst.-Kat. Frankfurt am Main 2009, Kat. 76, S. 49). D. Böhm geht aufgrund der Erwähnung des Sujets in einem undatierten Brief an Karl Friedrich Schinkel von einer unabhängig vom Goethe-Denkmal entwickelten und dann für dieses wiederverwendeten Bildidee aus (Böhm 2018, Bd. 2, Kat. 31, S. 322-333).
Provenienz: Aus dem Nachlass Maximiliane von Arnims, spätere Gräfin von Oriola (1818-1894). | Im Besitz von Marie Berna, geb. Christ (1846-1915), seit 1880 in zweiter Ehe verheiratet mit Waldemar von Oriola (1854-1910), dem ältesten Sohn Maximiliane von Arnims. | Nach dem Tod Marie Gräfin Oriolas 1915 vererbt an ihre Cousine, Josephine von Buttlar, geb. Leisler. | Erworben 1962 von Maria Sommerhoff, Bad Homburg.

Rechtewahrnehmung: Freies Deutsches Hochstift | Digitalisierung: David Hall

In copyright

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Location
Freies Deutsches Hochstift / Frankfurter Goethe-Museum, Frankfurt am Main
Collection
Sammlung der Zeichnungen & Aquarelle
Inventory number
III-13897-009
Measurements
Blatt: 560 x 860 mm; Untersatzkarton: 586 x 883 mm
Material/Technique
Bleistift, durchgepaust, stellenweise mehrfach nachgefahren und leicht überarbeitet, gewischt, auf transparentem Papier, auf Karton gezogen
Inscription/Labeling
Bez. auf dem Untersatzkarton u. li.: "Goethedenkmal, Vorderseite des Postaments: Bacchus rettet Psyche aus dem dionysischen Taumel" (Bleistift). Verso auf dem Untersatzkarton bez. u. mittig: "gRNr: 43,9" (Bleistift)

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Subject (what)
Figürliche Darstellung
Denkmal
Mythologie
Bakchant
Pauszeichnung
Umrisszeichnung
Subject (who)

Event
Herstellung
(who)
(when)
Nach 1835
(description)
Gezeichnet

Zeichnerin laut Ausst.-Kat. Frankfurt am Main/Düsseldorf 1985; Ausst.-Kat. Frankfurt am Main 2009 Datierung laut Maisak 2015, S. 344, der zufolge Bettine von Arnim nach der Veröffentlichung von "Goethe"s Briefwechsel mit einem Kinde" 1835 an der Idee des mit Reliefs geschmückten Stufenunterbaus für ihr Denkmal zu arbeiteten begann. Böhm 2018, Bd. 2, Kat. 31, S. 323 datiert aufgrund eines undatierten Briefes an Karl Friedrich Schinkel, der eine Beschreibung des Sujets enthält, in die Zeit vor Schinkels Schlaganfällen, d.h. vor September 1840.

Rights
Freies Deutsches Hochstift / Frankfurter Goethe-Museum
Last update
05.03.2025, 11:42 AM CET

Data provider

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Object type

  • Zeichnung

Associated

Time of origin

  • Nach 1835

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