Forschungsbericht

Analyse der Effekte von Mikroschadstoffeinleitungen auf Makrozoobenthosorganismen in Gewässern : biochemische Marker, in situ Untersuchungen und Verhaltensmessungen in Echtzeit für eine integrierte ökologisch relevante Bewertung

Zusammenfassung: Zur Minderung des Austrags von Mikroschadstoffen (Mikroverunreinigungen, Spurenstoffen), zu denen neben verschiedenen Industriechemikalien auch Rückstände von Pharmazeutika und Personal-Care-Produkten (PPCP) zählen, in den Wasserkreislauf ist auch der Bau von vierten Reinigungsstufen in Kläranlagen in der Diskussion. Durch den Mikroschadstoffrückhalt erhofft man sich positive Effekte auf die aquatische Biozönose und damit ein zeitnahes Erreichen des Qualitätsziels „guter ökologischer Zustand“ bzw. „gutes ökologisches Potenzial“ der uropäischen Wasserrahmenrichtlinie. Da jedoch ein weitergehender Ausbau von Kläranlagen allein in NRW mit Investitionen in einer Größenordnung von mehreren hundert Millionen Euro verbunden ist, soll mit dem hier vorgeschlagenen Vorhaben die Wirkung solcher Maßnahmen auf die Gewässerzönose im Vorhinein abgeschätzt werden. Entsprechend werden Verhaltenstests mit einheimischen Makrozoobenthosarten durchgeführt. Hierfür werden die Organismen in dem Biosensorsystem (LIM-COBioSensorSystem) auf der Kläranlage Schwerte in drei parallelen Durchflussrinnen exponiert. Eine Rinne enthält konventionell gereinigtes Abwasser, während eine Parallelstraße mit weitergehend behandeltem Abwasser beschickt wird. Eine dritte Rinne mit Ruhrwasser dient als Kontrolle. In allen Rinnen wird die Aktivität verschiedener Makrozoobenthosarten gemessen, um somit einen „Verhaltensfingerprint“ zu erstellen. Signifikante Abweichungen zum Verhaltensmuster bei unbeeinflussten Umgebungsbedingungen gelten als Indiz für eine physiologische Stressreaktion der Organismen, die sich voraussichtlich auch auf Artenzusammensetzung und Abundanz und damit auf die Grundlagen zur Bewertung des ökologischen Zustandes von Fließgewässern auswirken können. Begleitende Biomarker-untersuchungen zur Indikation des Energie- und Stresszustandes in den getesteten Organismen stellen den Bezug zwischen individueller Stressreaktion, Verhaltensänderung und möglichen Effekten auf Ebene der Arten-zusammensetzung dar. Diese Integration biologischer Marker auf molekularer und organismischer Ebene erlaubt eine wissensbasierte Vorhersage der Effekte von Spurenstoffen auf die Zusammensetzung von Fließgewässerlebensgemeinschaften

Weitere Titel
Mikroschadstoffeffekte auf MZB-Organismen
Standort
Deutsche Nationalbibliothek Frankfurt am Main
Umfang
1 Online-Ressource (56 Seiten)
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Illustrationen
Literaturverzeichnis: Seite
Laufzeit: vier Jahre

Schlagwort
Abwasserreinigung

Ereignis
Veröffentlichung
(wo)
Essen
(wer)
Deutsche Bundesstiftung Umwelt
(wann)
2022
Urheber
Rothe, Louisa
Feld, Christian
Sures, Bernd
Weyand, Michael
Gerhardt, Almut
Beteiligte Personen und Organisationen

URN
urn:nbn:de:101:1-2024032816371805097729
Rechteinformation
Der Zugriff auf das Objekt ist unbeschränkt möglich.
Letzte Aktualisierung
25.03.2025, 13:54 MEZ

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Objekttyp

  • Forschungsbericht

Beteiligte

Entstanden

  • 2022

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