Bestand

Ministerialabteilung für Bezirks- und Körperschaftsverwaltung (Bestand)

Überlieferungsgeschichte
Der 1956 vom Innenministerium und vom Regierungspräsidium Stuttgart eingegangene Bestand enthält Akten betr. Besoldung, Versorgung und Fürsorge für die Bediensteten der Gemeinden und Kreise (Oberämter).



Vorbemerkung (1982): Infolge der Aufhebung der vier Kreisregierungen (vgl. Bestände E 173 - E 179) wurde 1924 die Ministerialabteilung für Bezirks- und Körperschaftsverwaltung als dem Innenministerium angegliederte Mittelinstanz geschaffen, die - neben bisherigen Zuständigkeiten des Innenministeriums - alle Zuständigkeiten der Kreisregierungen erhielt, soweit sie nicht auf die Oberämter bzw. das Innenministerium selbst übergingen. Hauptzuständigkeit war die Aufsicht über die Gemeinden, Städte und Amtskörperschaften sowie deren Einrichtungen. Nach 1934 war die Ministerialabteilung nur noch Abteilung des Innenministeriums; 1945 wurden die Zuständigkeiten zwischen den neuerrichteten Landesverwaltungen des Innern in Stuttgart und Tübingen regionalbezogen geteilt (Dehlinger, Württembergs Staatswesen, § 127). Ab 1952 erhielten die neu errichteten Regierungspräsidien in Stuttgart und Tübingen weithin dieselben Zuständigkeiten, wie sie vormals die Ministerialabteilung als Mittelbehörde der Innenverwaltung gehabt hatte (vgl. dazu die nachstehende Tabelle). Tabelle: Entwicklung der Mittelbehörden der Innenverwaltung in Württemberg bzw. im ehemals württembergischen Landesteil von Baden-Württemberg. vor 1817 Landvogteien/Sektionen von Zentralbehörden 1817/18 Errichtung der Kreisregierungen (Ludwigsburg, Reutlingen, Ellwangen, Ulm) 1924 Auflösung der Kreisregierungen; Errichtung der Ministerialabteilung für Bezirks- u. Körperschaftsverwaltung, Stuttgart 1934 Abteilung im Innenministerium 1945 Abteilung im Innenministerium Stuttgart und Landesverwaltung des Innern, Tübingen 1952 Regierungspräsidium Stuttgart und Regierungspräsidium Tübingen Die im vorliegenden Findbuch erschlossenen Akten der Ministerialabteilung aus den Jahren 1924 - 1945 mit Vor- und Nachakten spiegeln diese mehrfachen Änderungen. Sie enthalten aus den Jahren bis 1924 umfangreiche Vorakten der Kreisregierungen und - vereinzelt - des Innenministeriums. 1945 erfolgte die Abgabe der Südwürttemberg betreffenden Akten von Stuttgart nach Tübingen an die Landesverwaltung für die französisch besetzte Zone; der Aktenbestand wurde dabei zerrissen. Beim Aufbau der Landesverwaltung für Württemberg-Hohenzollern in Tübingen wurden die Akten der Ministerialabteilung jedoch nicht fortgeführt, sondern als Vorakten behandelt; ab 1945 eingelegte Vorgänge betreffen daher fast ausschließlich Wiedervorlagen. 1952 gingen diese Akten an das Regierungspräsidium Tübingen über. Das Innenministerium in Stuttgart führte seinen Teil der Akten der Ministerialabteilung dagegen zum Teil zunächst fort und übergab sie im wesentlichen 1952 an das Regierungspräsidium Stuttgart. Von den beiden Regierungspräsidien wurden die Akten vereinzelt noch ergänzt (bis 1953, im Einzelfall noch 1958), im wesentlichen aber seit 1956 aus dem Geschäftsgang und den Registraturen ausgeschieden und - z.T. über das Staatsarchiv Sigmaringen - an das Staatsarchiv Ludwigsburg abgegeben. Im Einzelnen kamen folgende Abgaben ein (vgl.: Übersicht über die Bestände des Staatsarchivs Ludwigsburg, Ober- und Mittelbehörden 1806-1945, E-Bestände, bearb. von W. Schmierer = Veröffentlichungen der Staatl. Archivverwaltung Baden-Württemberg, Bd. 38, Stuttgart 1980, S. 39ff.): E 180 I Akten betr. Anstalten, Stiftungen und Vereine (Abgabe des Innenministeriums, 1940): 1,7 lfd. m E 180 II Akten betr. Besoldung, Versorgung und Fürsorge für die Bediensteten der Kreise und Gemeinden (Abgabe des Innenministeriums 1956): 6,8 lfd. m E 180 III Desgl. (Abgabe des Regierungspräsidiums Stuttgart, 1965): 25,2 lfd. m E 180 IV Allgemeine Verwaltungsakten (Abgabe des Regierungspräsidiums Stuttgart, 1965): 25,2 lfd. m E 180 V Akten betr. Besoldung, Versorgung und Fürsorge für die Bediensteten der Kreise und Gemeinden (Abgabe des Regierungspräsidiums Stuttgart, 1965): 12,5 lfd. m E 180 VI Akten betr. Disziplinarangelegenheiten (Abgabe des Regierungspräsidiums Stuttgart, 1973): 4 lfd. m E 180 VII Allgemeine Verwaltungsakten und Akten betr. Kommunalaufsicht (Abgabe des Regierungspräsidiums Tübingen über Staatsarchiv Sigmaringen, 1980/81): 21,2 lfd. m E 180 VIII Akten betr. Disziplinarangelegenheiten (Abgabe des Regierungspräsidiums Tübingen über Staatsarchiv Sigmaringen, 1981): 1,9 lfd. m Bei der 1979 begonnenen Ordnung und Verzeichnung dieser nur teilweise durch kursorische Ablieferungsverzeichnisse erschlossenen, meist aber ohne Findmittel eingekommene Ablieferungen wurden drei Teilbestände gebildet: E 180 I Ministerialabteilung für Bezirks- und Körperschaftsverwaltung I, - Stiftungen, Anstalten, Vereine 1925 - 1940, Vorakten ab 1812 (enthält Abgabe E 180 I, Findbuch bearb. von E. Biemann, Dr. Mögle-Hofacker u. Dr. Schmierer, 1981, 77 S.) E 180 II-V Ministerialabteilung für Bezirks- und Körperschaftsverwaltung II - V (der nachstehend verzeichnete Teilbestand (enthält Abgaben E 180 II-V und VII)) E 180 VI Ministerialabteilung für Bezirks- und Körperschaftsverwaltung VI (enthält Abgaben E 180 VI und VIII, Findbuch von E. Biemann, M. Cizl, P. Lepold und Dr. Mögle-Hofacker, 1981, 213 S.) Die ganz überwiegende Masse der erhaltenen Überlieferung der Ministerialabteilung für Bezirks- und Körperschaftsverwaltung ist demnach in Bestand E 180 II-V enthalten; die beiden anderen Teilbestände umfassen jeweils nur die Akten eng umgrenzter abgeschlossener Sachgebiete. Weitere Akten der Ministerialabteilung für Bezirks- und Körperschaftsverwaltung sind in verschiedenen Abgaben des Regierungspräsidiums Stuttgart (EL 21) als Vorakten enthalten; entsprechende Akten dürfen noch in den Registraturen der Regierungspräsidien Stuttgart und Tübingen, evtl. auch des Innenministeriums bzw. als Vorakten bei den archivierten Akten dieser Behörden in den zuständigen Staatsarchiven (RP Tübingen: Staatsarchiv Sigmaringen, Innenministerium: Hauptstaatsarchiv Stuttgart) vermutet werden. Die Verzeichnung der Akten des Bestandes E 180 II-V erfolgte nach numerus currens. Da ein der ursprünglichen Aktenordnung zugrundeliegender Aktenplan der Ministerialabteilung nicht mehr ermittelt werden konnte, wurde die Ordnung und Gliederung aufgrund der Aktenzeichen erstellt. Innerhalb der Akten mit gleichen Aktenzeichen wurde nach Kreisen entsprechend der Landeseinteilung vom 1.10.1938 geordnet. Die außerordentlich arbeitsaufwendige Erschließung wurde unter Leitung des Unterzeichneten im wesentlichen von dem Archivangestellten Erwin Biemann durchgeführt; Gliederung und Vorbemerkung besorgte der Unterzeichnete; die Reinschrift des vorliegenden Findbuchs erstellte Frau Aufderklamm. Der Bestand E 180 II-V umfaßt die Büschel 1-3085 (ohne Bü 141-143) im Umfang von 49 lfd. m. Ludwigsburg, Dezember 1982 (gez. Dr. Schmierer)

Nachträge und Änderungen nach 1982: In den Bestand eingegliedert wurden Zugänge vom Staatsarchiv Sigmaringen aus den Jahren 1987 und 1991 (Bü 3086-3294, 3364-3377) und vom Hauptstaatsarchiv Stuttgart 1991 und 1992 (Bü 3295-3363, 3378-3381). Die Büschel 3382-4115 (Stellenakten von Ortsvorstehern, siehe Kapitel H 581) stammen aus einem Zugang vom Regierungspräsidium Stuttgart vom 30.01.1991. Sie wurden zunächst unter der Bestandssignatur EL 21/7, dann EL 20/1 geführt, bevor sie 2001 von Praktikanten unter der Leitung von Dr. Martin Häußermann verzeichnet und dem vorliegenden Bestand zugewiesen wurden. Im Jahre 1999 wurde die Bestandssignatur geändert in: E 180 II.

Bestandssignatur
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Ludwigsburg, E 180 II
Umfang
4125 Büschel (62,4 lfd. m)

Kontext
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Ludwigsburg (Archivtektonik) >> Ober- und Mittelbehörden 1806-um 1945 >> Geschäftsbereich Ministerium des Innern >> Behörden für Bezirks- und Körperschaftsverwaltung

Bestandslaufzeit
1924-1945 (Vorakten ab 1818, Nachakten bis 1972)

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Letzte Aktualisierung
18.04.2024, 10:40 MESZ

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Objekttyp

  • Bestand

Entstanden

  • 1924-1945 (Vorakten ab 1818, Nachakten bis 1972)

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