Handschriften

Carl Löwig an Karl Weltzien

Enthält: (1r) (Adolph) Strecker hat zugesagt, die Nachfolge Löwigs (an der Universität) Zürich antreten zu wollen, und der "definitive Ruf" ist am 5. März an ihn abgegangen. Die Stelle wäre nicht für Weltzien geeignet gewesen. Die Verhältnisse an der "Anstalt" ändern sich grundlegend. (Mathias Eduard) Schweizer erhält eine "unabhängige Stellung, wird so halb Mitdirector und ist nicht mehr Assistent, sondern vollständiger Professor an der Industrieschule". Das Verhältnis zwischen Löwig und Schweizer ist durch dessen in der Ausbildung bei Löwig begründete "Pietät" bestimmt, die gegenüber einem anderen (1v) "wegfällt". Schweizer verwendet das Laboratorium für Übungen der Industrieschule, Strecker braucht es für die "Hochschule". Es muss deshalb zu "Collisionen" kommen, auch weil Schweizer den Vorlesungsraum wöchentlich zwölfmal benutzt. Strecker ist froh, aus Oslo ("Christiania") wegzugehen. Löwig freut sich auf die neue Stelle in Breslau. Man verhält sich ihm gegenüber entgegenkommend, obwohl die Berufung "ohne Wissen der Facultät" erfolgte. Der von der Stelle weggehende (Robert Wilhelm) Bunsen schlug vor, die Stelle zu teilen und (Johann Conrad) Bromeis oder Strecker bei einem Gehalt von 800 tl anzustellen und "den Uberschuß [Adolf] Duflos zu geben". Auch das Budget des Laboratoriums sollte aufgeteilt werden. Duflos gab die "Bedienstetenstelle der Apotheke auf, behielt aber die Professur mit einem sehr kleinen Gehalte bei". (2r) Als das Ministerium nicht auf den Teilungsvorschlag einging, gab Duflos seine Professur auf. Er soll Aussicht haben, eine Stelle an einer "Gewerbeschule" in Sachsen zu erhalten. Duflos geriet durch die Berufung Löwigs in die gleiche Lage wie Delffs durch die Berufung von Bunsen. In der "Karlsruher und Allgemeinen Zeitung" erscheinen negative Berichte über Breslau, um Löwig von der Annahme des Rufs abzuhalten. Trotz Cholera und Masern werden die Breslauer Professoren "alle steinalt", Löwig wird also nicht abgeschreckt. Vor einigen Tagen erhielt Löwig den Plan des Breslauer Laboratoriums. Löwig hat "manches auszusetzen" (2v) und bemängelt insbesondere, dass nur ein Abortraum ("allerdings ein großer") und kein Privatlaboratorium "für den Dozenten" vorhanden ist. Löwig ist nun mit dem Umzug beschäftigt. Die Abreise ist auf den 20. März angesetzt, und Löwig hat sein Eintreffen in Breslau für den 3. April zugesagt. Löwig grüßt die Familie Weltziens.

Archivaliensignatur
KIT-Archiv, 27072/291
Umfang
2 Blatt

Bestand
27072 Nachlass Karl Weltzien
Kontext
27072 Nachlass Karl Weltzien >> 1 Korrespondenzstücke in der alphabetischen Folge der Absender >> 1.94 Löwig, Carl (*1803, +1890)

Indexbegriff Person
Indexbegriff Ort
Zürich/CH
Breslau (Wroclaw)/PL
Wroclaw (Breslau)/PL
Christiania (Oslo)/NO
Oslo (Christiania)/NO

Laufzeit
1853 März 5, Zürich

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Letzte Aktualisierung
21.11.2023, 11:50 MEZ

Objekttyp


  • Handschriften

Entstanden


  • 1853 März 5, Zürich

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