Bestand
Württembergische Residentur in der Freien Stadt Frankfurt (Bestand)
Überlieferungsgeschichte
Die Residentur wurde, in Wiederaufnahme einer schon im 18. Jh. begründeten Einrichtung, 1819 errichtet und bestand bis 1842. Danach wurden ihre Aufgaben von der Bundestagsgesandtschaft (vgl. Bestand E 65) wahrgenommen.
Inhalt und Bewertung
Gegenüberlieferung in Bestand E 50/10.
Vorbemerkung 1977: In Frankfurt am Main bestand schon sei t 1791 eine württembergische Residentur, die noch unter der Regierung Karl Eugens errichtet und in den folgenden Jahren bis zum Ende der Reichsstadt beibehalten wurde. Nach den Veränderungen des Jahres 1806 verblieb der bisherige Resident als "Geschäftsführer" weiterhin in württembergischen Diensten und nahm einzelne Aufträge wahr, ohne am Hof des Großherzogs bzw. beim Senat der Freien Stadt beglaubigt zu sein. Im September 1819 wurde die Stelle eines Residenten wieder formell besetzt. Die Vertreter Württembergs waren: Johann Friedrich von Plitt, Geheimer Legationsrat, 1805-1806 zugleich bevollmächtigter Gesandter am kurfürstlich hessischen Hof in Kassel, 1791 - 1806 (-1819). A. Freiherr von Blomberg, Geheimer Legationsrat, zugleich Geschäftsträger am großherzoglich hessischen Hof in Darmstadt, 1819 - 1825. August Freiherr von Wächter, Geheimer Legationsrat, zugleich Geschäftsträger am königlich niederländischen Hof in Den Haag, 1825 - 1842. Nach 1842 ging die Residentur in der Gesandtschaft am Deutschen Bundestag auf. Die aus Sach- und Korrespondentenakten bestehende Registratur der Residentur Frankfurt seit 1819 umfasste folgende 14 Gruppen, die bei Bedarf durch römische Ziffern noch untergliedert wurden: A I - IV Residentur - Personal, Geschäftsverkehr B I - VI Berichte an den König C I - V Berichte an das Ministerium, sonstige Korrespondenz, Zoll- und Handelsverein D I - V Zirkulardepeschen E I - III Besondere Aufträge in öffentlichen Angelegenheiten F I - IV Besondere Aufträge von Privaten G I - III Amtliche Korrespondenz mit den Behörden der Stadt Frankfurt H Verwendungen J Sonstige Korrespondenz und Eingaben K Passwesen L I - V Unmittelbare Aufträge des Königs und des Ministeriums M Verfassungsangelegenheiten der Stadt Frankfurt N I - VIII Rhein - Neckarschifffahrt O Korrespondenz mit dem Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten in Darmstadt Dem Schema entsprechend wurden die Schriftstücke der beiden Geschäftsbereiche Frankfurt und Darmstadt (bis 1825) - abgesehen von der Rubrik 0 - zusammen abgelegt. Nach Aufhebung der Residentur kam das Schriftgut an das Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten und nach 1870 an das Archiv, wo es mit Unterlagen des Ministeriums und der Bundestagsgesandtschaft dem heutigen Bestand E 70 Gesandtschaftsakten angeschlossen wurde. Ein Teil der Überlieferung, so u. a. einige Nummern der Registraturgruppe B, wurde zu einem unbekannten Zeitpunkt ausgesondert und muss als verloren angesehen werden. Bei der Verzeichnung wurden die Akten der Residenten von den übrigen Provenienzen gelöst und ohne Rücksicht auf den bisherigen Ordnungszustand nach dem Gliederungsschema anderer Gesandtschaftsbestände neu formiert. Eine Trennung nach den Geschäftsbereichen Frankfurt und Darmstadt ließ sich dabei nicht durchführen, da die Betreffe, vor allem die allgemeine Berichterstattung, ineinander übergehen. Die bisher gültigen Archivsignaturen E 70 Verz. 41 Fasz. 1-7 wurden ebenso wie die alten Registratursignaturen A I ff. bei der Neuverzeichnung festgehalten. Von einigen Drucksachen aus den Jahren 1815 - 1816 abgesehen umgreift der Bestand nur den Zeitraum 1819 - 1843, da sich Unterlagen des ersten, offiziösen Residenten von Plitt nicht erhalten haben. Schwerpunkte stellen die allgemeine Berichterstattung, die Protokolle über die Verhandlung der Rheinschifffahrtskommission sowie die Verwendungen dar. Weiteres Schriftgut gleicher Betreffe enthalten erwartungsgemäß die Bestände des Ministeriums der auswärtigen Angelegenheiten (Verz. 29, 30, 41, 61) sowie der württembergischen Gesandtschaften am großherzoglichen Hof in Frankfurt und am Bundestag. Der Bestand umfasst nunmehr 64 Büschel in 0,65 lfd. m. Er wurde im Oktober 1975 im Rahmen der Ausbildung unter Anleitung von Oberstaatsarchivrat Dr. Cordes von Archivinspektoranwärter / Archivinspektor z. A. Walter Wannenwetsch verzeichnet und im Mai 1977 abschließend geordnet. Stuttgart 1977 gez. Walter Wannenwetsch
Vorbemerkung 1987: Die Fertigstellung des vorliegenden Findbuchs erfolgte mit Hilfe der Datenverarbeitung auf der Basis des Programmpakets MIDOSA der Staatlichen Archivverwaltung Baden-Württemberg in der Zeit von Juni bis Juli 1987. Die auf Karteikarten vorliegenden Titelaufnahmen wurden ohne wesentliche Änderungen von den Staatsarchivreferendaren Heimers, Langbrandtner, Dr. Rehm über Bildschirm in das System eingegeben. Gleichzeitig mit der Titelaufnahme wurden die Indexbegriffe erfasst, und zwar im Hinblick auf einen späteren Generalindex getrennt in Orts-, Personen- und Sachindex. Das MIDETIT-Verfahren trennt die Indices aufgrund entsprechender Steuerzeichen. Stuttgart 1987 Kurt Hochstuhl
- Bestandssignatur
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Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, E 70 p
- Umfang
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64 Büschel
- Kontext
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Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart (Archivtektonik) >> Kabinett, Geheimer Rat, Ministerien 1806-1945 >> Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten >> Gesandtschaften und Konsulate
- Bestandslaufzeit
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1819-1843
- Weitere Objektseiten
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- Rechteinformation
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Es gelten die Nutzungsbedingungen des Landesarchivs Baden-Württemberg.
- Letzte Aktualisierung
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20.01.2023, 15:09 MEZ
Datenpartner
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Objekttyp
- Bestand
Entstanden
- 1819-1843