Malerei

Akt vor spanischer Wand

Der gelernte Lithograf Müller studierte zunächst an der Kunstgewerbeschule (1914 und 1919–1923) und anschließend an der Kunstakademie (1923–1927) in Dresden, davon ein Semester als Einzelschüler von Otto Dix. Nach seiner posthumen „Entdeckung“ in der DDR – Müller starb 1978 – wurde die künstlerische Verwandtschaft zu Dix betont und Müller als sozialkritischer Künstler gefeiert. Stilistisch haben die Gemälde seiner Studienzeit jedoch mehr mit Oskar Kokoschka gemeinsam: in der auffälligen Farbigkeit der Haut, den betonten Falten von Haut und Kleidung sowie den leicht unproportionalen, kursorisch gemalten Gliedmaßen. Diese Merkmale finden sich sowohl in dem Porträt des alten Mannes (A IV 425) als auch in dem des sitzenden weiblichen Aktes (A IV 390). Dabei hat Müller in ersterem Werk die Magerkeit des Dargestellten betont, in letzterem dominieren die opulente Fülle der Frau und das breite Grinsen. Der „Akt vor spanischer Wand“ (A IV 391) ist dagegen stark abstrahiert: Den dort wiedergegebenen Mann hat der Künstler mit der gleichen Flächigkeit gemalt wie den Hintergrund. Mit dieser Studie scheint Müller einen Stil ausprobiert zu haben, die in seinem Werk ansonsten kaum vorkommt. | Emily Joyce Evans

Standort
Neue Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin, Berlin, BerlinDeutschland, BerlinDeutschland
Inventarnummer
A IV 391
Maße
Höhe x Breite: 48 x 38 cm
Höhe x Breite x Tiefe: 48,5 x 38,5 x 2 cm
Material/Technik
Öl auf Leinwand

Ereignis
Eigentumswechsel
(Beschreibung)
1979 Ankauf von Marie-Agnes Müller, Löbau, aus dem Nachlass des Künstlers
Ereignis
Herstellung
(wer)
(wann)
1925

Rechteinformation
Neue Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin, Berlin
Letzte Aktualisierung
14.04.2025, 08:09 MESZ

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Objekttyp

  • Malerei

Beteiligte

Entstanden

  • 1925

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