Urkunden

1426, im vierten Jahr der Indiktion, im 9. Regierungsjahr Papst Martins V. "des mandes den man nennet zu dutschem den Augste uff den zweyten tag" erschien zur Zeit der Sext im Chor der Pfarrkirche zu Kreuznach (Crutzenach) vor dem unterzeichneten Notar und den genannten Zeugen Johann Graf zu Sp. und ließ durch seinen Schreiber Johann von Dienstweiler (Dyntzwilr) einen Spruch verlesen, den ihm Friedrich Graf zu Leiningen (Lynyngen) besiegelt geschickt hatte; darin urteilt dieser als von Ludwig, Pfalzgrafen bei Rhein, oberstem Truchsessen des Heiligen Römischen Reiches und Herzog in Bayern (Beyern) und Johann Graf zu Sp. im Burgfrieden zu Kreuznach bestimmter Obmann zum Austrag von Streitigkeiten; Anfang und Ende dieser Urkunde vom 19.06.1426 sind inseriert (1). Nach Verlesung des Spruches trat der Graf vor den Altar im Chor der Kirche. Jakob von Lachen forderte in seinem Namen den Pfarrer Johann Bleyche auf, dem Grafen die Reliquien zu leihen und zu reichen. Als das geschehen war, verlas Johann von Dienstweiler einen in der erwähnten Urkunde enthaltenen Spruch vom 14.02.1426; dieser ist inseriert (2). Danach fragte er den Grafen, ob er diesem Spruch nachkommen wolle. Auf dessen Zustimmung hin forderte Johann den Grafen auf, die Hände zu waschen, vor den Reliquien niederzuknien und die Hände darauf zu legen. Anschließend sprach Johann den Eid vor, den der Graf nachsprach. Er schwor entsprechend dem von Cuno von Pyrmont (Pirmond) und Johann Schönburg (Schonen-) [von Ehrenburg] gefällten und von Friedrich Grafen zu Leiningen als Obmann gebilligten Spruch und entsprechend der von Graf Friedrich ausgestellten Urkunde, daß andere oder ihm verwandte (gesippte) Leute 30 000 Gulden auf einen der drei Teile an Kreuznach ohne die Lehen leihen wollten; dies geschehe ohne böse Nebenabsicht entsprechend dem Artikel des Burgfriedens, so wahr ihm Gott und die Heiligen hülfen. Danach fragte Johann von Dienstweiler die Umstehenden, nämlich Stephan Pfalzgrafen bei Rhein und Herzog in Bayern, Friedrich Grafen zu Veldenz (Veldentze), Ludwig Herrn zu Lichtenberg (Liechten-), den Ritter Johann Brömser von Rüdesheim (Rudeß-), die Junker Rorich von Merxheim, Gerlach Kolb von Boppard (Boparten), Walram von Koppenstein (Coppesteyn) und andere, ob der Graf genug getan habe und die Finger herabnehmen könne. Nachdem viele ja gesagt hatten, forderte Johann den Grafen zum Aufstehen auf. Anwesend war dabei auch Ludwig Pfalzgraf bei Rhein, des Heiligen Römischen Reiches Erztruchseß und Herzog in Bayern. Im Namen des Grafen Johann forderte Johann von Dienstweiler den Notar auf, darüber ein Instrument anzufertigen. Zeugen: Stephan Pfalzgraf bei Rhein und Herzog in Bayern, Philipp Graf zu Nassau (-auwe) und Saarbrücken (Sarbrucken), Friedrich Graf zu Veldenz, Ludwig Herr zu Lichtenberg sowie im Namen des Erzbischofs Konrad von Mainz (Mentze) Johann Brömser von Rüdesheim und Rorich von Merxheim, im Namen des Erzbischofs Otto von Trier Gerlach Kolb von Boppard und Walram von Koppenstein, schließlich Schultheiß und Schöffen zu Kreuznach. Nikolaus Schreiber von Kreuznach, Kleriker Mainzer Bistums und kaiserlicher Notar, war bei allem anwesend, hat das Instrument mit eigener Hand geschrieben und mit Signet und Namen versehen. (1) Herzog Stephan, (2) Graf Friedrich, (3) Rorich von Merxheim und (4) Walram von Koppenstein haben ihre Siegel angehängt. (1) Nr. 4254. (2) Nr. 4241.

Digitalisierung: Bayerisches Hauptstaatsarchiv

CC0 1.0 Universell - Public Domain Dedication

0
/
0

Archivaliensignatur
Bayerisches Hauptstaatsarchiv, Grafschaft Sponheim Urkunden, BayHStA, Grafschaft Sponheim Urkunden 1199
Alt-/Vorsignatur
Rheinpfälzer U 5811, Straßburg E 5147/127
Sprache der Unterlagen
ger
Sonstige Erschließungsangaben
Ausstellungsort: Kreuznach

Originaldatierung: "des mandes den man nennet zu dutschem den Augste uff den zweyten tag"

Medium: A = Analoges Archivalie

Jahr: 1426

Monat: August

Tag: 2

Äußere Beschreibung: Ausf.: M Gft. Sp. U 1199. Signet: Dreipaß auf vierstufigem Sockel, drei Stufen geschacht, auf der untersten: Nicolaus scriptoris. Siegel ab, vier Einschnitte im Umbug, in 2-4 Reste der angeh. Presseln. Abschr.: ebenda (AS: Sp. U 910, beglaubigt, 1791, mit Nachzeichnung der Siegel). KA 67/119 fol. 401. M 383/12 fol. 68. M 387/18 fol. 46. Reg.: Fester Nr. 3935.

Bestand
Grafschaft Sponheim Urkunden
Kontext
Grafschaft Sponheim Urkunden >> 1401-1450

Laufzeit
1426 August 2
Provenienz
Grafschaft Sponheim Urkunden

Weitere Objektseiten
Digitalisat im Angebot des Archivs
Letzte Aktualisierung
03.11.2023, 12:20 MEZ

Objekttyp

  • Urkunden

Beteiligte

  • Grafschaft Sponheim Urkunden

Entstanden

  • 1426 August 2

Ähnliche Objekte (12)