Urkunden
(1) Stephan Pfalzgraf bei Rhein und Herzog in Bayern (Beyern), (2) Friedrich Graf zu Veldenz (Veldentze), (3) Rorich von Merxheim (Merxß-), (4) Jakob von Lachen und (5) Johann von Dienstweiler (Dyntzwilre) bekunden, daß sie im Namen des Johann Grafen zu Sp. an diesem Tag mit den Freunden des Ludwig Pfalzgrafen bei Rhein, Erztruchsessen des Heiligen Römischen Reiches und Herzogs in Bayern, zusammengetroffen sind, nämlich mit Otto Pfalzgrafen bei Rhein und Herzog in Bayern, dem Ritter Schwarz Reinhard von Sickingen, dem Hofmeister Johann (Hans) von Vennigen (Veningen), dem Küchenmeister Arnold Schliderer von Lachen, Johann Winheim und Meister Peter [von Stein]. Im Namen des Grafen hat Jakob von Lachen erklärt, daß Herzog Stephan, Graf Friedrich und die anderen erschienen sind aufgrund einer Entscheidung, die der gemeinsame Obmann Friedrich Graf zu Leiningen (Lyningen) zwischen dem Pfalzgrafen und dem Grafen getroffen und schriftlich übergeben hat. Dementsprechend waren seinerzeit Graf Johann, Herzog Stephan, Graf Friedrich von Veldenz und Freunde der Erzbischöfe [Konrad] von Mainz (Mentze) und [Otto] von Trier (Triere) vor dem Pfalzgrafen zu Kreuznach (Crutzenach) erschienen und hatten nach Erfüllung der von Friedrich Grafen zu Leiningen gestellten Bedingungen gefordert, daß der Pfalzgraf 30 000 Gulden zahlen oder [die Verpfändung] anderen gönnen solle entsprechend der Burgfriedensurkunde. Jetzt fordern die Aussteller erneut, daß der Pfalzgraf das Geld binnen acht Tagen, d. h. bis Donnerstag nach Gallustag (17.10.), nach Kreuznach schicken und darüber Urkunden geben und nehmen solle. Nach einer Beratung sagte Johann Winheim im Namen der übrigen, als Graf Johann zu Kreuznach den von seinem Schreiber Johann verlesenen Eid nachgesprochen habe, daß ihm jemand 30 000 Gulden leihen wolle, habe er keinen Namen genannt, aber den Pfalzgrafen zur Zahlung aufgefordert. Graf Friedrich von Leiningen habe seinerzeit dem Spruch des Cuno von Pyrmont (Pirmondt) und des Johann Schönburg (Schonenberg) von Ehrenburg (Erenberg) zugestimmt. Ohne Namen genannt zu haben, setze der Graf dem Pfalzgrafen nun Termine. Das widerspreche dem Burgfrieden und dem zitierten Spruch. Jakob von Lachen wiederholte darauf die Forderung seines Herrn. Johann Winheim verwies erneut auf den Standpunkt des Pfalzgrafen, der dem Burgfrieden entspreche. Jakob antwortete, auch der Graf handle entsprechend dem Burgfrieden. Die Aussteller bezeugen diesen Verlauf der Unterredung und siegeln.
- Archivaliensignatur
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Bayerisches Hauptstaatsarchiv, Grafschaft Sponheim Urkunden, BayHStA, Grafschaft Sponheim Urkunden 1203
- Alt-/Vorsignatur
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Sp. U 849
- Sprache der Unterlagen
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ger
- Sonstige Erschließungsangaben
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Originaldatierung: "Off durnstag nach sant Dyonisien dage 1426."
Medium: A = Analoges Archivalie
Jahr: 1426
Monat: Oktober
Tag: 10
Äußere Beschreibung: Ausf.: M Gft. Sp. U 1203. Siegel angeh., in hbraunen Wachsschüsseln. 1) wie Nr. 4258, rot. 2) wie Nr. 4218, braun. 3) wie Nr. 4258, braun, schlecht ausgeprägt. 4) wie Nr. 4151, grün. 5) rund, 2,5 cm DM. Im Siegelfeld Wappenschild (halbes Rad). U.: +S.IOHAN.VON.DYNCT.WILER. Abschr.: ebenda (AS: Rheinpfälzer U 5813, Straßburg E 5147/129, beglaubigt, 1779). M 383/11 fol. 287.
- Bestand
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Grafschaft Sponheim Urkunden
- Kontext
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Grafschaft Sponheim Urkunden >> 1401-1450
- Weitere Objektseiten
- Digitalisat im Angebot des Archivs
- Letzte Aktualisierung
-
03.11.2023, 12:22 MEZ
Datenpartner
Objekttyp
- Urkunden
Beteiligte
- Grafschaft Sponheim Urkunden
Entstanden
- 1426 Oktober 10