Bestand
KK Soest (Bestand)
Bestandsbeschreibung: Zum Bestand Das Archiv des Evangelischen Kirchenkreises Soest wurde 1986, 2010 und 2020 im Landeskirchlichen Archiv der Evangelischen Kirche von Westfalen verzeichnet. Es umfasst 1541 Verzeichnungseinheiten und erstreckt sich über den Zeitraum von 1746 bis 2017. Das Archiv wird als Depositum unter der Bestandsnummer 4.55 aufbewahrt. Das Archiv des Kirchenkreises wurde von dem Archivar Dr. Ludwig Koechling in der Zeit vom 4. bis 14. Juni 1963 geordnet und danach im Turm der St. Petri - Kirche in Soest untergebracht. Im Dezember 1982 wurde der Aktenbestand nach Bielefeld geholt. Bei der Durchsicht des Bestandes wurde festgestellt, dass einige Aktenstücke nicht mehr vorhanden sind (siehe separate Aufstellung). Die umfangreichen General- und Ortsakten des 19. und der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts spiegeln anschaulich die Parochialverhältnisse im katholischen Umland, d. h. des ehemaligen Herzogtum Westfalens und des Kreises Lippstadt, wider. Im Gegensatz dazu steht die reichhaltige Überlieferung zu den evangelischen Kerngebieten. So ist hier exemplarisch die Überlieferung zum Soester Gesangbuch zu nennen. Von Interesse sind Unterlagen, die das soziales Engagement des Kirchenkreises wie Seelsorge an Arbeitern, in Krankenhäusern und anderen sozialen Einrichtungen widerspiegeln. Repräsentativ sind Personalakten der Pfarrer und Hilfsprediger, die nach 1945 Gemeinde- und Kirchenkreispfarrstellen innehatten. Die Akten sind mit Presseberichten und dem Schriftwechsel des Superintendenten mit dem Pfarrer angereichert und behandeln nicht nur Personalverhältnisse der Pfarrer, sondern auch Gemeindeangelegenheiten. Beim Vergleich der Überlieferung des Kirchenkreises Soest mit anderen Kirchenkreisen fallen zahlreiche inhaltliche Lücken auf, besonders in Bezug auf Ortsakten der Kirchengemeinden. Außerdem ist ein Überlieferungsverlust zwischen den 1950er und 1970er Jahren festzustellen. Das Fehlen von Sammlungsgut (Fotos, Zeitungsausschnitte, Druckschriften) ist ebenso zu bemängeln. Der Bestand wurde unter Zugrundelegung internationaler Verzeichnungsgrundsätze nach ISAD (G) erschlossen. Bei der Verzeichnung erhielten die Akten fortlaufende Nummern, die als gültige Archivsignaturen in der Bestellsignatur jeder Verzeichnungseinheit als letzte arabische Nummer oder im Findbuch ganz links neben dem jeweiligen Aktentitel aufgeführt sind. Unterhalb des Aktentitels geben die Vermerke „Enthält, Enthält nur, Enthält u.a., Enthält v.a., Enthält auch“ eingrenzende oder weiterführende Auskünfte über den Inhalt. Unter „Darin“ sind besondere Schriftgutarten wie Druckschriften, Presseberichte, Bauzeichnungen oder Fotos aufgelistet. Nach den Erschließungsvermerken folgt die alte Archivsignatur oder das Aktenzeichen, falls sie auf der Akte vermerkt waren. Ganz rechts schließen sich die Laufzeiten der Archivalien an. Zu beachten sind hier zwei verschiedene Arten von Klammern: ( ) verweisen bei Abschriften auf das Datum des Originals, [ ] kennzeichnen erschlossene Jahresangaben undatierter Schriftstücke. Kassiert wurde nicht archivwürdiges Schriftgut im Rahmen der Aufbewahrungs- und Kassationsordnung der Evangelischen Kirche von Westfalen vom 20.02.2003 in der Fassung vom 29.10.2020 bzw. des Aufbewahrungs- und Kassationsplans der EKvW vom 29.10.2020. Sofern die Benutzung nicht zu Verwaltungszwecken erfolgt, unterliegen gemäß § 7 Abs. 1 Kirchengesetz zur Sicherung und Nutzung von kirchlichem Archivgut in der Evangelischen Kirche der Union (Archivgesetz - ArchivG) vom 6.5.2000 sämtliche Archivalien einer 30-jährigen Sperrfrist (gerechnet nach dem Ende ihrer Laufzeit). Für Archivgut, das sich nach seiner Zweckbestimmung oder nach seinem wesentlichen Inhalt auf natürliche Personen bezieht, gelten laut § 7 Abs. 2 ArchivG zusätzliche Schutzfristen. Diese Archivalien dürfen auch nach Ablauf der allgemeinen Sperrfrist frühestens 10 Jahre nach dem Tod der betroffenen Person(en) benutzt werden. Ist das Todesjahr nicht feststellbar, endet die Schutzfrist 90 Jahre nach Geburt. Ist auch das Geburtsjahr nicht bekannt, endet die Schutzfrist 60 Jahre nach Entstehung der Unterlagen. Bei der Zitierung des Archivbestandes ist anzugeben: LkA EKvW 4.55 Nr. ... (hier folgt die Archivsignatur des entsprechenden Archivales). Das Kürzel steht in dieser Reihenfolge für "Landeskirchliches Archiv der Evangelischen Kirche von Westfalen, Bestand 4.55 Nr. ...". Ergänzend zur Überlieferung des Kirchenkreises und der Kirchengemeinden sind Nachlässe folgender Pfarrer zu beachten (Stand: 2022): Paul Dahlkötter, 1946 bis 1958 Superintendent des Kirchenkreises Soest (LkA EKvW 3.50) Adolf Diestelkamp, 1949 bis 1950 Synodalvikar des Kirchenkreises Soest, 1965 bis 1972 Pfarrer in Lippstadt (LkA EKvW 3.115) Dr. Paul Girkon, 1916 bis 1948 Pfarrer der Wiese-Georg-Kirchengemeinde Soest (LkA EKvW 3.1) Hans Koch, 1915 bis 1940 Pfarrer der St.-Thomä-Kirchengemeinde Soest (LkA EKvW 3.114) Werner Philipps, 1934 bis 1972 Pfarrer der Kirchengemeinde Arnsberg, zugleich 1958 bis 1964 Superintendent des Kirchenkreises Soest und 1964 bis 1972 des neu gegründeten Kirchenkreises Arnsberg (LkA EKvW 3.107) Prof. D. Dr. Hugo Rothert, 1886 bis 1914 Pfarrer der St.-Thomä-Kirchengemeinde Soest (LkA EKvW 3.9) Gottfried Ungerer, 1937 bis 1965 Pfarrer der Kirchengemeinde Lippstadt (LkA EKvW 3.59) Eberhard Warns, 1963 bis 1969 Pfarrer der Johannes-Kirchengemeinde Soest, 1969 bis 1980 Schul- und Studentenpfarrer des Kirchenkreises Soest (LkA EKvW 3.35) Albrecht Winter, 1972 bis 1984 Pfarrer der St.-Petri-Pauli Kirchengemeinde Soest (LkA EKvW 3.111) Zur Geschichte des Kirchenkreises und seiner Gemeinden Der Kirchenkreis Soest ist einer der Ursprungskirchenkreise, die nach der preußischen Verwaltungsreform 1818 entstanden sind. Er umfasste die lutherischen und reformierten Gemeinden der Stadt Soest und der Soester Börde: Lohne, Sassendorf, Weslarn, Neuengeseke, Welver, Meiningsen, Ostönnen, Schwefe, Dinker, Borgeln, und die Kirchengemeinden Lippstadts, insgesamt 21 Gemeinden mit 24 Pfarrern und 14.330 Seelen. 1834 trat die ev. Kirchengemeinde Arnsberg - bis dahin mit dem Kirchenkreis Iserlohn verbunden - der Kreissynode Soest bei. Am 25. Oktober 1843 beschloss die Kreissynode ihre Erweiterung um die Gemeindeneugründungen: Werl, Brilon, Medebach, Meschede, Warstein-Belecke. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten sich die vier Sauerlandgemeinden mit dem rechtlichen Status von "Filialgemeinden" der Kirchengemeinde Arnsberg begnügen müssen. 1846 erfolgte die Einpfarrung der in Herzfeld wohnenden Evangelischen in die Ev. Kirchengemeinde Weslarn, während die evangelische Bevölkerung in Liesborn und Wadersloh der Ev. Kirchengemeinde Lippstadt zugeordnet wurden. Im selben Jahr ließen sich die Ortschaften: Hallenberg, Winterberg, Niedersfeld und Grönebach in die Gemeinde Medebach einpfarren; 1849 schlossen sie sich als Kirchengemeinde Winterberg dem Kirchenkreis Wittgenstein an. Die Kirchengemeinde Medebach blieb dagegen beim Kirchenkreis Soest. 1864 bzw. 1870 wurde der Kirchenkreis Soest um die evangelischen Gemeindebildungen in Erwitte und Geseke, die bis 1951 als Filialgemeinden der Kirchengemeinde Lippstadt geführt wurden, erweitert. Zu Beginn des Jahres 1887 kam es zum Zusammenschluss aller in Lippstadt angesiedelten evangelischen Kirchengemeinden. Seitdem bilden Groß-Marien, die Evangelische Vereinigte Jakobi-Gemeinde, die Stifts-Gemeinde sowie die Reformierte Gemeinde eine Kirchengemeinde mit einem Presbyterium. 1951 wurde aus einer Vielzahl von kleinen, südlich der Haar, am Fuße des kurkölnischen Sauerlands gelegenen Möhnedörfern die Evangelische Möh-ne-Kirchengemeinde als neues Mitglied des Kirchenkreis Soest gegründet. Zum 1. Januar 1964 wechselte der reformierte Gemeindebezirk Cappel, seit alters her eine Exklave der lippischen Landeskirche, in die Kirchengemeinde Lippstadt. 1948 verband man die Kirchengemeinden St. Thomä und St. Pauli zur Thomä-Pauli Kirchengemeinde. Zum 01.01.1961 wurde die Thomä-Pauli Kirchengemeinde wieder geteilt, jedoch nicht auf zwei, sondern auf drei Kirchengemeinden: Soest-Johannes, Soest-St.-Pauli und Soest-St.-Thomä. 1972 Vereinigten sich Soest-St.-Pauli und Soest-St.-Petri zur Soest-St.-Petri-Pauli. 1973 vereinigten sich die Kirchengemeinden Lohne und Bad Sassendorf zur Kirchengemeinde Bad Sassendorf. Zum 1. Januar 1976 wechselte die Kirchengemeinde Lipperode, die bis dahin der Lippischen Landeskirche angehört hatte, zum Kirchenkreis Soest. Neben der alten reformierten Stadtgemeinde Soests sollte sie die zweite evangelische Gemeinde des Kirchenkreises Soest werden, die sich dem reformierten Bekenntnis in Gestalt des Heidelberger Katechismus verpflichtet weiß. Die Kirchengemeinden Borgeln, Dinker, Schwefe und Welver gründeten zum 01.01.2018 die Kirchengemeinde Niederbörde. 1964 wurde der Kirchenkreis aufgeteilt, die Kirchengemeinden Arnsberg, Brilon, Hüsten, Marsberg, Medebach, Meschede, Neheim, Oeventrop, Olsberg, Ramsbeck-Bestwig, Warstein und Wickede (Ruhr) bildeten von nun an den Kirchenkreis Arnsberg. Am 1. Januar 1972 kam es zur Errichtung des Kreiskirchenamtes, bis 1975 mit Sitz in Lippstadt und von da an in Soest. Um mehr Effizienz zu erreichen, haben die Kirchenkreise Arnsberg und Soest 1998 einen Gestaltungsraum gebildet. Es wurde das Kreiskirchenamt Soest/Arnsberg als eine gemeinsame zentrale Verwaltungsstelle eingerichtet und die Diakonischen Werke der beiden Kirchenkreises zusammengelegt. Außerdem fand die Zusammenarbeit in der Kindergarten-Fachberatung und in der Erwachsenenbildung sowie im Rahmen des gemeinsamen regionalen Arbeitskreises für Mission, Ökumene und kirchliche Weltverantwortung statt. Der Kirchenkreis Soest trägt seit dem 1. Oktober 2007 den Namen "Evangelischer Kirchenkreis Soest". Zum 1. Januar 2019 vereinigten sich die Kirchenkreise Soest und Arnsberg zum Evangelischen Kirchenkreis Soest-Arnsberg. Dieser Schritt war notwendig, um die Handlungsfähigkeit des Kirchenkreises zu erhalten und seine Zukunft aktiv zu gestalten. Parallel dazu vereinigten sich die Verwaltungen der Kirchenkreise Iserlohn, Lüdenscheid-Plettenberg und Soest-Arnsberg zum gemeinsamen Kreiskirchenamt Sauerland-Hellweg. Superintendenten des Kirchenkreises Soest waren: Wilhelm Hennecke 1818-1825, Carl Busch 1825-1828, Heinrich Müller 1829-1831, Carl Busch 1831-1832, Friedrich Hentzen, anfangs als Superintendenturverwalter 1833-1836, Heinrich Seidenstücker 1837-1859, Heinrich Schenk 1859-1868, Wilhelm Ahlert 1869-1877, Diedrich Hidding 1877-1879, Eduard Marpe 1879-1905, Georg Wischnath 1905-1915, Julius Kuhr 1916-1925, Viktor Raabe 1926-1933, Adolf Clarenbach 1933-1946, Paul Dahlkötter 1946-1957, Werner Philipps 1958-1964, Arnold Willer 1964-1976, Berthold Althoff 1976-1993, Manfred Selle 1993-2002, Hans König 2003-2011 und Dieter Tometten 2011-2018. Bielefeld, im Juli 2020 Anna Warkentin Literatur zur Geschichte des Kirchenkreises und seiner Gemeinden (Auswahl): s. Materialsammlung im Kirchenkreisarchiv, unter "Chronik, historische Ereignisse" Murken, Jens Dr.: Die evangelischen Gemeinden in Westfalen. Ihre Geschichte von den Anfängen bis zur Gegenwart, Bände 1-4, Bielefeld 2008-2020 Schikora, Karlfriedrich: Der Kirchenkreis Soest im 19. Jahrhundert und im 20. Jahrhundert. - 45 S. Schikora, Karlfriedrich: Wir wollen bei dem Evangelium leben und sterben: Ge-schichte der Kirchenkreise Soest und Arnsberg. Mit einem ökumenischen Teil von Matthias Haudel Taschenbuch - 10. Juni 2011 Fehlende Archivalien Nr. 8 Schriftwechsel zwischen Pastor Freytag und Präses Koch über die Zerstörung durch Luftangriffe in Soest, 1944 - 1945 Nr. 123-127 Kirchliche Feste und Feiern, Fasc. 1 - 5, 1817 - 1933 Nr. 229 Kirchliche Gebäude, Fasc. 7 Instandhaltung der gottesdienstlichen Lokale und heiligen Geräte, 1853 - 1857 Nr. 323 Tagebücher der Superintendentur, 1892 - 1895 Nr. 328 Tagebücher der Superintendentur, 1903 - 1904 Nr. 333 Tagebücher der Superintendentur, 1921 - 1923 Nr. 816 Soest-St. Pauli, Besetzung der Pfarrstelle, Fasc. 3, 1912 - 1915 Nr. 866 Soest-Reformiert, Schlüsse des Consistoriums der ref. Gemeinde, Abschrift 1774
Form und Inhalt: Zum Bestand
Das Archiv des Evangelischen Kirchenkreises Soest wurde 1986, 2010 und 2020 im Landeskirchlichen Archiv der Evangelischen Kirche von Westfalen verzeichnet. Es umfasst 1541 Verzeichnungseinheiten und erstreckt sich über den Zeitraum von 1746 bis 2017. Das Archiv wird als Depositum unter der Bestandsnummer 4.55 aufbewahrt.
Das Archiv des Kirchenkreises wurde von dem Archivar Dr. Ludwig Koechling in der Zeit vom 4. bis 14. Juni 1963 geordnet und danach im Turm der St. Petri - Kirche in Soest untergebracht. Im Dezember 1982 wurde der Aktenbestand nach Bielefeld geholt. Bei der Durchsicht des Bestandes wurde festgestellt, dass einige Aktenstücke nicht mehr vorhanden sind (siehe separate Aufstellung).
Die umfangreichen General- und Ortsakten des 19. und der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts spiegeln anschaulich die Parochialverhältnisse im katholischen Umland, d. h. des ehemaligen Herzogtum Westfalens und des Kreises Lippstadt, wider. Im Gegensatz dazu steht die reichhaltige Überlieferung zu den evangelischen Kerngebieten. So ist hier exemplarisch die Überlieferung zum Soester Gesangbuch zu nennen.
Von Interesse sind Unterlagen, die das soziales Engagement des Kirchenkreises wie Seelsorge an Arbeitern, in Krankenhäusern und anderen sozialen Einrichtungen widerspiegeln.
Repräsentativ sind Personalakten der Pfarrer und Hilfsprediger, die nach 1945 Gemeinde- und Kirchenkreispfarrstellen innehatten. Die Akten sind mit Presseberichten und dem Schriftwechsel des Superintendenten mit dem Pfarrer angereichert und behandeln nicht nur Personalverhältnisse der Pfarrer, sondern auch Gemeindeangelegenheiten.
Beim Vergleich der Überlieferung des Kirchenkreises Soest mit anderen Kirchenkreisen fallen zahlreiche inhaltliche Lücken auf, besonders in Bezug auf Ortsakten der Kirchengemeinden. Außerdem ist ein Überlieferungsverlust zwischen den 1950er und 1970er Jahren festzustellen. Das Fehlen von Sammlungsgut (Fotos, Zeitungsausschnitte, Druckschriften) ist ebenso zu bemängeln.
Der Bestand wurde unter Zugrundelegung internationaler Verzeichnungsgrundsätze nach ISAD (G) erschlossen. Bei der Verzeichnung erhielten die Akten fortlaufende Nummern, die als gültige Archivsignaturen in der Bestellsignatur jeder Verzeichnungseinheit als letzte arabische Nummer oder im Findbuch ganz links neben dem jeweiligen Aktentitel aufgeführt sind. Unterhalb des Aktentitels geben die Vermerke „Enthält, Enthält nur, Enthält u.a., Enthält v.a., Enthält auch“ eingrenzende oder weiterführende Auskünfte über den Inhalt. Unter „Darin“ sind besondere Schriftgutarten wie Druckschriften, Presseberichte, Bauzeichnungen oder Fotos aufgelistet. Nach den Erschließungsvermerken folgt die alte Archivsignatur oder das Aktenzeichen, falls sie auf der Akte vermerkt waren. Ganz rechts schließen sich die Laufzeiten der Archivalien an. Zu beachten sind hier zwei verschiedene Arten von Klammern: ( ) verweisen bei Abschriften auf das Datum des Originals, [ ] kennzeichnen erschlossene Jahresangaben undatierter Schriftstücke.
Kassiert wurde nicht archivwürdiges Schriftgut im Rahmen der Aufbewahrungs- und Kassationsordnung der Evangelischen Kirche von Westfalen vom 20.02.2003 in der Fassung vom 29.10.2020 bzw. des Aufbewahrungs- und Kassationsplans der EKvW vom 29.10.2020.
Sofern die Benutzung nicht zu Verwaltungszwecken erfolgt, unterliegen gemäß § 7 Abs. 1 Kirchengesetz zur Sicherung und Nutzung von kirchlichem Archivgut in der Evangelischen Kirche der Union (Archivgesetz - ArchivG) vom 6.5.2000 sämtliche Archivalien einer 30-jährigen Sperrfrist (gerechnet nach dem Ende ihrer Laufzeit). Für Archivgut, das sich nach seiner Zweckbestimmung oder nach seinem wesentlichen Inhalt auf natürliche Personen bezieht, gelten laut § 7 Abs. 2 ArchivG zusätzliche Schutzfristen. Diese Archivalien dürfen auch nach Ablauf der allgemeinen Sperrfrist frühestens 10 Jahre nach dem Tod der betroffenen Person(en) benutzt werden. Ist das Todesjahr nicht feststellbar, endet die Schutzfrist 90 Jahre nach Geburt. Ist auch das Geburtsjahr nicht bekannt, endet die Schutzfrist 60 Jahre nach Entstehung der Unterlagen.
Bei der Zitierung des Archivbestandes ist anzugeben: LkA EKvW 4.55 Nr. ... (hier folgt die Archivsignatur des entsprechenden Archivales). Das Kürzel steht in dieser Reihenfolge für "Landeskirchliches Archiv der Evangelischen Kirche von Westfalen, Bestand 4.55 Nr. ...".
Ergänzend zur Überlieferung des Kirchenkreises und der Kirchengemeinden sind Nachlässe folgender Pfarrer zu beachten (Stand: 2022):
Paul Dahlkötter, 1946 bis 1958 Superintendent des Kirchenkreises Soest (LkA EKvW 3.50)
Adolf Diestelkamp, 1949 bis 1950 Synodalvikar des Kirchenkreises Soest, 1965 bis 1972 Pfarrer in Lippstadt (LkA EKvW 3.115)
Dr. Paul Girkon, 1916 bis 1948 Pfarrer der Wiese-Georg-Kirchengemeinde Soest (LkA EKvW 3.1)
Hans Koch, 1915 bis 1940 Pfarrer der St.-Thomä-Kirchengemeinde Soest (LkA EKvW 3.114)
Werner Philipps, 1934 bis 1972 Pfarrer der Kirchengemeinde Arnsberg, zugleich 1958 bis 1964 Superintendent des Kirchenkreises Soest und 1964 bis 1972 des neu gegründeten Kirchenkreises Arnsberg (LkA EKvW 3.107)
Prof. D. Dr. Hugo Rothert, 1886 bis 1914 Pfarrer der St.-Thomä-Kirchengemeinde Soest (LkA EKvW 3.9)
Gottfried Ungerer, 1937 bis 1965 Pfarrer der Kirchengemeinde Lippstadt (LkA EKvW 3.59)
Eberhard Warns, 1963 bis 1969 Pfarrer der Johannes-Kirchengemeinde Soest, 1969 bis 1980 Schul- und Studentenpfarrer des Kirchenkreises Soest (LkA EKvW 3.35)
Albrecht Winter, 1972 bis 1984 Pfarrer der St.-Petri-Pauli Kirchengemeinde Soest (LkA EKvW 3.111)
Zur Geschichte des Kirchenkreises und seiner Gemeinden
Der Kirchenkreis Soest ist einer der Ursprungskirchenkreise, die nach der preußischen Verwaltungsreform 1818 entstanden sind. Er umfasste die lutherischen und reformierten Gemeinden der Stadt Soest und der Soester Börde: Lohne, Sassendorf, Weslarn, Neuengeseke, Welver, Meiningsen, Ostönnen, Schwefe, Dinker, Borgeln, und die Kirchengemeinden Lippstadts, insgesamt 21 Gemeinden mit 24 Pfarrern und 14.330 Seelen.
1834 trat die ev. Kirchengemeinde Arnsberg - bis dahin mit dem Kirchenkreis Iserlohn verbunden - der Kreissynode Soest bei. Am 25. Oktober 1843 beschloss die Kreissynode ihre Erweiterung um die Gemeindeneugründungen: Werl, Brilon, Medebach, Meschede, Warstein-Belecke. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten sich die vier Sauerlandgemeinden mit dem rechtlichen Status von "Filialgemeinden" der Kirchengemeinde Arnsberg begnügen müssen. 1846 erfolgte die Einpfarrung der in Herzfeld wohnenden Evangelischen in die Ev. Kirchengemeinde Weslarn, während die evangelische Bevölkerung in Liesborn und Wadersloh der Ev. Kirchengemeinde Lippstadt zugeordnet wurden. Im selben Jahr ließen sich die Ortschaften: Hallenberg, Winterberg, Niedersfeld und Grönebach in die Gemeinde Medebach einpfarren; 1849 schlossen sie sich als Kirchengemeinde Winterberg dem Kirchenkreis Wittgenstein an. Die Kirchengemeinde Medebach blieb dagegen beim Kirchenkreis Soest.
1864 bzw. 1870 wurde der Kirchenkreis Soest um die evangelischen Gemeindebildungen in Erwitte und Geseke, die bis 1951 als Filialgemeinden der Kirchengemeinde Lippstadt geführt wurden, erweitert.
Zu Beginn des Jahres 1887 kam es zum Zusammenschluss aller in Lippstadt angesiedelten evangelischen Kirchengemeinden. Seitdem bilden Groß-Marien, die Evangelische Vereinigte Jakobi-Gemeinde, die Stifts-Gemeinde sowie die Reformierte Gemeinde eine Kirchengemeinde mit einem Presbyterium.
1951 wurde aus einer Vielzahl von kleinen, südlich der Haar, am Fuße des kurkölnischen Sauerlands gelegenen Möhnedörfern die Evangelische Möh-ne-Kirchengemeinde als neues Mitglied des Kirchenkreis Soest gegründet.
Zum 1. Januar 1964 wechselte der reformierte Gemeindebezirk Cappel, seit alters her eine Exklave der lippischen Landeskirche, in die Kirchengemeinde Lippstadt.
1948 verband man die Kirchengemeinden St. Thomä und St. Pauli zur Thomä-Pauli Kirchengemeinde. Zum 01.01.1961 wurde die Thomä-Pauli Kirchengemeinde wieder geteilt, jedoch nicht auf zwei, sondern auf drei Kirchengemeinden: Soest-Johannes, Soest-St.-Pauli und Soest-St.-Thomä. 1972 Vereinigten sich Soest-St.-Pauli und Soest-St.-Petri zur Soest-St.-Petri-Pauli.
1973 vereinigten sich die Kirchengemeinden Lohne und Bad Sassendorf zur Kirchengemeinde Bad Sassendorf.
Zum 1. Januar 1976 wechselte die Kirchengemeinde Lipperode, die bis dahin der Lippischen Landeskirche angehört hatte, zum Kirchenkreis Soest. Neben der alten reformierten Stadtgemeinde Soests sollte sie die zweite evangelische Gemeinde des Kirchenkreises Soest werden, die sich dem reformierten Bekenntnis in Gestalt des Heidelberger Katechismus verpflichtet weiß.
Die Kirchengemeinden Borgeln, Dinker, Schwefe und Welver gründeten zum 01.01.2018 die Kirchengemeinde Niederbörde.
1964 wurde der Kirchenkreis aufgeteilt, die Kirchengemeinden Arnsberg, Brilon, Hüsten, Marsberg, Medebach, Meschede, Neheim, Oeventrop, Olsberg, Ramsbeck-Bestwig, Warstein und Wickede (Ruhr) bildeten von nun an den Kirchenkreis Arnsberg.
Am 1. Januar 1972 kam es zur Errichtung des Kreiskirchenamtes, bis 1975 mit Sitz in Lippstadt und von da an in Soest.
Um mehr Effizienz zu erreichen, haben die Kirchenkreise Arnsberg und Soest 1998 einen Gestaltungsraum gebildet. Es wurde das Kreiskirchenamt Soest/Arnsberg als eine gemeinsame zentrale Verwaltungsstelle eingerichtet und die Diakonischen Werke der beiden Kirchenkreises zusammengelegt. Außerdem fand die Zusammenarbeit in der Kindergarten-Fachberatung und in der Erwachsenenbildung sowie im Rahmen des gemeinsamen regionalen Arbeitskreises für Mission, Ökumene und kirchliche Weltverantwortung statt.
Der Kirchenkreis Soest trägt seit dem 1. Oktober 2007 den Namen "Evangelischer Kirchenkreis Soest".
Zum 1. Januar 2019 vereinigten sich die Kirchenkreise Soest und Arnsberg zum Evangelischen Kirchenkreis Soest-Arnsberg. Dieser Schritt war notwendig, um die Handlungsfähigkeit des Kirchenkreises zu erhalten und seine Zukunft aktiv zu gestalten. Parallel dazu vereinigten sich die Verwaltungen der Kirchenkreise Iserlohn, Lüdenscheid-Plettenberg und Soest-Arnsberg zum gemeinsamen Kreiskirchenamt Sauerland-Hellweg.
Superintendenten des Kirchenkreises Soest waren: Wilhelm Hennecke 1818-1825, Carl Busch 1825-1828, Heinrich Müller 1829-1831, Carl Busch 1831-1832, Friedrich Hentzen, anfangs als Superintendenturverwalter 1833-1836, Heinrich Seidenstücker 1837-1859, Heinrich Schenk 1859-1868, Wilhelm Ahlert 1869-1877, Diedrich Hidding 1877-1879, Eduard Marpe 1879-1905, Georg Wischnath 1905-1915, Julius Kuhr 1916-1925, Viktor Raabe 1926-1933, Adolf Clarenbach 1933-1946, Paul Dahlkötter 1946-1957, Werner Philipps 1958-1964, Arnold Willer 1964-1976, Berthold Althoff 1976-1993, Manfred Selle 1993-2002, Hans König 2003-2011 und Dieter Tometten 2011-2018.
Bielefeld, im Juli 2020
Anna Warkentin
Literatur zur Geschichte des Kirchenkreises und seiner Gemeinden (Auswahl):
s. Materialsammlung im Kirchenkreisarchiv, unter "Chronik, historische Ereignisse"
Murken, Jens Dr.: Die evangelischen Gemeinden in Westfalen. Ihre Geschichte von den Anfängen bis zur Gegenwart, Bände 1-4, Bielefeld 2008-2020
Schikora, Karlfriedrich: Der Kirchenkreis Soest im 19. Jahrhundert und im 20. Jahrhundert. - 45 S.
Schikora, Karlfriedrich: Wir wollen bei dem Evangelium leben und sterben: Ge-schichte der Kirchenkreise Soest und Arnsberg. Mit einem ökumenischen Teil von Matthias Haudel Taschenbuch - 10. Juni 2011
Fehlende Archivalien
Nr. 8 Schriftwechsel zwischen Pastor Freytag und Präses Koch über die Zerstörung durch Luftangriffe in Soest, 1944 - 1945
Nr. 123-127 Kirchliche Feste und Feiern, Fasc. 1 - 5, 1817 - 1933
Nr. 229 Kirchliche Gebäude, Fasc. 7 Instandhaltung der gottesdienstlichen Lokale und heiligen Geräte, 1853 - 1857
Nr. 323 Tagebücher der Superintendentur, 1892 - 1895
Nr. 328 Tagebücher der Superintendentur, 1903 - 1904
Nr. 333 Tagebücher der Superintendentur, 1921 - 1923
Nr. 816 Soest-St. Pauli, Besetzung der Pfarrstelle, Fasc. 3, 1912 - 1915
Nr. 866 Soest-Reformiert, Schlüsse des Consistoriums der ref. Gemeinde, Abschrift 1774
- Bestandssignatur
-
4.55
- Kontext
-
Landeskirchliches Archiv der Evangelischen Kirche von Westfalen (Archivtektonik) >> 04. Deposita von Kirchenkreisen und Kirchengemeinden >> 04.1. KK Kirchenkreise
- Bestandslaufzeit
-
1746-2017
- Weitere Objektseiten
- Geliefert über
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Letzte Aktualisierung
-
06.03.2025, 18:28 MEZ
Datenpartner
Evangelische Kirche von Westfalen. Landeskirchliches Archiv. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Bestand
Entstanden
- 1746-2017