Bestand

KK Hagen (Bestand)

Zum BestandDas Archiv des Evangelischen Kirchenkreises Hagen wurde 1999/2000 und 2024 im Landeskirchlichen Archiv der Evangelischen Kirche von Westfalen verzeichnet. Es besteht aus 1349 Akteneinheiten, die den Zeitraum von 1778 bis 2013 umfassen. Der Großteil der Überlieferung ist nach 1938 entstanden, das ältere Schriftgut ist durch die Kriegsereignisse vernichtet worden.Die Archivbestände des Kirchenkreises und der Superintendentur Hagen sowie des Gesamtverbandes Hagen und einigen Gemeindearchive (Hagen 1, Dahl) wurden in den Archivräumen des Ev. Kirchenkreises Hagen im Sommer 2021 überflutet. Durch den Einsatz des Landeskirchlichen Archivs und der kreiskirch-lichen Verwaltung ist ein Teil der Archivbestände gerettet worden, doch die Verluste sind groß: von 1463 Verzeichnungseinheiten (VE) des Kirchenkreises und 1023 VE der Superintendentur sind lediglich 642 VE übriggeblieben (s. altes Findbuch LkA EKvW 4.345 Nr. 1343). Die geretteten Akten sind getrocknet und durch das LWL-Archivamt für Westfalen gereinigt worden. Einige Akten mussten zusätzlich restauriert worden. Seit 2023 lagern die Archive als Depositum in Bielefeld. Die Bestände des Kirchenkreises und der Superintendentur sind für die bessere Benutzbarkeit zusammengelegt worden. Die restlichen Verzeichnungs-einheiten kamen nach der Bearbeitung der ebenfalls geretteten Registraturakten hinzu.Hervorzuheben sind die Ortsakten der einzelnen Kirchengemeinden, welche bis in das Jahr 1778 zurückreichen. Sie dokumentieren verschiedene Verwaltungsvor-gänge wie z.B. Gemeindegründungen, Pfarrwahlen und Bauten und bieten eine gute Ergänzung zu den Gemeindearchiven.Für die Zeit des "Kirchenkampfes" sind die Akten aus dem Nachlass des Super-intendenten Friedrich Niemann zu berücksichtigen (LkA EKvW 3.143).Der Bestand wurde unter Zugrundelegung internationaler Verzeichnungsgrundsätze nach ISAD (G) erschlossen. Bei der Verzeichnung erhielten die Akten fortlaufende Nummern, die als gültige Archivsignaturen in der Bestellsignatur jeder Verzeichnungseinheit als letzte arabische Nummer oder im Findbuch ganz links neben dem jeweiligen Aktentitel aufgeführt sind. Unterhalb des Aktentitels geben die Vermerke „Enthält, Enthält nur, Enthält u.a., Enthält v.a., Enthält auch“ ein-grenzende oder weiterführende Auskünfte über den Inhalt. Unter „Darin“ sind besondere Schriftgutarten wie Druckschriften, Presseberichte, Bauzeichnungen oder Fotos aufgelistet. Nach den Erschließungsvermerken folgt die alte Archivsignatur oder das Aktenzeichen, falls sie auf der Akte vermerkt waren. Ganz rechts schließen sich die Laufzeiten der Archivalien an. Zu beachten sind hier zwei verschiedene Arten von Klammern: ( ) verweisen bei Abschriften auf das Datum des Originals, [ ] kennzeichnen erschlossene Jahresangaben undatierter Schriftstücke.Kassiert wurde nicht archivwürdiges Schriftgut im Rahmen der Aufbewahrungs- und Kassationsordnung der Evangelischen Kirche von Westfalen vom 20.02.2003 in der Fassung vom 29.10.2020 bzw. des Aufbewahrungs- und Kassationsplans der EKvW vom 29.10.2020.Sofern die Benutzung nicht zu Verwaltungszwecken erfolgt, unterliegen gemäß § 7 Abs. 1 Kirchengesetz zur Sicherung und Nutzung von kirchlichem Archivgut in der Evangelischen Kirche der Union (Archivgesetz - ArchivG) vom 6.5.2000 sämtliche Archivalien einer 30-jährigen Sperrfrist (gerechnet nach dem Ende ihrer Laufzeit). Für Archivgut, das sich nach seiner Zweckbestimmung oder nach seinem wesentlichen Inhalt auf natürliche Personen bezieht, gelten laut § 7 Abs. 2 ArchivG zusätzliche Schutzfristen. Diese Archivalien dürfen auch nach Ablauf der allgemeinen Sperrfrist frühestens 10 Jahre nach dem Tod der betroffenen Person(en) benutzt werden. Ist das Todesjahr nicht feststellbar, endet die Schutz-frist 90 Jahre nach Geburt. Ist auch das Geburtsjahr nicht bekannt, endet die Schutzfrist 60 Jahre nach Entstehung der Unterlagen.Bei der Zitierung des Archivbestandes ist anzugeben: LkA EKvW 4.345 Nr. ... (hier folgt die Archivsignatur des entsprechenden Archivales). Das Kürzel steht in dieser Reihenfolge für "Landeskirchliches Archiv der Evangelischen Kirche von Westfalen, Bestand 4.345 Nr. ...".Zur Geschichte des Kirchenkreises und seiner GemeindenHagen gehörte zu den ersten 16 Diözesen, die 1818 durch die Preußische Regie-rung gebildet wurden. Später wurde die Bezeichnung Kirchenkreis anstelle von Diözese gebräuchlich. Zur Zeit seiner Entstehung gehörten zum Kirchenkreis Hagen die lutherischen Gemeinden Hagen, Herdecke, Ende, Wetter, Volmarstein, Gevelsberg, Voerde, Schwelm, Langerfeld, Rüggeberg, Breckerfeld, Straße und Dahl sowie die reformierten Kirchengemeinden Hagen, Herdecke, Wetter, Schwelm, Breckerfeld und Gevelsberg. Es kamen neue Gemeindegründungen dazu: Boele (1847), Haspe (1853), Vorhalle (1894), Eppenhausen (1899), An-staltskirchengemeinde der Ev. Stiftung Volmarstein (1921). Im Jahr 2000 wurde die Kirchengemeinde Rummenohl aus dem Kirchenkreis Lüdenscheid nach Hagen umgegliedert.Da die Gemeindegliederzahlen durch die Industrialisierung stark gewachsen und insbesondere in Hagen einige neue Kirchen gebaut waren, wurde mit Wirkung vom 20. Januar 1904 der westliche Teil des Kirchenkreises als Kirchenkreis Schwelm abgetrennt. Der neuer Kirchenkreis umfasste folgende Kirchenge-meinden: Gevelsberg lutherisch, Gevelsberg reformiert, Haßlinghausen, Langer-feld, Milspe, Nächstebreck, Rüggeberg, Schwelm lutherisch, Schwelm reformiert und Voerde.In den 1960er Jahren haben drei Gemeindeteilungen stattgefunden:Die Ev.-luth. Kirchengemeinde Hagen (frühere Größere evang. (luth.) Kirchen-gemeinde Hagen) teilte sich 1962 in folgende sechs Kirchengemeinden: Ev.-Luth. Christuskirchengemeinde Hagen, Ev.-Luth. Johanniskirchengemeinde Hagen, Ev.-Luth. Lukaskirchengemeinde Hagen, Ev.-Luth. Lutherkirchengemeinde Hagen, Ev.-Luth. Matthäuskirchengemeinde Hagen und Ev.-Luth. Pauluskirchengemeinde Hagen.1964 teilte sich die Ev. Kirchengemeinde Eppenhausen in folgende vier Kir-chengemeinden: Ev.-Luth. Dreifaltigkeitskirchengemeinde Hagen, Ev.-Luth. Erlöserkirchengemeinde Hagen, Ev.-Luth. Friedenskirchengemeinde Hagen und Ev.-Luth. Gnadenkirchengemeinde Hagen.1968 teilte sich die Ev. Kirchengemeinde Boele in folgende vier Kirchengemeinden: Ev. Philipp-Nicolai-Kirchengemeinde Hagen, Ev. Paul-Gerhardt-Kirchengemeinde Hagen, Ev. Jakobus-Kirchengemeinde Hagen und Ev. Petrus-Kirchengemeinde Hagen. Der Rückgang der Gemeindegliederzahlen und Kirchensteuereinnahmen führten in jüngerer Vergangenheit zu Vereinigungen von Kirchengemeinden: - Hagen-Johannis und Hagen-Luther zur Kirchengemeinde Hagen-Stadt (2003) - Hagen-Lukas, Hagen-Philipp-Nicolai und Hagen-Petrus zur Kirchengemeinde Hagen -Melanchthon (2003) - Hagen-Erlöser und Hagen-Gnaden zur Kirchengemeinde Hagen-Emmaus (2006) - Breckerfeld und Zurstaße zur Kirchengemeinde Breckerfeld-Jakobus (2011) - Dahl und Rummenohl zur Kirchengemeinde Hagen-Auferstehung (2012) - Hagen-Frieden, Hagen-Jakobus, Hagen-Melanchthon, Hagen-Paul-Gerhard und Vorhalle zur Kirchengemeinde Hagen-Lydia (2021) - Wetter/Ruhr und Wetter-Freiheit zur Kirchengemeinde Alt-Wetter (2024)Der Gesamtverband der Evangelischen Kirchengemeinden Hagen wurde am 1. April 1938 als erster Gesamtverband in Westfalen gegründet (s. separaten Bestand LkA EKvW 4.340). Er umfasste zum Zeitpunkt der Gründung sechs evangelischen Kirchengemeinden des Stadtgebiets Hagen: Größere evang. (luth.) Kirchenge-meinde Hagen, Kleinere evang. (ref.) Kirchengemeinde Hagen, Haspe, Eppen-hausen, Vorhalle und Boele. Später trat auch die Kirchengemeinde Zurstraße bei. Durch Gemeindeteilungen der 1960er Jahre umfasste der Verband schließlich 18 Gemeinden. Sein Ziel war es, die Verwaltung und Finanzplanung der Hagener Kirchengemeinden zu zentralisieren und ein Finanzausgleich zwischen den Ge-meinden zu schaffen.2005 wurde das Kirchenamt Hagen/Schwelm errichtet und, um Doppelstrukturen zu vermeiden, der Gesamtverband Hagen mit Ablauf des 31.12.2005 aufgelöst.Seit dem 1. August 2008 gibt es eine kirchenrechtliche Vereinbarung zwischen den Evangelischen Kirchenkreisen Hagen, Hattingen-Witten und Schwelm, nach der die Verwaltungsaufgaben im Gestaltungsraum gemeinsam erledigt werden.Das Kreiskirchenamt für die Ev. Kirchenkreise Hagen, Hattingen-Witten und Schwelm ist die zentrale Verwaltung für 45 verschiedene Arbeitgeber (u.a. Kir-chengemeinden, Friedhöfe, Kindertageseinrichtungen und Offene Ganztagsschulen) mit über 2.000 Mitarbeitenden (Stand: 2024).Zum 01.01.2023 ist für gemeinsame Angelegenheiten der Verband der Evangeli-schen Kirchenkreise Hagen, Hattingen-Witten und Schwelm errichtet worden.Seit der Gründung des Kirchenkreises Hagen 1818 bis heute gab es folgende Su-perintendenten/Superintendentinnen: 1818-1820 Ernst Zimmermann, 1820-1824 Karl Ludwig Küper, 1824-1827 Friedrich Möller, 1828-1831 Friedrich Schütte, 1831-1834 Ludolf Hülsemann, 1834-1844 Wilhelm Albert, 1844-1849 Ludolf Hülsemann, 1850-1868 Moritz Lohhoff, 1868-1876 Carl Wiegmann, 1877-1891 Ernst Hengstenberg, 1891-1901 Wilhelm Patze, 1902-1917 Adolf Graeber, 1917-1921 Heinrich zur Nieden, 1922-1928 Paul Lenssen, 1928-1934 Heinrich Joset, 1934-1945 Friedrich Niemann, 1945-1958 Hans Steinsiek, 1958-1965 Kurt Rehling, 1965-1972 Walter Franke, 1972-1984 Hans Berthold, 1984-1999 Thomas Küstermann, 2000-2007 Dieter Wentzek, 2007-2013 Bernd Becker, 2013-2021 Verena Schmidt, seit 2021 Henning Waskönig.Bielefeld, im August 2024(Anna Warkentin)Literaturhinweise (Auswahl):Murken, Jens Dr.: Die evangelischen Gemeinden in Westfalen. Ihre Geschichte von den Anfängen bis zur Gegenwart, Bände 1-4. - Bielefeld 2008-2020Gerber, Werner: Die Urpfarre Hagen. Als Urpfarrgebiet im Kölnischen Westfalen. Ein kirchen- und stadtgeschichtlicher Beitrag. - Hagen 1979, 12 S.Gerber, Werner: Heimatgedanke und Gebietsreform unter besonderer Berück-sichtigung der Stadt Hagen. - Hagen 1974, 12 S.Bockermann, Dirk: Die Anfänge des evangelischen Kirchenkampfes in Hagen 1932 bis 1935. - Bielefeld 1988Festschrift zum 50jährigen Bestehen des Gesamtverbandes der evangelischen Kirchengemeinden Hagen 1938-1988. 38 S.50 Jahre Gesamtverband der Evangelischen Kirchengemeinden in Hagen: Eine Dokumentation, Hagen 1988, 90 S. Der Hagener Gesamtverband. Materialien zur Verbandsversammlung am 13. Juni 2002, zusammengestellt von Jürgen Schäfer, 04.06.2002

Form und Inhalt: Zum Bestand
Das Archiv des Evangelischen Kirchenkreises Hagen wurde 1999/2000 und 2024 im Landeskirchlichen Archiv der Evangelischen Kirche von Westfalen verzeichnet. Es besteht aus 1349 Akteneinheiten, die den Zeitraum von 1778 bis 2013 umfassen. Der Großteil der Überlieferung ist nach 1938 entstanden, das ältere Schriftgut ist durch die Kriegsereignisse vernichtet worden.
Die Archivbestände des Kirchenkreises und der Superintendentur Hagen sowie des Gesamtverbandes Hagen und einigen Gemeindearchive (Hagen 1, Dahl) wurden in den Archivräumen des Ev. Kirchenkreises Hagen im Sommer 2021 überflutet. Durch den Einsatz des Landeskirchlichen Archivs und der kreiskirch-lichen Verwaltung ist ein Teil der Archivbestände gerettet worden, doch die Verluste sind groß: von 1463 Verzeichnungseinheiten (VE) des Kirchenkreises und 1023 VE der Superintendentur sind lediglich 642 VE übriggeblieben (s. altes Findbuch LkA EKvW 4.345 Nr. 1343). Die geretteten Akten sind getrocknet und durch das LWL-Archivamt für Westfalen gereinigt worden. Einige Akten mussten zusätzlich restauriert worden. Seit 2023 lagern die Archive als Depositum in Bielefeld. Die Bestände des Kirchenkreises und der Superintendentur sind für die bessere Benutzbarkeit zusammengelegt worden. Die restlichen Verzeichnungs-einheiten kamen nach der Bearbeitung der ebenfalls geretteten Registraturakten hinzu.
Hervorzuheben sind die Ortsakten der einzelnen Kirchengemeinden, welche bis in das Jahr 1778 zurückreichen. Sie dokumentieren verschiedene Verwaltungsvor-gänge wie z.B. Gemeindegründungen, Pfarrwahlen und Bauten und bieten eine gute Ergänzung zu den Gemeindearchiven.
Für die Zeit des "Kirchenkampfes" sind die Akten aus dem Nachlass des Super-intendenten Friedrich Niemann zu berücksichtigen (LkA EKvW 3.143).
Der Bestand wurde unter Zugrundelegung internationaler Verzeichnungsgrundsätze nach ISAD (G) erschlossen. Bei der Verzeichnung erhielten die Akten fortlaufende Nummern, die als gültige Archivsignaturen in der Bestellsignatur jeder Verzeichnungseinheit als letzte arabische Nummer oder im Findbuch ganz links neben dem jeweiligen Aktentitel aufgeführt sind. Unterhalb des Aktentitels geben die Vermerke „Enthält, Enthält nur, Enthält u.a., Enthält v.a., Enthält auch“ ein-grenzende oder weiterführende Auskünfte über den Inhalt. Unter „Darin“ sind besondere Schriftgutarten wie Druckschriften, Presseberichte, Bauzeichnungen oder Fotos aufgelistet. Nach den Erschließungsvermerken folgt die alte Archivsignatur oder das Aktenzeichen, falls sie auf der Akte vermerkt waren. Ganz rechts schließen sich die Laufzeiten der Archivalien an. Zu beachten sind hier zwei verschiedene Arten von Klammern: ( ) verweisen bei Abschriften auf das Datum des Originals, [ ] kennzeichnen erschlossene Jahresangaben undatierter Schriftstücke.
Kassiert wurde nicht archivwürdiges Schriftgut im Rahmen der Aufbewahrungs- und Kassationsordnung der Evangelischen Kirche von Westfalen vom 20.02.2003 in der Fassung vom 29.10.2020 bzw. des Aufbewahrungs- und Kassationsplans der EKvW vom 29.10.2020.
Sofern die Benutzung nicht zu Verwaltungszwecken erfolgt, unterliegen gemäß § 7 Abs. 1 Kirchengesetz zur Sicherung und Nutzung von kirchlichem Archivgut in der Evangelischen Kirche der Union (Archivgesetz - ArchivG) vom 6.5.2000 sämtliche Archivalien einer 30-jährigen Sperrfrist (gerechnet nach dem Ende ihrer Laufzeit). Für Archivgut, das sich nach seiner Zweckbestimmung oder nach seinem wesentlichen Inhalt auf natürliche Personen bezieht, gelten laut § 7 Abs. 2 ArchivG zusätzliche Schutzfristen. Diese Archivalien dürfen auch nach Ablauf der allgemeinen Sperrfrist frühestens 10 Jahre nach dem Tod der betroffenen Person(en) benutzt werden. Ist das Todesjahr nicht feststellbar, endet die Schutz-frist 90 Jahre nach Geburt. Ist auch das Geburtsjahr nicht bekannt, endet die Schutzfrist 60 Jahre nach Entstehung der Unterlagen.
Bei der Zitierung des Archivbestandes ist anzugeben: LkA EKvW 4.345 Nr. ... (hier folgt die Archivsignatur des entsprechenden Archivales). Das Kürzel steht in dieser Reihenfolge für "Landeskirchliches Archiv der Evangelischen Kirche von Westfalen, Bestand 4.345 Nr. ...".
Zur Geschichte des Kirchenkreises und seiner Gemeinden
Hagen gehörte zu den ersten 16 Diözesen, die 1818 durch die Preußische Regie-rung gebildet wurden. Später wurde die Bezeichnung Kirchenkreis anstelle von Diözese gebräuchlich. Zur Zeit seiner Entstehung gehörten zum Kirchenkreis Hagen die lutherischen Gemeinden Hagen, Herdecke, Ende, Wetter, Volmarstein, Gevelsberg, Voerde, Schwelm, Langerfeld, Rüggeberg, Breckerfeld, Straße und Dahl sowie die reformierten Kirchengemeinden Hagen, Herdecke, Wetter, Schwelm, Breckerfeld und Gevelsberg. Es kamen neue Gemeindegründungen dazu: Boele (1847), Haspe (1853), Vorhalle (1894), Eppenhausen (1899), An-staltskirchengemeinde der Ev. Stiftung Volmarstein (1921). Im Jahr 2000 wurde die Kirchengemeinde Rummenohl aus dem Kirchenkreis Lüdenscheid nach Hagen umgegliedert.
Da die Gemeindegliederzahlen durch die Industrialisierung stark gewachsen und insbesondere in Hagen einige neue Kirchen gebaut waren, wurde mit Wirkung vom 20. Januar 1904 der westliche Teil des Kirchenkreises als Kirchenkreis Schwelm abgetrennt. Der neuer Kirchenkreis umfasste folgende Kirchenge-meinden: Gevelsberg lutherisch, Gevelsberg reformiert, Haßlinghausen, Langer-feld, Milspe, Nächstebreck, Rüggeberg, Schwelm lutherisch, Schwelm reformiert und Voerde.
In den 1960er Jahren haben drei Gemeindeteilungen stattgefunden:
Die Ev.-luth. Kirchengemeinde Hagen (frühere Größere evang. (luth.) Kirchen-gemeinde Hagen) teilte sich 1962 in folgende sechs Kirchengemeinden: Ev.-Luth. Christuskirchengemeinde Hagen, Ev.-Luth. Johanniskirchengemeinde Hagen, Ev.-Luth. Lukaskirchengemeinde Hagen, Ev.-Luth. Lutherkirchengemeinde Hagen, Ev.-Luth. Matthäuskirchengemeinde Hagen und Ev.-Luth. Pauluskirchengemeinde Hagen.
1964 teilte sich die Ev. Kirchengemeinde Eppenhausen in folgende vier Kir-chengemeinden: Ev.-Luth. Dreifaltigkeitskirchengemeinde Hagen, Ev.-Luth. Erlöserkirchengemeinde Hagen, Ev.-Luth. Friedenskirchengemeinde Hagen und Ev.-Luth. Gnadenkirchengemeinde Hagen.
1968 teilte sich die Ev. Kirchengemeinde Boele in folgende vier Kirchengemeinden: Ev. Philipp-Nicolai-Kirchengemeinde Hagen, Ev. Paul-Gerhardt-Kirchengemeinde Hagen, Ev. Jakobus-Kirchengemeinde Hagen und Ev. Petrus-Kirchengemeinde Hagen.
Der Rückgang der Gemeindegliederzahlen und Kirchensteuereinnahmen führten in jüngerer Vergangenheit zu Vereinigungen von Kirchengemeinden:
- Hagen-Johannis und Hagen-Luther zur Kirchengemeinde Hagen-Stadt (2003)
- Hagen-Lukas, Hagen-Philipp-Nicolai und Hagen-Petrus zur Kirchengemeinde Hagen -Melanchthon (2003)
- Hagen-Erlöser und Hagen-Gnaden zur Kirchengemeinde Hagen-Emmaus (2006)
- Breckerfeld und Zurstaße zur Kirchengemeinde Breckerfeld-Jakobus (2011)
- Dahl und Rummenohl zur Kirchengemeinde Hagen-Auferstehung (2012)
- Hagen-Frieden, Hagen-Jakobus, Hagen-Melanchthon, Hagen-Paul-Gerhard und Vorhalle zur Kirchengemeinde Hagen-Lydia (2021)
- Wetter/Ruhr und Wetter-Freiheit zur Kirchengemeinde Alt-Wetter (2024)
Der Gesamtverband der Evangelischen Kirchengemeinden Hagen wurde am 1. April 1938 als erster Gesamtverband in Westfalen gegründet (s. separaten Bestand LkA EKvW 4.340). Er umfasste zum Zeitpunkt der Gründung sechs evangelischen Kirchengemeinden des Stadtgebiets Hagen: Größere evang. (luth.) Kirchenge-meinde Hagen, Kleinere evang. (ref.) Kirchengemeinde Hagen, Haspe, Eppen-hausen, Vorhalle und Boele. Später trat auch die Kirchengemeinde Zurstraße bei. Durch Gemeindeteilungen der 1960er Jahre umfasste der Verband schließlich 18 Gemeinden. Sein Ziel war es, die Verwaltung und Finanzplanung der Hagener Kirchengemeinden zu zentralisieren und ein Finanzausgleich zwischen den Ge-meinden zu schaffen.
2005 wurde das Kirchenamt Hagen/Schwelm errichtet und, um Doppelstrukturen zu vermeiden, der Gesamtverband Hagen mit Ablauf des 31.12.2005 aufgelöst.
Seit dem 1. August 2008 gibt es eine kirchenrechtliche Vereinbarung zwischen den Evangelischen Kirchenkreisen Hagen, Hattingen-Witten und Schwelm, nach der die Verwaltungsaufgaben im Gestaltungsraum gemeinsam erledigt werden.
Das Kreiskirchenamt für die Ev. Kirchenkreise Hagen, Hattingen-Witten und Schwelm ist die zentrale Verwaltung für 45 verschiedene Arbeitgeber (u.a. Kir-chengemeinden, Friedhöfe, Kindertageseinrichtungen und Offene Ganztagsschulen) mit über 2.000 Mitarbeitenden (Stand: 2024).
Zum 01.01.2023 ist für gemeinsame Angelegenheiten der Verband der Evangeli-schen Kirchenkreise Hagen, Hattingen-Witten und Schwelm errichtet worden.
Seit der Gründung des Kirchenkreises Hagen 1818 bis heute gab es folgende Su-perintendenten/Superintendentinnen: 1818-1820 Ernst Zimmermann, 1820-1824 Karl Ludwig Küper, 1824-1827 Friedrich Möller, 1828-1831 Friedrich Schütte, 1831-1834 Ludolf Hülsemann, 1834-1844 Wilhelm Albert, 1844-1849 Ludolf Hülsemann, 1850-1868 Moritz Lohhoff, 1868-1876 Carl Wiegmann, 1877-1891 Ernst Hengstenberg, 1891-1901 Wilhelm Patze, 1902-1917 Adolf Graeber, 1917-1921 Heinrich zur Nieden, 1922-1928 Paul Lenssen, 1928-1934 Heinrich Joset, 1934-1945 Friedrich Niemann, 1945-1958 Hans Steinsiek, 1958-1965 Kurt Rehling, 1965-1972 Walter Franke, 1972-1984 Hans Berthold, 1984-1999 Thomas Küstermann, 2000-2007 Dieter Wentzek, 2007-2013 Bernd Becker, 2013-2021 Verena Schmidt, seit 2021 Henning Waskönig.
Bielefeld, im August 2024
(Anna Warkentin)
Literaturhinweise (Auswahl):
Murken, Jens Dr.: Die evangelischen Gemeinden in Westfalen. Ihre Geschichte von den Anfängen bis zur Gegenwart, Bände 1-4. - Bielefeld 2008-2020
Gerber, Werner: Die Urpfarre Hagen. Als Urpfarrgebiet im Kölnischen Westfalen. Ein kirchen- und stadtgeschichtlicher Beitrag. - Hagen 1979, 12 S.
Gerber, Werner: Heimatgedanke und Gebietsreform unter besonderer Berück-sichtigung der Stadt Hagen. - Hagen 1974, 12 S.
Bockermann, Dirk: Die Anfänge des evangelischen Kirchenkampfes in Hagen 1932 bis 1935. - Bielefeld 1988
Festschrift zum 50jährigen Bestehen des Gesamtverbandes der evangelischen Kirchengemeinden Hagen 1938-1988. 38 S.
50 Jahre Gesamtverband der Evangelischen Kirchengemeinden in Hagen: Eine Dokumentation, Hagen 1988, 90 S.
Der Hagener Gesamtverband. Materialien zur Verbandsversammlung am 13. Juni 2002, zusammengestellt von Jürgen Schäfer, 04.06.2002

Bestandssignatur
4.345

Kontext
Landeskirchliches Archiv der Evangelischen Kirche von Westfalen (Archivtektonik) >> 04. Deposita von Kirchenkreisen und Kirchengemeinden >> 04.1. KK Kirchenkreise

Bestandslaufzeit
1778-2013

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Letzte Aktualisierung
23.06.2025, 08:11 MESZ

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Objekttyp

  • Bestand

Entstanden

  • 1778-2013

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