Kunsthandwerk

Elfenbein-Tödli, 1504

Auf der einen Seite zeigt dieses Totenköpfchen das Gesicht eines toten Mannes, auf der anderen Seite einen Schädel, dem eine Eidechse in den Mund und eine Spinne, Schlange und ein Käfer auf der Stirn krabbeln. Das Köpfchen ist sehr detailreich und anatomisch genau ausgearbeitet. Vollständig durchbohrt ist er wohl in eine Kette oder Rosenkranz integriert gewesen. Das kleine Schriftband darauf trägt die Inschrift vado mori al hernach, was so viel wie „ich werde sterben und alle nach mir“ bedeutet und auf die Vadomori-Gedichte zurück geht, in denen Vertreter verschiedener Stände sich zur Sterblichkeit des Menschen äußern. Solche Stücke fanden sich in vielen europäischen Kunstkammern als typische Varianten der Memento-Mori-Tradition und zeugen zugleich von der Faszination an der Anatomie im 16. Jahrhundert. [Marlene Barth/Maaike van Rijn]

Standort
Landesmuseum Württemberg, Stuttgart
Sammlung
Kunsthandwerk; Kunstkammer der Herzöge von Württemberg; Kunst- und Kulturgeschichtliche Sammlungen
Inventarnummer
KK braun-blau 17
Maße
H. 3,8 cm, B. 3 cm, T. 2,5 cm
Material/Technik
Elfenbein

Bezug (was)
Kleinplastik
Figur (Darstellung)
Religiöse Kunst
Elfenbein
Memento mori
Tödli
Bezug (wann)
1500-1599

Ereignis
Herstellung
(wo)
Süddeutschland
(wann)
1504

Rechteinformation
Landesmuseum Württemberg
Letzte Aktualisierung
14.03.2023, 06:23 MEZ

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Objekttyp

  • Kunsthandwerk

Entstanden

  • 1504

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