Medaille

Sedisvakanz-Medaille des Bistums Freising, 1763

Im Jahr 1763 gab das Domkapitel des Fürstbistums Freising diese Medaille heraus. Der Anlass ist anhand der Umschrift auf dem Avers leicht zu erkennen: CAPITLUM REGNANS FRISING(ensis) – SEDE VACANTE MDCCLXIII – Das regierende Domkapitel zur Zeit der Sedisvakanz 1763. Die beiden Stiftspatrone, der Heilige Korbinian und der Heilige Sigismund, wachen als Büsten, auf zwei Postamenten ruhend, über das vakante Bistum. Seit dem 15. Jahrhundert wird Korbinian mit einem Bären als Attribut abgebildet: Laut einer Legende soll der Heilige einen Bären dazu gebracht haben, seine Habseligkeiten nach Rom zu tragen. Sigismund, zu seinen Lebzeiten (um 474–524) König von Burgund, wird traditionell mit Zepter und Reichsapfel dargestellt, die auf seine weltlichen Würden hinweisen. Die Darstellung der beiden Heiligen greift auf zwei existierende Silberbüsten aus dem Freisinger Dom zurück, die im Jahr 1685 von Franz Kreßler geschaffen wurden. Ganz im Stil der bischöflichen Sedisvakanz-Münzen sind auf dem Revers die Wappen der Domherren abgebildet. Diese sind ringsherum um die Mondsichelmadonna angeordnet, die sich inmitten eines Strahlenkranzes befindet, im Arm das Jesuskind mit der Weltkugel. [Vivien Schiefer]

Vorderseite | Urheber*in: Landesmuseum Württemberg, Münzkabinett

Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International

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Standort
Landesmuseum Württemberg, Stuttgart
Sammlung
Kunst- und Kulturgeschichtliche Sammlungen; Münzkabinett
Inventarnummer
MK 27889
Maße
Durchmesser: 44,4 mm, Gewicht: 43,8 g
Material/Technik
Silber, geprägt
Inschrift/Beschriftung
Vorderseite: Der Heilige Corbinus und Gründer des Bistums (links) und Sigismund, König von Burgund (rechts) als zweiter Stiftspatron auf zwei Postamenten. Corbinus mit Krummstab, Heiligenschein und Mitra sowie einem Bär, Sigismund mit Heiligenschein und Herrscherinsignien (Zepter, Reichsapfel, Krone). Vorderseite: CAPITULUM REGNANS FRISING . SEDE VACANTE . / MDCCLXIII. (=Das regierende Domkapitel zur Zeit der Sedisvakanz 1763) im Feld auf den Sockeln: S./ CORBINI/ANUS S./ SIGISMUN/DUS Rückseite: INSIGNIA / CAPITULI (=Wappen des Domkapitels)

Verwandtes Objekt und Literatur
Carl Friedrich Zepernick, 1822: Die Capitels- und Sedisvacanzmünzen und Medaillen der Deutschen Erz-, Hoch- und unmittelbaren Reichsstifter, Halle, S. 109 Nr. 84
Robert Sellier, 1966: Die Münzen und Medaillen des Hochstifts Freising, Grünwald, Nr. 55

Bezug (was)
Medaille
Sedisvakanz
Geistliches Fürstentum
Bezug (wer)
Bezug (wo)
Freising
Heiliges Römisches Reich

Ereignis
Herstellung
(wann)
1763

Rechteinformation
Landesmuseum Württemberg
Letzte Aktualisierung
14.03.2023, 06:23 MEZ

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Objekttyp

  • Medaille

Entstanden

  • 1763

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