Bestand
Kanzlei I (Bestand)
Inhalt und Bewertung
Der Bestand vereinigt Akten der Kanzleien Langenburg und Kirchberg, da nach dem Tode des Grafen Joachim Albrecht von Hohenlohe-Kirchberg 1675 die Akten mit denen in Langenburg vereinigt wurden. Als Vorprovenienzen sind Akten der Kanzleien Weikersheim und Neuenstein enthalten. In der Hauptsache betreffen die Akten die langenburgischen Ämter. Anläßlich der Landesteilung von 1701 wurden Unterlagen nach Kirchberg und Ingelfingen extradiert, 1840 zudem die Rubrik Amt Langenburg teilweise kassiert.
Gliederung: 1. Ordnungen und Dekrete; 2. Jagd-, Wildbann- und Forstsachen; 3. Zunft- und Handwerkersachen; 4. Angelegenheiten der Herrschaft und des Amtes Langenburg.
1. Zur Geschichte des Bestandes: Durch den Tod des Grafen Joachim Albrecht von Hohenlohe (-Kirchberg) im Jahre 1675 fiel der seit 1650 abgetrennte Landesteil Kirchberg mit den Ämtern Kirchberg und Leofels, Döttingen und Belsenberg wieder an den überlebenden Bruder Joachim Albrechts, Heinrich Friedrich von Hohenlohe (-Langenburg). Die während der Regierungszeit Joachim Albrechts in Kirchberg erwachsenen Regierungsakten seines Landesteils wurden nach Langenburg gebracht, wo um 1680 folgende, aus den Akten der Kanzleien Langenburg und Kirchberg formierte Bestände vorhanden waren: 1. Gemeinschaftliches Archiv Langenburg (Schubladenbezeichnung: röm. Zahl) 2. Kanzlei betr. Differenzen mit Auswärtigen (Schubladenbezeichnung: astronomisches Zeichen, arab. Zahl) 3. Kanzlei betr. Ämter (Schubladenbezeichnung: astronomisches Zeichen, röm. Zahl) 4. Kanzlei betr. Ordnungen und Ämter (Schubladenbezeichnung: A ff., Aa ff., Aaa ff.) 5. Kirchberger Behälter (Schubladenbezeichnung: arab. Zahl) 6. Kirchberger Registratur (Schubladenbezeichnung: Punkt in Kreis, arab. Zahl). In der Folge der neuen langenburgischen Landesteilung von 1701 wurden, hauptsächlich zwischen 1751 und 1753, in kleinerem Umfang wohl auch schon vorher, neben Teilen des Gemeinschaftlichen Archivs, des Kirchberger Behälters und der Kirchberger Registratur, auch aus dem Bestand "Kanzlei betr. Ordnungen und Ämter" größere Gruppen von Akten an die 1701 neu entstandenen Linien Kirchberg und Schrozberg - später Ingelfingen genannt - extradiert. Die in Langenburg verbliebenen Akten dieses Bestandes wurden zu einem Teil in einem neuen Bestand "Ratsstubenbehälter" (Signatur astronomisches Zeichen wie 8 über + ) organisiert, über den um 1760 ein zweibändiges Repertorium angelegt wurde. Der andere, ältere Teil, hauptsächlich Akten der Kanzlei betr. das Amt Langenburg, wurde mit dem alten Bestand "Kanzlei betr. die Ämter" zu einem neuen Bestand (Signatur astronomisches Zeichen = der spätere Bestand La 35 Regierung II) vereinigt und durch ein gleichfalls um 1760 angelegtes Repertorium erschlossen. Dieses Repertorium enthielt folgende Rubriken: - Amt Langenburg (1329 - 1804) - Belsenberg (1563 - 1740) - Amtssachen (1684 - 1689) - Inventuren, Heirats- und Erbschaftssachen (1680 - 1809) - Zunft- und Handwerkersachen (1549 - 1705) - Güterlosungen (1591 - 1758) - Jagd-, Wildbann- und Forstsachen (1521 - 1673) - Ordnungen (1524 - 1716) - Erbeinigungssachen (1511 - 1673) - Bobachshof (1407 - 1724). Im allgemeinen reichen die Akten, mit Ausnahme der Inventuren, nicht über den Zeitpunkt der Landesteilung von 1701 hinaus. Durch gelegentliches Hinzufügen von Akten und einzelnen Schriftstücken ergibt sich zum Teil eine längere Laufzeit. Die Akten betr. die innere Verwaltung der Grafschaft nach 1701 wurden im Bestand "Ratsstubenbehälter" verzeichnet. Bei einer um 1840 erfolgten Kassation wurden die Akten der Rubrik Amt Langenburg teilweise, der Rubriken Amtssachen sowie Inventuren restlos ausgeschieden. Die danach noch vorhandenen Akten wurden auf wenige Schubladen zusammengezogen und im Repertorium bezeichnet, das somit kurrent blieb. Der Bestand wurde nach dem Brand von Schloß Langenburg nach Neuenstein gebracht.
2. Zur Verzeichnung: Die Akten lagen, im wesentlichen in der Reihenfolge der alten Signaturen, in mehreren Holzschubladen. Die Verzeichnung folgte dem Aufbau des alten Repertoriums. Die Vorprovenienzen, Akten der Kanzleien Weikersheim und Neuenstein, wurden in den Titelaufnahmen vermerkt. Die Akten Kirchberger Provenienz, die zwischen 1650 und 1675 während der Regierungszeit Joachim Albrechts entstanden waren, sowie die Akten Langenburger Provenienz betr. Angelegenheiten der vormals kirchbergischen Landesteile wurden, soweit sie die alte Signatur der Kirchberger Registratur (Punkt in Kreis und arab. Zahl) trugen, aus dem Bestand herausgenommen. Bei der Neuordnung wurde auf eine deutliche Abgrenzung hinsichtlich der Chronologie und der Materien gegenüber dem Bestand "Ratsstubenbehälter" besonderen Wert gelegt. Daher wurden die Akten betr. Erbeinigungssachen, die vermutlich nur aus Platzmangel in diesen Bestand geraten waren, herausgenommen. Sie werden bei einer Neuverzeichnung des Bestandes "Ratsstubenbehälter" ( = der spätere Bestand Regierung II ) in diesen eingearbeitet. Ebenso wurden zur Vermeidung zeitlicher Überschneidungen diejenigen Akten, die nach der Landesteilung von 1701 neu angelegt worden waren, entnommen. Sie sollen ebenfalls mit den Akten des "Ratsstubenbehälters", zu denen sie sachlich und zeitlich gehören, vereinigt werden. Umgekehrt wurden einige wenige Stücke, die vor 1701 entstanden waren und sachlich in den Zusammenhang des vorliegen Bestands gehören, dem "Ratsstubenbehälter" entnommen und in diesen Bestand eingereiht. Anstelle der um 1840 restlos ausgeschiedenen Inventuren, Heirats- und Erbschaftssachen wurden ältere Akten gleichen Betreffs, die im 1680 angelegten Repertorium "Kanzlei betr. Ämter" verzeichnet waren, jedoch später die Signatur Punkt in Kreis und röm. Zahl erhielten, in den vorliegenden Bestand aufgenommen, ebenso entsprechende Akten aus dem alten Bestand "Kanzlei betr. Ordnungen und Ämter". Zur Vervollständigung der Rubrik Bobachshof wurden einige im "Originalienbehälter" verwahrte Urkunden in den vorliegenden Bestand aufgenommen. Die insgesamt 385 Aktenfaszikel und 26 Urkunden wurden in vier Hauptgruppen gegliedert. Die Gruppe 4 wurde in 9 Untergruppen aufgeteilt. Innerhalb jeder Gruppe liegen die Archivalien chronologisch. Die Rubriken dieses Bestands finden ihre Fortsetzung nach 1701 in der Regel im Bestand "Ratsstubenbehälter", der zugleich als Parallel- und Nachfolgebestand zu benutzen ist. Der Bestand, der die Bezeichnung " La 15 Kanzlei I" erhielt, umfasst 3,5 lfd.m. und einen Urkundenbehälter. Die Verzeichnung und Neuordnung wurde im Frühjahr und Spätherbst 1972 durch Archivinspektor W. Beutter durchgeführt. Neuenstein, den 20.12.1972 Dr. Taddey Staatsarchivrat
- Reference number of holding
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Landesarchiv Baden-Württemberg, Hohenlohe-Zentralarchiv Neuenstein, La 15
- Extent
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385 Bü, 26 Urkunden (4 lfd.m)
- Context
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Landesarchiv Baden-Württemberg, Hohenlohe-Zentralarchiv Neuenstein (Archivtektonik) >> Hohenlohe-Zentralarchiv Neuenstein >> Archiv Langenburg >> Zentrale Behörden bis 1806
- Date of creation of holding
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1482-1504, 1524-1701, Nachakten bis 1725
- Other object pages
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Rights
-
Es gelten die Nutzungsbedingungen des Landesarchivs Baden-Württemberg.
- Last update
-
25.02.2022, 8:54 AM CET
Data provider
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Object type
- Bestand
Time of origin
- 1482-1504, 1524-1701, Nachakten bis 1725