Bestand

Kanzlei (Bestand)

Verwandte Verzeichnungseinheiten: Die älteren von der Kanzlei geführten Bücher sind beim ASA Interna,
Cancellaria, verzeichnet: Formulare ab 15. Jh., Titularbücher, Missivbuch Cynnendorp, Briefbücher 1474 ff.

Literaturhinweis: Ernst Pitz, Schrift- und Aktenwesen der städtischen Verwaltung im Spätmittelalter. Köln-Nürnberg-Lübeck. Beitrag zur vergleichenden Städteforschung und zur spätmittelalterlichen Aktenkunde. Köln 1959 (Mitteilungen aus dem Stadtarchiv Köln, H. 45)

Vorwort: Das ältere Findbuch wurde 2013 durch Frau Graack in Augias erfasst.
Eine Kontrolle, ob alle jetzt in Augias verzeichneten Nummern tatsächlich vorhanden sind, konnte aus personellen Gründen nicht stattfinden und ist noch zu erledigen! Gleichfalls ist noch die neue Augias-Signatur auf die Akten zu übertragen.
Bei Bestellung ist daher bis auf weiteres folgendes anzugeben:
Bestandsname + Alt-Signatur

Dr. Lokers, Oktober 2013

Eingrenzung und Inhalt: Schiffszertifikate, Verklarungen, Schuldbeschwörungen, Vollmachten, Beglaubigungen, Staatsangehörigkeitssachen, Nächst- und Echtzeugnisse, Kanzleiprotokolle, Briefbücher

Verwaltungsgeschichte/biographische Angaben: Neben ihrer ursprünglichen Funktion als Schreibstube des Rats hat sich die Kanzlei im Laufe der Zeit zu einer Art eigenen Behörde entwickelt, als deren äußerliche Krönung die 1844 erfolgte Anstellung eines juristisch vorgebildeten Kanzleisekretärs betrachtet werden kann. Nach dem Regulativ von 1810 waren von der Kanzlei folgende Aufgaben wahrzunehmen: 1. Ausfertigung der Briefe nach Konzept des Protonotars oder der Sekretäre, a) im Namen des Rats, b) der Bergedorfer Visitation, c) des Konsistoriums, d) von Kanzlei wegen; 2. Führung der Titularbücher; 3. Handlungs- und Schifffahrtssachen, wie a) Seepässe, b) Beilbriefe, c) Gesundheitspässe für Seeschiffe, d) Zertifikationssachen und e) Abnahme der Manifestations- Eide; 4. Führung des Niederstadtbuchs, insbes. Echt- und Nächstzeugnisse, auswärtige Vollmachten, Pässe, Decems-Quittungen, Cassa-Briefe, Brauer-Eide, Consistorial- Sachen, Insinuationen und Zeugen-Rotel auf auswärtige Ersuchen, Subsidialund Fürschreiben.
Nach der Französischen Zeit wurde der Kanzlei die Führung der Zivilstandsregister übertragen (Bekanntmachung vom 23. März 1813). Die Kanzleiordnung vom 2. Jan. 1851 zählt zu den "Geschäfts-Obliegenheiten und Wahrnehmungen der Kanzlisten"
a) Führung der Zivilstandsregister,
b) Ausfertigung aus dem Nieder-Stadtbuch,
c) Ausfertigung der Schreiben und sonstiges, Official-Schreibereien und Fortführung
des Titelbuchs,
d) Abschrift des Rathaus-Protokolls.
Von der "Vereinfachung und Umgestaltung einzelner Verwaltungsbehörden" im Jahre 1851 war die Kanzlei nicht betroffen. Vielmehr verblieben ihr bis auf weiteres die Geschäfte, welche bisher von der Kanzlei wahrgenommen worden sind, wie Zivilstandsregister, Zertifikationswesen und Beglaubigungen. Zuletzt nahm die Senatskanzlei folgende Verwaltungsaufgaben wahr: Urkunden über Entlassungen aus dem Lübeckischen Staatsverbande, Ausstellung von Seepässen und Beilbriefen, Gesundheitspässe für Seeschiffe. Von den früheren Funktionen der Kanzlei übernahm z. B. das Stadtamt die Beglaubigungen; die Schuldbeschwörungen waren bereits zum 1. April 1864 dem Handelsgericht übertragen worden.
Der größte Teil des hier zusammengetragenen Materials besteht aus Handel und Schifffahrt betreffendem Schriftgut sowie solchem vermischter Art, das z. T. seit 1530 erhalten ist und nicht ohne Lücken (die Jahrgänge 1856 und 1857 fehlen ganz) bis 1864 reicht. Aus Zweckmäßigkeitsgründen wurden von dem Bestand nicht getrennt die 1865 und 1866 vom Stadtamt fortgesetzten Akten und Bücher vermischter Art. Bis etwa 1840 waren diese Konzepte nur chronologisch abgelegt, während für die spätere Zeit bereits eine sachliche Gliederung innerhalb der einzelnen Jahre vorhanden war. Um die Benutzbarkeit dieses Bestandes zu erhöhen, wurde eine sachliche Aufteilung der älteren Dokumente bereits 1953 durch Karl Heinz Sass begonnen und 1956 durch Olof Ahlers zu Ende geführt.

Bestandssignatur
03.01-2/1

Kontext
Archiv der Hansestadt Lübeck (Archivtektonik) >> 03 Behörden bis 1937 >> 03.01 Zentrale Einrichtungen

Bestandslaufzeit
1530-1915

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Zugangsbeschränkungen
Benutzungsbeschränkung: keine
Letzte Aktualisierung
30.06.2025, 10:12 MESZ

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Objekttyp

  • Bestand

Entstanden

  • 1530-1915

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