Bestand
Kultusministerium: Lehrerbildungsanstalten und Pädagogische Institute (Bestand)
Überlieferungsgeschichte
Enthält gesperrte Unterlagen.
Inhalt und Bewertung
Enthält: Unterlagen zu den aufgehobenene Lehrerbildungsanstalten sowie zu den Pädagogischen Instituten im Bereich der Lehrerbildung und Lehrerfortbildung (auch Bewerbungsunterlagen).
Bestands- und Überlieferungsgeschichte: Der vorliegende Bestand kam mit insgesamt drei Ablieferungen ins Hauptstaatsarchiv Stuttgart. Anlässlich der 1972 erfolgten Einführung eines neuen Aktenplanes bot die Abteilung L (IX) - Lehrerbildung des damaligen Kultusministeriums Baden-Württemberg umfangreiche Aktenbestände über die württembergischen Lehrerbildungsanstalten und die Neuorganisation der Lehreraus- und -fortbildung nach dem Ende der nationalsozialistischen Diktatur an. Die als archivwürdig eingestuften Akten wurden hier im Bestand EA 3/9 Kultusministerium. Lehrerbildungsanstalten formiert. Ihre Laufzeit erstreckte sich vom Jahre 1944 bis 1953. Bei der 1978 durchgeführten Aufteilung des Kultusministeriums ging der gesamte Aufgabenbereich der Lehrerbildung auf das Ministerium für Wissenschaft und Kunst über. Von dort erfolgte 1980 eine weitere Aktenablieferung, die im Hauptstaatsarchiv den Bestand EA 3/11 Kultusministerium: Pädagogische Institute 1944-1963 bildete. 1986 kamen ebenfalls vom Ministerium für Wissenschaft und Kunst im Zusammenhang mit der Aussonderung von Schriftgut über die Pädagogischen Hochschulen, seit 1962 Nachfolgeinstitutionen der Pädagogischen Institute, kleinere Aktenmengen ins Hauptstaatsarchiv, die, obwohl vorläufig in Bestand EA 3/12 Kultusministerium: Pädagogische Hochschulen verwahrt, von Laufzeit und Betreff dem neu zu bildenden Bestand Lehrerbildungsanstalten und Pädagogische Institute zuzuordnen waren. Bei der systematischen Neugliederung der EA-Beständegruppe im Sommer 1987 erhielten die erwähnten Bestände EA 3/12, EA 3/11, EA 3/9 die neuen Signaturen EA 3/801, EA 3/802 und EA 3/803.
Erschließung: Bisher lagen zu diesen Beständen lediglich überarbeitete Ablieferungsverzeichnisse vor, die keineswegs den an moderne Archivfindmittel gestellten Anforderungen entsprachen. Zudem erschien es unter konservatorischen Gesichtspunkten notwendig, die Akten, die in dem Zustand, wie sie im Ministerium entstanden waren, im Archiv lagerten, einer den Postulaten der Archivwissenschaft gemäßen Behandlung zu unterziehen. Dazu zählte in erster Linie die bei der Verzeichnung vorgenommenen kleineren restauratorischen Arbeiten wie entmetallisieren, Ausbessern grober Papierschäden und Verpacken der Archivalien in Archivboxen. Bei der Verzeichnung und Ordnung des Bestandes EA 3/803 Lehrerbildungsanstalten stellte sich jedoch heraus, dass die Beibehaltung der ursprünglichen, nach Ablieferungen vorgenommenen Beständeformierung nicht ratsam war. Denn sowohl bei EA 3/801, EA 3/802 wie EA 3/803 kam es zu Überschneidungen bei Laufzeit, Sachbetreffen und Aktenzeichen. Die betreffenden Bestände wurden daher zusammengefasst und in Anlehnung an den aus einer Buchstaben- und Zahlenkombination bestehenden Aktenplan der fünfziger Jahre neu formiert und verzeichnet. Im Rahmen dieser Verzeichnung wurden neben der Feinkassation von Doubletten und in mehreren Aktenbüscheln enthaltener Mehrfertigungen auch Kassationen von ganzen Aktenbüscheln vorgenommen. Besonders die massenhaft gleichförmigen Prüfungsarbeiten der verschiedenen Lehrerbildungsanstalten sowie die irrtümlich als Prüfungsakten deklarierten Anmeldungen zu den Prüfungen wurden nicht gänzlich als archivwürdig angesehen. Große Teile des vorliegenden Bestandes unterliegen noch der im Gesetz über die Pflege und Nutzung von Archivgut vorgeschriebenen Sperrfrist. Die Sperrfrist der unter den Ordnungsnummern 47 bis 66 verwahrten Bewerbungsunterlagen der Dozenten an Pädagogischen Instituten wurde unter der Annahme eines durchschnittlichen Alters der Bewerber von 35 Jahren und unter Erfüllung der Maßgabe des Archivgesetzes, wonach Akten mit personenbezogenen Daten frühestens 90 Jahre nach Geburt der jeweiligen Person zur Einsichtnahme vorzulegen sind, auf das Jahr 2017 festgelegt, da der überwiegende Teil der Bewerbungsunterlagen mit dem Jahre 1962 schließt. Der vorliegende Bestand wurde mit Hilfe der Datenverarbeitung auf der Basis des Programmpakets MIDOSA der Staatlichen Archivverwaltung Baden-Württemberg in der Zeit von Oktober bis Dezember 1987 verzeichnet. Die Titelaufnahmen wurden bei der Verzeichnung vom Bearbeiter direkt über Bildschirm in das System eingegeben. Gleichzeitig damit wurden die Indexbegriffe erfasst, und zwar im Hinblick auf einen späteren Generalindex getrennt in Orts-, Personen- und Sachindex. Die Indexnummern verweisen auf die Ordnungsnummern, d.h. auf die Reihenfolge der Titelaufnahmen im vorliegenden Findbuch. Der Bestand umfasst nunmehr 316 Büschel in 9,2 lfd. m. Stuttgart, im Dezember 1987 Kurt Hochstuhl
Erläuterungen zum Nachtrag Bü 318-369: Im Juni 1993 wurde ein weiterer Zugang im Umfang von 1,4 lfd. m vom Ministerium für Kultus und Sport Baden-Württemberg an das Hauptstaatsarchiv Stuttgart abgegeben, der dem bestehenden Bestand EA 3/803 als Nachtrag angegliedert wurde. Während der ursprüngliche Bestand bis zum Jahr 1962 reicht, beginnen die nachträglich eingekommenen Akten größtenteils erst in den 1960er Jahren und haben dafür eine Laufzeit bis 1981. Inhaltlich enthält der Nachtrag Unterlagen zu den Pädagogischen Hochschulen, zu Einrichtungen der Lehrerfortbildung, zu Pädagogischen Fachinstituten und -seminaren und zu Seminaren für Studienreferendare an Gymnasien sowie beruflichen Schulen. Bei der Überführung des Archivrepertoriums von Kurt Hochstuhl in die Datenbank Scope und der damit einhergehenden Onlinestellung im Jahr 2004 blieb der Nachtrag unberücksichtigt. Im Februar 2012 wurde dieser im Rahmen der Ausbildung zum gehobenen Archivdienst von Kevin Geilen verzeichnet und von der Unterzeichneten redaktionell überarbeitet. Dabei wurde die klassifikatorische Trennung vom Ursprungsbestand beibehalten und der zusätzliche Gliederungspunkt "Nachtrag" ergänzt. Das bisher als Findmittel dienende Ablieferungsverzeichnis zum Teilbestand "EA 3/803 Nachtrag" umfasste die laufenden Nummern 318 bis 369. Bei der Neuverzeichnung konnten diese Nummern fast vollständig übernommen werden. Lediglich das Büschel 318 wurde in die Klassifikation des Ursprungsbestands integriert. Darüber hinaus wurde eine Akte über das Institut zur Ausbildung von Mittelschullehrern an der PH Weingarten in Tettnang (bisherige Signatur: EA 3/803 Bü 366) unter der Signatur EA 3/819 Bü 36 provenienzgerecht dem beim Kultusministerium entstandenen Bestand "Pädagogische Hochschule Weingarten" zugeführt. Demzufolge ist die Nummer 366 im vorliegenden Bestand nicht vergeben. Bereits bei der Erschließung der Bestände zu den Pädagogischen Hochschulen (EA 3/811 ff.) vor einigen Jahren wurden zwei Archivalieneinheiten der ehemaligen Pädagogischen Institute in Karlsruhe und Schwäbisch Gmünd in den Bestand EA 3/803 eingeordnet (EA 3/803 Bü 371, 372). Nach der Retrokonversion und Verzeichnung des Nachtrags zu EA 3/803 umfasst der gesamte Bestand, der bereits vor der Erschließung in Archivboxen verpackt war, nunmehr 371 Büschel mit einem Umfang von 11,2 lfd. m. Stuttgart, im März 2012 Anja Stefanidis
- Reference number of holding
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Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, EA 3/803
- Extent
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371 Büschel (11,2 lfd. m)
- Context
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Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart (Archivtektonik) >> Ministerien und zentrale Dienststellen seit 1945 >> Kultusministerium >> Abteilung Lehrerbildung
- Date of creation of holding
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1945-1991
- Other object pages
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Rights
-
Es gelten die Nutzungsbedingungen des Landesarchivs Baden-Württemberg.
- Last update
-
20.01.2023, 3:09 PM CET
Data provider
Landesarchiv Baden-Württemberg. If you have any questions about the object, please contact the data provider.
Object type
- Bestand
Time of origin
- 1945-1991