Urkunden

1426, im vierten Jahr der Indiktion und im neunten Regierungsjahr Papst Martins V. "des mandes den man nennet zu latine October uff dem siebenzehenden tag" zur Zeit der Non erschien zu Kreuznach (Crutzenach) in der Priorenkammer des Karmeliterklosters vor dem unterzeichneten Notar und den genannten Zeugen der Junker Jakob von Lachen und gab im Namen des Johann Grafen zu Sp. einige Erklärungen ab vor den ebenfalls anwesenden Johann von Lewenstein (Lewesteyn), Ritter, und Hermann Boos von Waldeck (-ecken) dem Jungen. Demnach hat der Graf neulich seine Freunde zum Pfalzgrafen Otto, Schwarz Reinhard [von Sickingen], anderen Räten und Freunden des Pfalzgrafen Ludwig nach Mannheim (Man-) geschickt und dort 30 000 Gulden wegen eines Drittels an Kreuznach und anderen Schlössern gefordert entsprechend dem von Friedrich Grafen zu Leiningen (Lynyngen) zwischen dem Pfalzgrafen Ludwig und dem Grafen Johann gefällten Urteil. Außerdem haben des Grafen Freunde dort einen Tag angesetzt auf Donnerstag nach Gallustag (17.10.), an dem das Geld übergeben werden sollte. Jakob legte eine Vollmacht des Grafen vom 15.10.1426 vor; diese ist inseriert (1). Er fragte Hermann Boos, Amtmann des Pfalzgrafen in Kreuznach, ob er den Auftrag erhalten habe, das Geld im Namen Ludwigs zu übergeben; er wolle es entgegennehmen entsprechend der Vollmacht. Hermann antwortete, beide Herren hätten einen Burgfrieden geschlossen, den auch er als Amtmann beschworen habe. Von Seiten des Pfalzgrafen solle der gehalten werden, er hoffe, das sei auch auf der sp. Seite so. Von dem Tag mit den Freunden seines Herrn und von dem Geld wisse er nichts. Jakob von Lachen erklärte seine Absicht, bis Anbruch der Nacht in Kreuznach zu bleiben und auf Boten des Pfalzgrafen zu warten. Es erschien aber niemand. Am Abend ging Jakob auf das Rathaus, unterrichtete Schultheiß und Schöffen davon und bat den Notar, darüber ein Instrument anzufertigen. Zeugen: Johann (Henchin) von Abenheim, Meinhard von Koppenstein (Coppesteyn), Bruder Gottfried (Gobel), Prior der Karmeliter, der Schultheiß Konrad (Contze) Pater Noster sowie Eberhard Kindelman, Johann von Heddesheim (Hedeß-) gen. Teschenmacher, Jobst von Kirchheim (Kircheim), Friedrich Schaiff, Jakob (Jeckel) auf dem Graben, Johann (Henne) Spieß, Nikolaus (Clais) von Rüdesheim (Rudeßhm.), Peter von Moschel (Mosseln), Johann Mergewalds, Nikolaus (Clesgin) Rode und Nikolaus (Clesgin) von Worms (Wormeß), alle Schöffen des Gerichts Kreuznach. Nikolaus Schreiber von Kreuznach, Kleriker Mainzer (Mentzer) Bistums und kaiserlicher Notar, war bei allem zugegen, hat alles gesehen und gehört, das Instrument angefertigt, mit eigener Hand geschrieben und mit seinem Signet versehen. Es siegeln (1) Johann von Abenheim, (2) Meinhard von Koppenstein und (3) Schultheiß und Schöffen mit dem Gerichtssiegel.

Digitalisierung: Bayerisches Hauptstaatsarchiv

CC0 1.0 Universell - Public Domain Dedication

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Archivaliensignatur
Bayerisches Hauptstaatsarchiv, Grafschaft Sponheim Urkunden, BayHStA, Grafschaft Sponheim Urkunden 1206
Alt-/Vorsignatur
Sp. U 914
Sprache der Unterlagen
ger
Sonstige Erschließungsangaben
Ausstellungsort: Kreuznach

Originaldatierung: "des mandes den man nennet zu latine October uff dem siebenzehenden tag"

Medium: A = Analoges Archivalie

Jahr: 1426

Monat: Oktober

Tag: 17

Äußere Beschreibung: Ausf.: M Gft. Sp. U 1206. Signet wie Nr. 4256. Sgg. angeh., grün. 1) rund, 2,5 cm DM, besch. Im Siegelfeld langgestreckter Vierpaß, darin gelehnter Wappenschild (unkenntlich) mit Helm. U.: S.HEN.VO(N)-ABE(N)HEI(M). 2) wie Nr. 3923, st. besch. 3) wie Nr. 3806, st. besch. Abschr.: M 383/12 fol. 85. M 387/18 fol. 54.

Bemerkungen
1 Nr. 4268.

Bestand
Grafschaft Sponheim Urkunden
Kontext
Grafschaft Sponheim Urkunden >> 1401-1450

Laufzeit
1426 Oktober 17
Provenienz
Grafschaft Sponheim Urkunden

Weitere Objektseiten
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Letzte Aktualisierung
03.11.2023, 12:19 MEZ

Objekttyp


  • Urkunden

Beteiligte


  • Grafschaft Sponheim Urkunden

Entstanden


  • 1426 Oktober 17

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