Gebäude

Heidelberg-Weststadt Rohrbacher Straße 36

Das Gebäude steht im Westen an der Rohrbacher Straße. Es schließt südlich an das Gebäude Nummer 34 an und ist wie dieses im Villenstil gehalten. Der Hauseingang liegt in der nach Süden freistehenden Südseite in der Mittleren, als Risalit hervorgehobenen Achse, die im Erdgeschoß mit in rechteckigen, flachen Sandsteinbossen dekoriert ist. Zwischen dem Erd- und dem Obergeschoß ist hier ein rundbogig gewändetes Fenster eingelassen, den Treppenaufgang impliziert. Unter dem Kranzgesims ist ein von dekorierten Pilastern gerahmtes Doppelfenster eingelassen. Auf den Konsolen der Pilaster schließt ein Segmentgiebel ab. Über diesem ist dachseitig ein dreieckiger Zwerchgiebel mit einem kleinen Oberlicht aufgesetzt. Zwei einfache Fenster sitzen in der westlichen Achse, während die Östliche nach Art eines Berliner Zimmers fensterlos ist. Das Erdgeschoß ist bis über die Kellerfenster mit blass-rotem Sandstein verkleidet und ein breites Gurtband leitet zum oberen Teil des Baukörpers über. Dieser gliedert sich in zwei gleich breite Fensterachsen im Süden, die pro Geschoß jeweils ein rechteckig im horizontalen Schluss gefasstes Fenster tragen, das mit einer Agraffe dekoriert ist. Die Fenster im Obergeschoss, zu welchem ein kräftiges Gurtgesims überleitet, sind zusätzlich mit einem vorkragenden Sturz ornamentiert. Die nördliche Achse ist breiter ausgelegt und trägt pro Geschoß Doppelfenster. Sie ist zudem risalitartig um eine Handspanne hervorgehoben und im Erdgeschoss wie auch die Südecke mit glatten, rechteckigen Bossen dekoriert. Das Doppelfenster im Erdgeschoß wird von Pilastern mit Bossierung gerahmt und von einem ornamentierten Pfeiler getrennt. Über den Pilastern sitzen kräftige Volutenkonsolen, die dem Balkon am ersten Obergeschoß tragen. Dieser weist ein gebauchtes, kunstvoll gearbeitetes schmiedeeisernes Geländer auf. Die doppelte Fenstertür wird von ornamentierten Pilastern flankiert und von einem Hermenpilaster getrennt. Die Volutenkonsolen der Pilaster tragen einen abgetreppten Sturz. Die Ecken des Risalits sind hier am Obergeschoß mit kräftigen, dekorierten Wandpfeilern hervorgehoben. Das Kranzgesims, welches abgestuft ist, leitet zum Dach über. In der Mitte der beiden südlichen Achsen schließt eine Giebelgaube ab, während über dem Risalit ein Dachgeschoss in Form eines Mezzanins aufgesetzt ist. Auch hier sind die Kanten, wie das Doppelfenster von Pilastern betont. Eine in der Formensprache des Barock/Klassizismus ausgeführte Villa mit interessantem und detailreichem Dekor, die zum Verweilen einlädt. (Baujahr: 1888/89; Bauplanung/Ausführung: Ernst Krause/Beiler & Ueberle. Quelle: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland; Landesdenkmalpflege Baden-Württemberg, Kulturdenkmale in Baden-Württemberg; Band II.5.2; Stadtkreis Heidelberg; Teilband 2 von Melanie Mertens; ISBN 978-3-7995-0426-3; 2013 Landesamt für Denkmalpflege, Esslingen am Neckar.) .
Erhaltungszustand: Gut

Urheber*in: Krause, Ernst; Beiler & Ueberle / Rechtewahrnehmung: heidICON - Die Heidelberger Objekt- und Multimediadatenbank | Digitalisierung: Pietschmann, Dieter-Robert

Attribution - ShareAlike 4.0 International

Location
Heidelberg
Collection
Städte und Dörfer
Material/Technique
Sandstein; Werkstein; Schmiedeeisen; Mauern; Steinmetz; Schmieden

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Classification
Villa (Gattung)
Historismus (Stilistische Einordnung)
Subject (what)
Architektur
Risalit
Dreiecksgiebel
Segmentgiebel
Gurtgesims
Dekor
Volutenkonsole
Balkon
Geländer
Dachgaupe
Mezzanin
Agraffe
Sturz
Hermenpilaster
Ornamentik
Berliner Zimmer
Pilaster

Event
Herstellung
(who)
(when)
1888 - 1889

Sponsorship
Pietschmann, Dieter-Robert
Last update
05.03.2025, 4:25 PM CET

Data provider

This object is provided by:
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. Universitätsbibliothek. If you have any questions about the object, please contact the data provider.

Object type

  • Gebäude

Time of origin

  • 1888 - 1889

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