Gebäude
Heidelberg-Weststadt Rohrbacher Straße 12
Das Gebäude ist über Eck im Südwesten aufgestellt und reicht mit seiner Ostseite nach Süden in die Rohrbacher Straße sowie mit seiner Nordseite nach Westen in die Bahnhofstraße. Der Architekt, dessen Identität bisher leider nicht eindeutig gesichert ist, hatte eine symmetrische ist Gebäude mit zwei Obergeschossen im historisierenden Stil der italienischen Spätrenaissance geschaffen. Der zentrale Teil im Südwesten trägt im Erdgeschoß den überholen Eingangsbereich mit großer doppelflügelige Holztür sowie im Halbrund schließen Oberlicht. Das gesamte Gebäude ist bis über die Kellerfenster mit großen roten Sandsteinbossen verkleideten. Bekannt ist Gutgesims leitet zum Rest des Obergeschosses über. Das Erdgeschoß ist mit beigefarbenem Sandstein verkleidet werden schwer gefugte ist und über den Fenstern in Form von Entlastungsbögen eingesetzt ist-im ersten Obergeschoß ist mittig ein großes dreigeteiltes Fenster, das mittlere als Fenstertür ausgebildet, eingelassen. Die Fenster sind durch kunstvoll ornamentierte Hermenpilaster getrennt. Sie werden ebenfalls von ornamentierten Pilastern flankiert. Vor den Fenstern ist ein Balkon mit Balustrade angebracht, der auf großen Volutenkonsolen mit reicher Ornamentik ruht. Darunter befindet sich in der Mitte des Balkons genau über dem Haupteingang ein plastischer Schutzkopf. Links und rechts der Fenster sind zwei ornamentierte Figurennischen mit Sockeln angebracht, in denen aus fachlich gesehen weißem Marmor lebensgroße Frauengestalten in italienischen Renaissancegewändern aufgestellt sind. Im zweiten Obergeschoß ist ein dreigeteiltes Fenster, das mittlere davon als Fenstertür ausgebildet, eingelassen. Auch hier trennen Hermenpilaster, die im Oberteil mit überlebensgroßen, plastischen Frauenbüsten ausgestattet sind, die Fenster. Davor ist ein einfacher Balkon auf vier ornamentierten Konsolen angebracht, der ein kunstvolles schmiedeeisernes Geländer trägt. Links und rechts der Fenstergruppe befinden sich zwei plastische Kartuschen mit Girlandenschmuck. Das abgesteppte Kranzgesims leitet zu einem niedrigen Attikageschoß über. Dieses ist in rötlicher Farbe gehalten und trägt Volutenkonsolen in gleichmäßigen Abständen entlang des gesamten Dachbereiches. Diese nehmen die vortretende Dachtraufe auf. Im Norden und Osten sitzen jeweils beginnend am ersten Obergeschoß Wahlen runde Fenstererker, der pro Geschoß fünf schmale rechteckige Fenster weist. Die Erker steigen von kunstvoll ornamentierten Sockeln auf, die wiederum auf am Erdgeschoß aufsteigenden Wandsäulen, die mit ionischen Kapitellen abschließen, „getragen“ werden. Den Abschluss eines Erkers bildet eine Zwiebelhaube. Die beiden in der Rohrbacher- bzw. Bahnhofstraße stehenden Flügel sind symmetrisch aufgebaut. Endständig ist eine verbreiterte, leicht Risalit artig vorgezogene Achse mit Doppelfenstern. Diese sind von reicher Ornamentik und Pilastern dekoriert. Es folgen nach innen jeweils vier Achsen, die ein Fenster pro Achse tragen. Im Erdgeschoß sind die Fenster rechteckig und schließen im rundbogigen Gewändeschluss. Ein kräftiges Gurtgesims leitet zum ersten Obergeschoß über. Hier ist in der äußersten Achse wiederum ein reich ornamentiertes Doppelfenster eingelassen, das mit einem Segmentgiebel anschließt. Die übrigen Achsen tragen rechteckige Fenster, deren Fensterbretter auf Volutenkonsolen ruhen. Über dem horizontalen Schluss ist eine ornamentierte Kartusche eingelassen, die von zwei Volutenkonsolen flankiert wird. Auf diesen ruht ein abschließender Dreiecksgiebel. Im zweiten Obergeschoß sind die Fenster bei gleicher Fassung und Anordnung mit einem auf Volutenkonsolen ruhenden Sturz über dem horizontalen Gewändeschluss dekoriert. Dachseitig sitzt auf den endständigen Achsen, jeweils ein Zwerchhaus auf, das rundbogig gewändete Doppelfenster enthält und mit einem Segmentgiebel abschließt. Man nehme sich unbedingt Zeit, die reichhaltige und sehr liebevoll ausgearbeitete Ornamentik genau zu studieren. Dieses Gebäude ist ein „Schatzkästlein“ an Architektur und Steinmetzkunst! (Baujahr: Um 1881; Bauplanung/Ausführung: Keine Angabe. Quelle: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland; Landesdenkmalpflege Baden-Württemberg, Kulturdenkmale in Baden-Württemberg; Band II.5.2; Stadtkreis Heidelberg; Teilband 2 von Melanie Mertens; ISBN 978-3-7995-0426-3; 2013 Landesamt für Denkmalpflege, Esslingen am Neckar.) .
Erhaltungszustand: Gut
- Location
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Heidelberg
- Collection
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Städte und Dörfer
- Material/Technique
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Werkstein; Sandstein; Schmiedeeisen; Mauern; Steinmetz; Bildhauer; Schmieden
- Related object and literature
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Teil von: Heidelberg-Weststadt Rohrbacher Straße
- Classification
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Haus (Gattung)
Historismus (Stilistische Einordnung)
- Subject (what)
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Architektur
Sockel
Ornamentik
Volutenkonsole
Hermenpilaster
Balkon
Balustrade
Geländer
Kartusche
Dekor
Konsole
Steinplastik
Nische
Gurtgesims
Kranzgesims
Statue
Säule
Dreiecksgiebel
- Event
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Herstellung
- (when)
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Um 1881
- Sponsorship
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Pietschmann, Dieter-Robert
- Last update
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05.03.2025, 4:25 PM CET
Data provider
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. Universitätsbibliothek. If you have any questions about the object, please contact the data provider.
Object type
- Gebäude
Time of origin
- Um 1881