Bild

Fliederstrauß

Eine Anregung zu diesem Bild könnte Ury von Édouard Manets Gemälde gleichen Motivs erhalten haben („Der Fliederstrauß“, um 1882, A II 379). Beide Künstler waren passionierte Blumenmaler. „Ury malte Blumen meistens vor dunklem Grund, aus dem die Farben geradezu explosiv hervorbrechen. Er malte sie nicht dekorativ, nicht kunstvoll arrangiert, nicht stilllebenartig. […] Blumen waren ihm Farbvisionen, die leuchten, glühen und verzaubern“ (Karl Schwarz, Lesser Ury. Ein Essay, in: Lesser Ury. Zauber des Lichts, Ausst.-Kat., Berlin, 1995, S. 82). 1923 erwarb Nationalgalerie-Direktor Ludwig Justi den groß ausgeführten „Fliederstrauß“ wie zwei weitere Werke von Ury („Blumen auf dem Kamin“, 1882, A II 401, und „Estaminet“, 1884, A II 402) im Tausch gegen ein älteres Bild der Sammlung und zeigte alle drei Arbeiten sogleich in der Neuen Abteilung im Kronprinzen-Palais, in dem zu dieser Zeit auch das Gemälde von Manet hing. Von der Öffentlichkeit wurden der Ankauf von Bildern Urys wie das Zusammentreffen der beiden „Fliedersträuße“ wohl bemerkt (Neuordnung im Kronprinzen-Palais, in: BZ am Mittag, 27.10.1923, Erstes Beiblatt). Mit Beginn der 1920er-Jahre fand Ury endlich offizielle Anerkennung bei Museen und Vereinen, seit dem 7. November 1921, seinem 60. Geburtstag, war er Ehrenmitglied der Berliner Secession unter dem Vorsitz von Lovis Corinth. Zuvor hatte ein Zerwürfnis mit Max Liebermann seine Karriere als Künstler stark beeinträchtigt. | Angelika Wesenberg

Fotograf*in: Klaus Göken

Public Domain Mark 1.0

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Material/Technik
Öl auf Leinwand
Maße
Rahmenmaß: 120 x 90 x 8,5 cm
Höhe x Breite: 101,5 x 70 cm
Standort
Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin
Inventarnummer
A II 403

Ereignis
Erwerb
(Beschreibung)
1923 Ankauf im Tausch vom Künstler
Ereignis
Herstellung
(wer)
(wann)
1922

Letzte Aktualisierung
08.08.2023, 11:02 MESZ

Objekttyp

  • Bild

Beteiligte

Entstanden

  • 1922

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