Bild

Morgensonne

1923 hatte Ludwig Justi erste Bilder von Ury für die Nationalgalerie ertauscht, zwei frühe Arbeiten und den „Fliederstrauß“ von 1922 (A II 403). Im Sommer des folgenden Jahres verbrachte der Künstler auf Einladung einige Wochen auf dem Weingut Schloss Reichartshausen am Rhein. Die in diesem Zusammenhang entstandenen Werke zeigte Justi zum Jahresende in einer Sonderausstellung in der Neuen Abteilung im Kronprinzen-Palais. Adolph Donath, der 1921 eine erste Biografie über Ury verfasst hatte, besprach sie in der Zeitschrift „Der Kunstwanderer“: Der „63jährige offenbart in seinen Rheinlandschaften ein jugendliches Temperament, wie es nur sehr wenigen Malern beschieden ist. […] Ury hat den Sommer des Rheins gemalt. In voller praller Sonne. Das Wasser überdeckt mit Licht und Luft, die Bäume an den Uferwegen berührt von den Fingerspitzen der Sonne. Reine, ganz reine Rheinlandschaft hat er gemalt. Reine Natur und reine Naturkraft“ (Adolph Donath, Aus der Museumswelt. Lesser Ury in der Nationalgalerie, in: Der Kunstwanderer, 6. Jg. [1924], 1./2. Dezemberheft, S. 117). Wenig später erwarb Justi aus dieser Gruppe mit der „Morgensonne“ ein eher unspektakuläres Motiv, das den Blick ganz auf die kühne Malerei lenkt. Wir sehen einen rötlich schimmernden Weg, der im Zentrum des Bildes in die Tiefe führt, im Hintergrund eines der Wirtschaftsgebäude und den Wasserturm der Anlage Schloss Reichartshausen, ebenfalls in Rottönen, und dazu das vielfältige Grün und Gelb der Bäume, Büsche und Rasenflächen in gleißendem Licht. | Angelika Wesenberg

Vorderseite | Fotograf*in: Bernd Kuhnert

Public Domain Mark 1.0

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Material/Technik
Öl auf Leinwand
Maße
Rahmenmaß: 128 x 98,5 x 9 cm
Höhe x Breite: 97 x 67 cm
Standort
Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin
Inventarnummer
A II 495

Ereignis
Erwerb
(Beschreibung)
1926 Ankauf vom Künstler
Ereignis
Herstellung
(wer)
(wann)
1924

Letzte Aktualisierung
08.08.2023, 11:02 MESZ

Objekttyp


  • Bild

Beteiligte


Entstanden


  • 1924

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