Hieb- und Stoßwaffe | Schwert

Schwert, 1973.W.005

Bis in die heutige Zeit hat sich der ‚Markenname‘ Ulfberht als Synonym für hervorragende mittelalterliche Schwerter erhalten. Klingen mit der +VLFBERH+T Inschrift (die in unterschiedlichen Schreibweisen auftaucht) wurden in ganz Europa gefunden, vor allem in Skandinavien, wo fränkische Schwerter hoch geschätzt wurden. Der fränkische Name und die Verwendung lateinischer Buchstaben sind deutliche Zeichen für einen zentraleuropäischen Ursprung. Erhaltene Ulfberht-Schwerter können auf einen Zeitraum zwischen dem 8. und 11. Jahrhundert datiert werden. Diese lange Produktionszeit und die weite geografische Verbreitung deuten auf eine zentralisierte Herstellung hin, die Generationen von Handwerkern beschäftigte. Vielleicht verweisen die griechischen Kreuze in der +VLFBERH+T Inschrift auf eine Manufaktur, die von der Kirche unterhalten wurde, die in jener Zeit eine wichtige Rolle in der Produktion von Waffen und Rüstungen spielte. Ulfberht-Schwerter stehen für eine neue Ära in der Entwicklung des Schwertes. Klingen wurden nicht mehr mit komplizierten Damastmustern geschmiedet, vielmehr vertraute man bei der Konstruktion der Klinge auf einfachen, aber hochwertigen Monostahl. Stäbe aus tordiertem Damaststahl wurden allerdings weiterhin für die Einlagen aus Buchstaben und Mustern verwendet, die das ,Markenzeichen‘ dieser Klingen bilden. Die Angel des Schwertes aus dem Klingenmuseum ist leider gebrochen. Es ist aber sehr wahrscheinlich, dass der Knauf die einfache D-Form besaß, der in der Regel mit diesem Typus des schlichten, barrenförmigen Handschutzes verbunden ist.

Rechtewahrnehmung: Deutsches Klingenmuseum Solingen

Namensnennung 4.0 International

0
/
0

Standort
Deutsches Klingenmuseum Solingen DKM
Inventarnummer
1973.W.005
Maße
Gesamtbreite: maximal 115 mm; Klingenlänge: 752 mm; Klingenbreite: 55 mm; Klingenstärke: 4,5 mm; Gewicht: 819 g
Material/Technik
Stahl
Inschrift/Beschriftung
+VLFBERH+T (Klinge)

Ereignis
Herstellung
(wann)
Circa 1.000

Förderung
Die Digitalisierung wurde gefördert durch die Deutsche Digitale Bibliothek aus Mitteln des Programms „Neustart Kultur“ der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.
Letzte Aktualisierung
22.04.2025, 09:59 MESZ

Datenpartner

Dieses Objekt wird bereitgestellt von:
Deutsches Klingenmuseum Solingen. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.

Objekttyp

  • Schwert; Hieb- und Stoßwaffe

Entstanden

  • Circa 1.000

Ähnliche Objekte (12)