Hieb- und Stoßwaffe | Schwert

Schwert, 1959.W.128

Wenn auch +VLFBERH+T die berühmteste Schmiedemarke des frühen und hohen Mittelalters sein mag, sie ist nicht die einzige. INGELRII ist eine weitere Marke, die auf Schwertklingen in verschiedenen Teilen Europas gefunden wurde. Ähnlich wie beim (heute) bekannteren Konkurrenten wurde die INGELRII-Marke über mehrere Generationen genutzt und kann ebenfalls im fränkischen Herrschaftsbereich lokalisiert werden. Das Bezeichnen der Klinge mit dem Namen des Schmiedes war zwar nicht gänzlich neu in der europäischen Geschichte, aber seit der Römerzeit über mehrere Jahrhunderte nicht mehr üblich gewesen. Es gibt weitere Zeitgenossen von Ingelrii und Ulfberht, deren Namen wir von Schwertinschriften kennen: NISO, BANTO, ATALBALD, LEUTFRIT, BENNO, EROLT, INNO, GECELIN und der als Schmied von Griffen bekannte HILTPREHT. Es ist schwer zu sagen, ob diese Namensmarken ein neu erwachtes Selbstbewusstsein der Handwerker ausdrücken, die Notwendigkeit einer Qualitätskontrolle in einem wachsenden europäischen Waffenmarkt widerspiegeln oder ganz anders zu deuten sind. Die eingelegten Buchstaben des Wortes INGELRII und das traditionelle Gittermuster auf der Rückseite bestehen aus Stäben von tordiertem Damaststahl. Ein Goldstreifen mit schrägen Markierungen ist um den Knaufrand gelegt und erinnert an ein gewundenes Seil. Kleine rechteckige Goldflächen dekorieren zudem die Enden der leicht gebogenen Parierstange. Ursprünglich trugen sie gravierte Motive (eventuell Tiere oder florales Flechtwerk), die aber durch Abnutzung nahezu vollständig verschwunden sind.

Rechtewahrnehmung: Deutsches Klingenmuseum Solingen

Namensnennung 4.0 International

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Standort
Deutsches Klingenmuseum Solingen DKM
Inventarnummer
1959.W.128
Maße
Gesamtlänge: 833 mm bis 835 mm; Gesamtbreite: 116 mm; Klingenlänge: minimal 702; Klingenlänge: maximal 705 mm; Klingenbreite: 53 mm; Klingenstärke: 4,8 mm; Gewicht: 790 g; Schwerpunkt: 150 mm
Material/Technik
Klinge: Stahl (damasziert); Gefäß: Eisen, Gold

Ereignis
Herstellung
(wann)
um 1000

Förderung
Die Digitalisierung wurde gefördert durch die Deutsche Digitale Bibliothek aus Mitteln des Programms „Neustart Kultur“ der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.
Letzte Aktualisierung
22.04.2025, 09:59 MESZ

Datenpartner

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Objekttyp

  • Schwert; Hieb- und Stoßwaffe

Entstanden

  • um 1000

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