Gebäude

Heidelberg-Weststadt Kleinschmidtstraße 20

Das Gebäude steht im Westen an der Kleinschmidtstraße. Es zählt vier Fensterachsen und zwei Obergeschosse. Stilistisch ist es an der Formensprache der Renaissance orientiert. Man sieht hier in der Übersicht das nach dem Zeitgeschmack ausgestaltete überhöhte Erdgeschoß und die jeweils in ihrer Höhe abnehmenden oberen Geschosse. Das Erdgeschoß ist bis über die Kellerfenster mit dunklem Sandstein verkleidet. Ein Gurtgesims leitet zum weiteren Baukörper über. Der Hauseingang liegt im Süden und trägt über der sichtlich modernisieren Tür ein rechteckiges Oberlicht. Beide sind mit einem zweifach abgestuften Gewände aus dunklem Sandstein im horizontalen Schluss gefasst. Die sich nach Norden anschließende Achse trägt ein rechteckiges Fenster gleicher Fassung, dessen Fensterbrett von zwei in Rollwerk auslaufenden kleinen Konsolen "getragen" wird. Die von Süden aus gezählt dritte Achse trägt ein Doppelfenster, welches von einem profiliertem Pfeiler getrennt und in bereits beschriebener Weise gefasst ist. Mittig oberhalb des horizontalen Schlusses schmückt eine als Rollwerk ausgearbeitete Agraffe. Beiderseits des Doppelfensters setzen kräftige Volutenkonsolen an, selbst profiliert und mit Abhänglingen geschmückt, welche den Balkon im ersten Obergeschoß tragen. Das Fensterbrett wird ebenfalls von Konsolen in bereits beschriebener Weise gestützt. Die im Norden abschließende Achse ist "risalitartig" um eine Handspanne vor die übrige Fassade vorgezogen und trägt ein rechteckiges Fenster in beschriebener Weise. Ein profiliertes Gurtgesims leitet zum ersten Obergeschoß über. Hier tragen die beiden Achsen im Süden jeweils ein rechteckiges Fenster, das mit einem abgetreppten Gewände im horizontalen Schluss gefasst ist. An der Innenseite desselben ist ein Zahnfries platziert und über dem Schluss schmückt ein abgetreppter Sturz. In der Höhe der Fensterbretter, die wiederum von kleinen in Rollwerk auslaufenden Konsolen getragen werden, verläuft ein weiteres Gurtgesims. Unter den Konsolen ist jeweils eine rechteckige Sandsteinplatte eingelassen. Aus der Ferne betrachtet entsteht so ein höherer Eindruck der Fenster, da die Innenfläche hell verputzt ist. Die anschließende dritte Achse trägt einen Balkon mit traditioneller Balustrade. Das Nördliche der Doppelfenster ist als Fenstertür ausgebildet und ermöglicht den Zutritt. Die abschließende nördliche Achse trägt über ihrem horizontalen Fensterschluss einen abgetreppten Sturz, der von zwei in Rollwerk ausgearbeiteten Konsolen getragen wird. Das zweite Obergeschoß trägt, mit Ausnahme des Doppelfensters der dritten Achse pro Achse je ein rechteckiges Fenster, welches mit einem abgetreppten Gewände gefasst ist. Der horizontale Schluss trägt im Profil einen Segmentbogen, der von einer diamantierten Agraffe abgeschlossen wird. Darüber schmückt eine Rollwerk-Konsole. Die dritte Achse trägt einen einfachen Balkon mit schmiedeeisernem Geländer, der auf kräftigen Volutenkonsolen ruht. Diese sind mit Schuppenornamentik dekoriert. Mittig unter dem Balkon sitzt unterstützend eine kleinere Konsole. Den Zugang zum Balkon ermöglicht auch hier der nördliche Teil des Doppelfensters, der als Fenstertür ausgebildet ist. Oberhalb der Rollwerkkonsolen verläuft ein Gurtgesims auf breitem Band, über welchem geschwungene, gekehlte Konsolen aufsteigen, die das jeweils zu den Konsolen vorkragende Kranzgesims tragen. Dachseitig schließt über der nördlichen Achse eine doppelfensterige Gaube ab, die übrigen der Achsen "teilen" sich zwei einfache Gauben. (Baujahr: 1892-1893; Bauplanung/Ausführung: Joseph Eirich. Quelle: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland; Landesdenkmalpflege Baden-Württemberg, Kulturdenkmale in Baden-Württemberg; Band II.5.2; Stadtkreis Heidelberg; Teilband 2 von Melanie Mertens; ISBN 978-3-7995-0426-3; 2013 Landesamt für Denkmalpflege, Esslingen am Neckar.)
Erhaltungszustand: Gut

Urheber*in: Eirich, Joseph Simon / Rechtewahrnehmung: heidICON - Die Heidelberger Objekt- und Multimediadatenbank | Digitalisierung: Pietschmann, Dieter-Robert

Attribution - ShareAlike 4.0 International

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Location
Heidelberg
Collection
Städte und Dörfer
Material/Technique
Werkstein; Sandstein; Schmiedeeisen; Mauern; Steinmetz; Schmieden

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Classification
Haus (Gattung)
Historismus (Stilistische Einordnung)
Subject (what)
Architektur
Konsole
Rollwerk
Balkon
Balustrade
Geländer
Fries
Ornament
Sturz
Gurtgesims
Kranzgesims
Dachgaupe
Abhängling

Event
Herstellung
(when)
1892 - 1893

Sponsorship
Pietschmann, Dieter-Robert
Last update
05.03.2025, 4:25 PM CET

Data provider

This object is provided by:
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. Universitätsbibliothek. If you have any questions about the object, please contact the data provider.

Object type

  • Gebäude

Associated

Time of origin

  • 1892 - 1893

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