Gebäude

Heidelberg-Weststadt Bunsenstraße 20

Das traufständige Wohnhaus zählt drei Achsen und zwei Obergeschosse, nebst einem ausgebauten Dachgeschoss. Das Gebäude wurde (Angaben nach Dehio, Baden-Württemberg I, 1993) in den Jahren 1904-05 von Kumpf&Wolf und W. Mai im sogenannten "altdeutschen" Stil erbaut (Dehio Zitat Ende). Die Bauunternehmer und Architekten haben hier ein Wohnhaus im (Neo-) Historismus geschaffen , der leichte Anleihen an Gotik und Renaissance tätigt, vor allen aber durch seinen hölzernen Einbau im zweiten Obergeschoss sowie dem Dachbereich hervortritt und damit dem sogenannten „Schweizerhaus“ Stil in Anklängen ähnelt, ohne diesen jedoch zu imitieren. Der einfache Hauseingang liegt im Osten und wird von einem kleinen, mittig geteilten Oberlicht geschmückt. Neben dem Hauseingang im Westen ist ein Fenster mit geradem Sturz angebracht, die Fenster der beiden anderen Achsen sind rundbogig gewändet. Im ersten Obergeschoss finden sich bei den Fenstern der ersten und dritten Achse wiederum gerade Abschlüsse der Gewände, an der mittleren Achse allerdings kragt ein dreiseitiger (3/8-Schluss) Fenster-Erker hervor, der den im zweiten Obergeschoss vorkragenden Teil des Fachwerk-Einbaus wesentlich trägt. Eine eher kleine Konsole mit einem Schutzkopf in Hochrelief-Technik trägt im Osten. Im zweiten Obergeschoss dominiert der die erste- und zweite Achse umfassende, vorkragende hölzerne Einbau mit vier Fenstern. Die Balken zwischen den Fenstern sind Pilastern nachempfunden und mit Drechselarbeiten und Schnitzwerk verschiedenen Stils versehen. Sie werden von hölzernen Kapitellen abgeschlossen die ebenfalls Ornamentik tragen. Dachseitig ist eine große Gaube mit zwei kleinen Doppelfenstern aufgebaut, die einen eigenen Giebel trägt. Die dritte Achse wird von einer doppelfensterigen modernisierten Gaube abgeschlossen. Durch den rotbraunen Anstrich des hölzernen Einbaus, dessen Giebel mit kleinen Holzschindeln in gleicher Farbe verkleidet ist, entsteht zu dem in hellen Farben gehaltene übrigen Teilen des Hauses ein generell starker Kontrast. (Baujahr: 1905-06; Bauplanung/Ausführung: Kumpf & Wolf. Quelle: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland; Landesdenkmalpflege Baden-Württemberg, Kulturdenkmale in Baden-Württemberg; Band II.5.2; Stadtkreis Heidelberg; Teilband 2 von Melanie Mertens; ISBN 978-3-7995-0426-3; 2013 Landesamt für Denkmalpflege, Esslingen am Neckar.) .
Erhaltungszustand: Gut

Urheber*in: Kumpf & Wolf / Rechtewahrnehmung: heidICON - Die Heidelberger Objekt- und Multimediadatenbank | Digitalisierung: Pietschmann, Dieter-Robert

Attribution - ShareAlike 4.0 International

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Location
Heidelberg
Collection
Städte und Dörfer
Material/Technique
Werkstein; Holz; Steinmetz; Mauern; Zimmerer; Holzschnitzer
Inscription/Labeling
Inschrift: Initialen HH (Mittlere hölzerne Konsole über dem Balken (siehe zweite Aufnahme).)

Related object and literature

Classification
Haus (Gattung)
Historismus (Stilistische Einordnung)
Subject (what)
Architektur
Erker
Konsole
Steinplastik
Fachwerk
Holzschnitzerei

Event
Herstellung
(who)
(when)
1904-05

Sponsorship
Pietschmann, Dieter-Robert
Last update
05.03.2025, 4:25 PM CET

Data provider

This object is provided by:
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. Universitätsbibliothek. If you have any questions about the object, please contact the data provider.

Object type

  • Gebäude

Associated

Time of origin

  • 1904-05

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