Gebäude
Heidelberg-Weststadt Häusserstraße 20-22
Die Gebäude Häusserstraße 20-22 sind spiegelbildlich zueinander aufgebaut und als ein Baukörper ausgeführt. Er steht traufseitig im Westen an der Häusserstraße und trägt ein Obergeschoß. Der als Nummer 20 geführte Gebäudeteil liegt im Norden (rechts), die Nummer 22 im Süden. Nach Norden und Süden reicht der Baukörper jeweils 4 Fensterachsen tief nach Westen, wobei die Hauseingänge jeweils zwischen den beiden mittleren Achsen der Westseite verlaufen. Das Gebäude ist aus rotem Sandstein aufgezogen, die zierenden Teile wie Gewände und Gesimse sind aus orange-rotem Sandstein ausgeführt, wodurch sich ein nicht großer farblicher Kontrast ergibt. Mittig sitzen zwei breite Fensterachsen, die im Erdgeschoß jeweils zwei durch einen Pfeiler getrennte Fenster tragen, die mit einem abgestuften und rundbogig schließenden, von einer Agraffe gezierten Gewände gefasst sind. Fünf Blendgesimse unterteilen das Erdgeschoß in horizontaler Richtung. Das Erd- wird vom ersten Obergeschoß durch ein kräftiges Gurtgesims getrennt. Im zweiten Obergeschoß sind pro Achse ebenfalls zwei durch einen Pfeiler getrennte rechteckige Fenster platziert, die von einem horizontal abschließendem, abgetrepptem Gewände mit horizontalem Abschluss, der ebenfalls eine Agraffe trägt, gefasst. Darüber ist jeweils ein abgestufter, breiter Sturz angebracht. Dachseitig schließt jeweils eine einfache Dachgaube ab. Die beiden Achsen im Norden und Süden sind im Erdgeschoß jeweils als Auslucht ausgearbeitet, die nach Osten drei rundbogig gewandete Fenster tragen. Diese sind jeweils durch gebauchte Säulen getrennt, auf deren Kapitellen abgestufte Rundbögen mit Agraffen aufsitzen. Die Seiten des Auslichts sind in grob-bossiertem Sandstein gemauert, das einen besonders rustikalen Eindruck hervorruft. Eine Terrasse mit Balustrade schließt vor dem Fenster des Obergeschosses die Auslucht ab. Das Fenster selbst ist durch gerade Pfeiler mit horizontalem Gewändeschluss und zierender Agraffen dreigeteilt und wird darüber von einem mit einer Palmette geschmückten Dreiecksgiebel geziert. Zwei horizontal gefugte und ornamentierte Wandpfeiler flankieren das Fenster und drei Blendgesimse in gleichen Abständen unterteilen das Obergeschoß. Ihnen folgt kurz unter dem Kranzgesims ein weiteres Gurtgesims. An Unterschieden ist lediglich aufzuführen, dass über der Nordachse (Haus Nummer 20) eine doppelfensterige Gaube mit kunstvoll ornamentier Ostseite und abschließendem Segmentgiebel mit zierender Palmette abschließt, während die Gaube der Südachse (Haus Nummer 22) jeglicher Ornamentik entbehrt, ebenso die einfache Gaube der Mittelachse. Insgesamt ein gelungenes Werk des freien Historismus mit Anlehnung an das Barock und die nachfolgende Klassizistik. (Baujahr: 1896/97. Bauplanung/Ausführung: Friedrich Oppel. Quelle: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland; Landesdenkmalpflege Baden-Württemberg, Kulturdenkmale in Baden-Württemberg; Band II.5.2; Stadtkreis Heidelberg; Teilband 2 von Melanie Mertens; ISBN 978-3-7995-0426-3; 2013 Landesamt für Denkmalpflege, Esslingen am Neckar.) .
Erhaltungszustand: Gut
- Standort
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Heidelberg
- Sammlung
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Städte und Dörfer
- Material/Technik
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Sandstein; Werkstein; Mauern; Steinmetz
- Verwandtes Objekt und Literatur
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Teil von: Heidelberg-Weststadt Häusserstraße
- Klassifikation
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Haus (Gattung)
Historismus (Stilistische Einordnung)
- Bezug (was)
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Architektur
Gurtgesims
Kranzgesims
Säule
Kapitell
Agraffe
Sturz
Terrasse
Balustrade
Ornament
Dachgaupe
Palmette
Pilaster
Segmentgiebel
- Förderung
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Pietschmann, Dieter-Robert
- Letzte Aktualisierung
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05.03.2025, 16:25 MEZ
Datenpartner
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. Universitätsbibliothek. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Gebäude
Beteiligte
Entstanden
- 1896 - 1897