Gebäude
Heidelberg-Weststadt Goethestraße 10
Das Wohnhaus zählt vier Fensterachsen und steht westlich in der Goethestraße, Der erste Eindruck ist der einer Symmetrie, wobei die beiden mittlren Achsen zu einem besonderen Teil zusammengefasst sind und über einen gemeinsamenGiebel verfügen, der eine Mischung Stufengiebel mit Ansätzen eines Volutengiebels darstellt. Die Nord- und Südachse sind in sich gesen symmetrisch und tragen Doppelfenster, die von einem aus rotem Sandstein bestenden, rechteckigen gewände gefasst sind, die jeweils bis zum darüberliegenden Stockwerk reichen. Die äußen Ecken sind mit einer Blenbossierung nochmals betont. Die Südachse (links im Bild) trägt unter dem Fenster des Erdgeschosses Fensterbreit eine Kartusche mit Relief-Ornamentik in Anlehnung gotischer Vorbilder. Die Gewände sind im ABschlussbereich einfach ornameniert und verlaufen geschweift. Ein kräftiges, profiliertes Gurtgesims, sich über die gesa,te Fassade fortsetzend, trennt das Erd- vom ersten Obergeschossdas Doppelfenster im ersten Obergeschoss weist im Gewände über den Fensterneinen geschwungenen, oben horizontalen Abschluss auf, der nochmals von einem rechteckigen Abschluss horizontal überlagert ist und auf dessen Innsenseite Kugelornamentik platziert wurde. Unter dem Fenster ist widerum eine Kartusche mot Relief-Ornamentik in Ablehnung an Vierpaß-Muster der Gotik angebracht. Das Fenster im zweiten Obergeschoß schließt oben mit geschwungenen, horizontalem Abschluss ab, der innen mit einem zahnfries geschmüuckt ist. Außen wird der Abschluß nochmals von einem profilierten und angetrepptem Aufsatz übrlagert. Unter dem Fenster findet sich eine Katrtusche mit Relief-Ornamentik in Anlehung kleiner gotischer Fenstergewände. Über einem kräftigen Gurtgesims schließt eine einfach Dachgaube ab. Die Norfachse (rechts) gleicht in den beiden Obergeschossen der südlichen. Im Erdgeschoß trägt sie den hauseingang, der von einem Oberlicht mit spitzbogigem gewände geschmückt ist. Dieses gewände trägt auf der Innenseite eine Kugel-Ornamentik und wird von einem leeren Wappenschild in einer profilierten katusche abgeschlossen. Südlich davon ist ein einzelnes Fenster mit gesweiftem Gewändeschluss platziert. Die beiden Mittelachsen sind auch optisch zu einem Teil zusammengefasst, da sie ganz aus rot-schwarzem Sandstein aufgebaut sind. In der gesamtansicht kann man, auch wenn der Abstand nur eine Handspanne ist, zumindest optisch vom Eindruck eines Risalits sprechen, de der das Zentzrum des gesamten Baukörpers darstellt. Die Fenster sind jeweils mit spitzbogig abschließenden gewänden gefasst. In jedem Stockwerk, einschließlich dem Erdgeschoß, ist ein balkon auf schmalen, mehrfach abgestuften und abgefasten Konsolen angebracht, der sicj über beide Fenster erstreckt. Die Brüstung ist mit Ornamentik nach gotischem Vorbild des Drei- und Vierßass versehene, wobei aie Ausarbeitung von geschoß zu Geschoss leicht variiert. das erd- wird vom ersten Obergeschoß durch das bereits bei der Südachse erwähnte Gurtgesims getrennt, dem in Höhe der Balkonbrüstung ein zweites folgt. Dies setzt sich am ersten- zum zweiten Obergeschoss fort. dachseitg ist eine große, ausgebaute Gaube mit Giebelfront und Doppelfenster aufgebaut , vor dem ein weiterer Balkon in der bereits beschriebenen Weise, jedoch ohne flankerende gesime, angebracht ist. Zwischen den horizontalen Giebelabschlüssender Fenster ist die Jahreszahl 1906 eingemeisselt. Flankierend steigen jeweils außen von beiden fensternreiceckig profilierte Wandpfeiler auf, die in halber Höhe zum Giebelabschlussdie Giebelkante erreichen von einem querliegenden verbunden werden. Darüber sitzen zwei, in Bölenddtechnik ausgefertigte Fenstergewände mit gotisch- motiviertem Abschluss, geteilt von einem Wamdpeiler der von einer abgetuften Konsole aufsteigt. Abgeschlossen wird der Giebel von einem Dreiecksgiebel, während die Giebelseiten in halber Höhe durch einen Ansatz abgetreppt sind. Darüber und darunter ist je ein geschwungener Segmentbogen angebrahct. Der Architekt hat hier ein meisterwerk des freien Historismus in starker Anlehnung an gotische und vor allem renaissance-Vorlagen geschaffen. Viel Liebe zum Detail und eine intressante gesamtstrutur laden bei diesem Wohnhaus zum studierenden Verweilen ein. (Baujahr: 1906. Bauplanung/Ausführung: Wilhelm Spahn//Gustav Börtlein. Quelle: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland; Landesdenkmalpflege Baden-Württemberg, Kulturdenkmale in Baden-Württemberg; Band II.5.2; Stadtkreis Heidelberg; Teilband 2 von Melanie Mertens; ISBN 978-3-7995-0426-3; 2013 Landesamt für Denkmalpflege, Esslingen am Neckar.) .
Erhaltungszustand: Gut
- Standort
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Heidelberg
- Sammlung
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Städte und Dörfer
- Material/Technik
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Werkstein; Sandstein; Mauern; Steinmetz
- Inschrift/Beschriftung
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Inschrift: 1906 = Jahr der Fertigstellung. (Zwischen den horizontalen Gewändeschlüssen der beiden Fenster im Giebel der nördlichen Achse.)
- Verwandtes Objekt und Literatur
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Teil von: Heidelberg-Weststadt Goethestraße
- Klassifikation
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Haus (Gattung)
Historismus (Stilistische Einordnung)
- Bezug (was)
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Architektur
Gurtgesims
Oberlicht
Ornament
Wandpfeiler
Balkon
Brüstung
Gurtgesims
Konsole
Giebel
Dreiecksgiebel
Bauinschrift
Dachgaupe
Bauinschrift
Risalit
Zwerchhaus
- Ereignis
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Herstellung
- (wann)
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1906
- (Beschreibung)
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Bauleiter/Ausführung: Gustav Börtlein.
- Förderung
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Pietschmann, Dieter-Robert
- Letzte Aktualisierung
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05.03.2025, 16:25 MEZ
Datenpartner
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. Universitätsbibliothek. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Gebäude
Beteiligte
Entstanden
- 1906