Tektonik

Freudenbergisches Archiv

Überlieferungsgeschichte

Das Löwenstein-Wertheim-Freudenbergsche Archiv enthält die Überlieferung der evangelischen Linie des Hauses Löwenstein-Wertheim seit der Linienteilung im Jahr 1611. Die Anfänge des Archivs reichen wohl in die zweite Hälfte des 17. Jahrhunderts zurück, als die beiden zerstrittenen Zweige der Familie eigene Zentralverwaltungen aufzubauen begannen. Das Freudenbergsche Archiv ist stärker als das Gemeinschaftliche und das Rosenbergsche Archiv durch Kassationen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, die insbesondere der Rechnungsüberlieferung galten, dezimiert worden und bleibt daher in seinem Umfang deutlich hinter dem Archiv der katholischen Linie zurück. Anders als das Archiv der katholischen Linie ist das Freudenbergsche allerdings von großangelegten Umstrukturierungsversuchen verschont geblieben, so dass die Bestände die Entstehungszusammenhänge noch erkennen lassen.Die heutige Tektonik des Freudenbergschen Archivs geht im wesentlichen auf die Ordnungsarbeiten des fürstlichen Archivs Wecken Anfang des 20. Jahrhunderts zurück. Für den größten Teil des Archivs, nämlich das sog. Alte Archiv sowie die Überlieferung der jüngeren Zentralverwaltung, basiert die Tektonik auf einem Ordnungsschema, das wohl spätestens in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts für die Registratur der gräflichen Zentralverwaltung entwickelt worden ist. Die Signierung der Bestände durch Wecken folgte offensichtlich der Lagerung, also nach nummerus-currens, so dass sie die alten Strukturen teilweise verdeckt. Die Beständeübersicht bemüht sich um eine systematische Anordnung nach Überlieferungszusammenhängen, die im wesentlichen dem Beständeplan Weckens folgt, anders als dieser bei der Überlieferung der zentralen Ebene allerdings eine ältere und eine jüngere Schicht unterscheidet.

Inhalt und Bewertung

Das Löwenstein-Wertheim-Freudenbergsche Archiv enthält neben der Überlieferung der gräflichen bzw. fürstlichen Zentralverwaltung mehr oder weniger dezimierte Unterlagen fast der gesamten Lokalverwaltung. Vertreten sind anders als bei der katholischen Linie auch Archivalien der Zentralverwaltung über die im 19. Jahrhundert erworbenen böhmischen Besitzungen. Dazu kommt Schriftgut geistlicher Einrichtungen, insbesondere der Klöster Triefenstein und Grünau sowie des Erzstifts Mainz und des Hochstifts Würzburg, die im Zuge der Säkularisation an das Fürstenhaus gelangten. Private Korrespondenzen einzelner Familienmitglieder sowie ein kleiner Teil der Aktenüberlieferung werden bis heute bei der fürstlichen Verwaltung in Kreuzwertheim verwahrt; Findmittel dieser Bestände liegen aber teilweise im Staatsarchiv vor.

Kontext
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Wertheim (Archivtektonik)

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Rechteinformation
Letzte Aktualisierung
25.03.2024, 13:33 MEZ

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