Bild
Landschaft mit Birken
»Sonnige Sachen wollen mir nie so gelingen wie Stimmungsbilder«, schrieb der gebürtige Schweizer Adolf Stäbli 1878 an die Schwester (zit. nach: H. Graber, Adolf Stäbli, Basel 1916, S. 49), »ich kann sie mir auch nicht so schön vorstellen.« In der Tat schuf Stäbli zumeist Bilder regnerischer oder stürmischer Natur und diese häufig im Atelier, nach aufmerksamen Studien vor der Natur oder auch aus der Erinnerung heraus. Das Wichtigste war ihm der Himmel, die alles beherrschende »Quelle des Lichts«, die aber nicht mehr ins Auge fallen dürfe als jedes andere Bildmotiv (zit. nach: ebd., S. 51). Dieses Bemühen um Ausdruck und Ausgeglichenheit in der Darstellung verband ihn mit den befreundeten Neu-Dachauer-Malern, vor allem mit Ludwig Dill. Es verleiht seinen Landschaftsbildern etwas Dekoratives, das auch den Silhouetten der knorrigen Birken der vorliegenden Darstellung eines verhangenen Tages eignet. Das von der Feuchte des Regens schwere Grün öffnet rechts den Blick auf ein flaches Land; die Berge am Horizont sind in Blau gegeben. Viele seiner Motive fand der Wahlmünchner seit 1869 in den oberbayerischen Gegenden um den Ammersee und Chiemsee. Eine verwandte, allerdings detaillierter ausgeführte Ansicht – »Landschaft aus der bayerischen Hochebene in der Gegend des Ammersees« (1880) – befindet sich im Kunsthaus Zürich. | Regina Freyberger
- Material/Technik
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Öl auf Leinwand
- Maße
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Rahmenmaß: 97,5 x 120 x 8,5 cm
Höhe x Breite: 65 x 84 cm
- Standort
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Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin
- Inventarnummer
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A I 954
- Letzte Aktualisierung
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08.08.2023, 11:02 MESZ
Objekttyp
- Bild
Entstanden
- um 1880