Malerei

Kornfeld zur Erntezeit

Ob es sich bei den kleinformatigen Landschaftsbildern Adolf Heinrich Liers um Studien oder ausgeführte Gemälde handelt, ist nicht immer zweifelsfrei zu entscheiden. Theodor Mennacher zufolge signierte Lier zumeist nur Bilder, die für den Verkauf bestimmt waren oder ihm besonders gelungen erschienen. Manche Naturstudien trieb er bis zu »voller Bildmäßigkeit« (Th. Mennacher, Adolf Lier, München 1928, S. 32). Auch die kühne Darstellung »Kornfeld zur Erntezeit« steht an der Schwelle zwischen Ölstudie und ausformuliertem Gemälde. In kräftigem, ausgewogenem Kolorit und lockerem Pinselstrich gibt Lier hier ein spätsommerliches Motiv, höchstwahrscheinlich aus dem Umland von München. Das gebündelte Korn auf dem abgemähten Feld zeugt von Liers Auge für ungewöhnliche und nur scheinbar banale Motive. Durch den niedrigen Blickpunkt lenkt Lier die Sicht an den Heubündeln vorbei geradewegs auf den Himmel. Von der Kirche im Hintergrund sind nur mehr die Zwiebelhauben zu sehen. – Jahre später erlag auch Vincent van Gogh dem malerischen Reiz der gelben Kornbündel im gelben Feld und griff das Motiv in Zeichnungen und Ölbildern auf. | Regina Freyberger

Vorderseite | Fotograf*in: Andres Kilger

Public Domain Mark 1.0

0
/
0

Material/Technik
Öl auf Papier auf Leinwand
Maße
Rahmenmaß: 43 x 41 x 5 cm
Höhe x Breite: 26 x 33,5 cm
Standort
Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin
Inventarnummer
A II 636

Ereignis
Erwerb
(Beschreibung)
1928 überwiesen vom Römermuseum Hildesheim als Ersatz für die dort verlorengegangene Leihgabe "Waldesgrund"
Ereignis
Herstellung
(wer)
(wann)
1868

Letzte Aktualisierung
08.08.2023, 11:01 MESZ

Objekttyp


  • Malerei

Beteiligte


Entstanden


  • 1868

Ähnliche Objekte (12)