Bestand
Grenzregiment-34 (Bestand)
Geschichte des
Bestandsbildners: Aufstellung: 23.8.1962, Bef. 99/62, 26/63 MfNV
u. Bef. 24/63 Stadt Kdt. Umunterstellung: 21.5.1971, Bef.
22./70, 130/70 MfNV u. AO 18/70, Bef. 2/71 Stadt Kdt. 30.7.1971,
Bef. 69/71 MfNV u. Bef. 29/71 CGT Auflösung: 1990
Das GR-34 wurde am 23. Aug. 1962 entspr. den
Befehlen Nr. 99/62 und 26/63 des Ministers für Nationale
Verteidigung sowie Nr. 24/63 des Stadtkommandanten der
Hauptstadt der DDR, Berlin aufgestellt und gehörte zur 2.
Grenzbrigade. Die Unterstellung erfolgte unter den
Stadtkommandanten der Hauptstadt der DDR.
Die Stadtkommandantur und 2. GBr. bestanden mit geringen
Änderungen in ihrer Struktur bis März 1971.
Es erfolgte eine völlige Umformierung, wobei aus dem Stab
der Stadtkommandantur, den Verbänden, Truppenteilen und
Einheiten das Grenzkommando Mitte gebildet wurde.
Die Aufstellung des GR-34 erfolgte auf
Grundlage des Befehls Nr. 138/70 des Ministers für Nationale
Verteidigung. In Durchführung des Befehls erließ der
Stadtkommandant der Hauptstadt der DDR, Berlin den Befehl Nr.
02/71 über die Umformierung der Verbände, Truppenteile und
Einheiten der Stadtkommandantur.
Mit
Wirkung vom 07. März 1971 wurde das GR-34 aus dem
Personalbestand der alten Grenzregimenter-32 und -34 im Standort
Groß Glienicke neu formiert und dem Grenzkommando MITTE
unterstellt.
Die Struktur des GR-34 war
folgende:
Stab und sicherstellenden
Einheiten
1. Grenzkompanie
2. Grenzkompanie
3.
Grenzkompanie
4. Grenzkompanie
5. Grenzkompanie
Aufklärungszug
Nachrichtenkompanie
Flammenwerferzug
Pionierkompanie
Diensthundestaffel
120 mm
Granatwerferbatterie
85 mm
Kanonenbatterie
Kraftfahrzeuginstandsetzungszug
Waffen-Instandsetzungszug
Verpflegungsgruppe
Transportkompanie
Regimentslager
Regiments-Medizinischer Punkt
Zum
Standortbereich des GR-34 gehörten die Ortschaften Sacrow, Groß
Glienicke, Seeburg, Dallgow, Staaken und Falkensee.
Dem Grenzregiment-34 wurde am 28. Nov. 1979
durch den Kommandeur des Grenzkommandos MITTE, Generalmajor
Wöllner, der Name „Hanno Günther" verliehen.
Im Sept. 1984 übernahm das GR-34 vom
Grenzübergangsstellen-Sicherungsregiment-26 die
Grenzübergangsstelle Staaken (Straße und Eisenbahn) sowie die
Sicherungskompanie-8.
Im Ausbildungsjahr
1984/85 wurde der Stellvertreterbereich Technik und Bewaffnung
gebildet. Dem Stellvertreter für Technik und Bewaffnung wurden
die Bereiche Waffentechnischer Dienst, Pionierwesen und
Neuererwesen zusätzlich unterstellt.
Mit
den politischen Veränderungen in der DDR wurden im Zeitraum vom
Nov. 1989 bis Jan. 1990 neue Grenzübergangsstellen eröffnet. Ab
Jan. 1990 ging man von der Grenzsicherung zur Grenzüberwachung
über. Auf der Grundlage der Befehle Nr. 06/90 und 14/90 des
Chefs der Grenztruppen der DDR wurde das GR-34 aufgelöst. Es
formierte sich ab 01. März 1990 der Bereich Grenzschutz mit
Arbeitsgruppen Grenzüberwachung, Grenzsicherung,
Passkontrolle/Fahndung und Grenzübergangsstellen. Die
Grenzüberwachung wurde am 12. Juni 1990 eingestellt. Zeitweilige
Kontrollen fanden bis zur Einstellung der Kontrolltätigkeit am
30. Juni 1990 durch Kräfte der Grenzsicherung statt.
Kommandeure
1971 - 1980
Oberst Johannes Hirtreiter
1980 - 1986
Oberstleutnant Klaus-Dieter Braun
1986 -
1987 Oberstleutnant Reisener
1987 - 1989
Oberstleutnant Dietrich Scholze
1989 -
1990 Major Stephan Lorbeer
Politabteilung
Grenzregiment-34 DVP 46-2:
23.8.1962 Bef.
99/62 MfNV bis 1971 SKB, Bef. 69/71 MfNV terr: Socrow, Groß
Glienicke, Seeburg, Staacken, Falkensee
Mit der Auflösung der Stadkommandantur Berlin(Ost) als Teil
der Grenztruppen und der Bildung der Grenzkommandos Nord, Mitte,
und Süd im Jahre 1971, wurden auch die Politabteilungen bei den
Grenzkommandos und Regimentern sowie selbständigen Einheiten neu
aufgestellt. Der Leiter der Politabteilung des Regiments war als
Parteifunktionär der SED dem Leiter der Politabteilung des
Kommandos der Grenztruppen Mitte unterstellt und
rechenschaftspflichtig. Er war zugleich Stellvertreter des
Kommandeurs und diesem gegenüber für die politische Arbeit mit
dem gesamten Personalbestand verantwortlich. Die Politabteilung
führte auch die Grundorganisation der SED - nur diese Partei war
in den bewaffneten Kräften der DDR zugelassen - die
Jugendorganisation (FDJ), die Gewerkschaftsorganisation und die
Armeesportorganisation "Vorwärts". Die letzten drei
Organisationen galten als formell selbständig, mit Hilfe ihrer
Satzungen wurde die Führung durch die Politorgane faktisch
durchgesetzt.
Politabteilung
Grenzregiment-34 DVP 56-2:
Mit Befehl Nr.
99/62 des Ministers für Nationale Verteidigung wurde mit Wirkung
vom 23. August 1962 die Stadtkommandantur der Hauptstadt der DDR
- Berlin mit drei Grenzbrigaden sowie Regimentern und Einheiten
aufgestellt (VA-01/5003). Die SKB hatte die Aufgabe, den Ostteil
der Stadt gegenüber Berlin (West) abzuriegeln und den bis zum
12. August 1961 bestehenden Zustand der offenen Grenze zu
beenden. Zur politischen Beeinflussung durch Schulungen,
Politunterricht, Parteierziehung und weitere Methoden der
Indoktrination wurden den Kommandeuren Politorgane zur Seiote
gestellt.
Die Leiter der Politorgane
waren als Parteifunktionäre der SED dem jeweilig nächsthöheren
Politorgan unterstellt. Im Bereich der Stadtkommandantur war die
Politische Verwaltung allen anderen Politorganen vorgesetzt. Als
Stellvertreter der Kommandeure waren die Leiter der Politorgane
für die gesamte politische Erziehung und Beeinflussung der
Unterstellten verantwortlich. Zur politischen Arbeit gehörten
die politische Massenarbeit, die Schulung und Weiterbildung
sowie die Traditionspflege und kulturelle Massenarbeit. Die
Politorgane hatten auch die Gewerkschaft der Zivilbeschäftigten
und die Sportorganisation "Vorwärts" anzuleiten. Die Richtlinien
für die politische Arbeit wurden in vom Politbüro des ZK der SED
herausgegebenen "Instruktionen für die Arbeit der
Parteiorganisationen und Politorgane der NVA" festgeschrieben.
Im folgenden werden die Politorgane der Stadtkommandantur Berlin
zusammengefaßt beschrieben:
DVP 51
Politische Verwaltung
DVP 52-1
Politabteilung des Wachregimentes "Friedrich Engels"
DVP 52-2 Arbeitsgruppe für politische Arbeit
des Nachrichtenbataillons 26
DVP 52-3
Stellvertreter für politische Arbeit des
Unteroffiziersausbildungsregimentes
DVP
88 Politabteilung der 1. Grenzbrigade
DVP
54-1 Politabteilung Grenzregiment 31
DVP
54-2 Politabteilung Grenzregiment 33
DVP
54-3 Politabteilung Grenzregiment 35
DVP
54-4 Politabteilung Grenzregiment 37
DVP
54-5 Politabteilung Grenzregiment 38
DVP
54-6 Politabteilung Grenzausbildungsregiment 39
DVP 55 Politabteilung der 2. Grenzbrigade
DVP 56-1 Politabteilung Grenzregiment 32
DVP 56-2 Politabteilung Grenzregiment 34
DVP 56-3 Politabteilung Grenzregiment 36
DVP 56-4 Politabteilung Grenzregiment 44
DVP 56-5 Politabteilung Grenzregiment 48
DVP 57 Politabteilung der 4. Grenzbrigade
Die Provenienzstellen
Bereichsgewerkschaftsleitung, Betriebsgewerkschaftsleitung,
Grundorganisationen der SED sowie die Armeesportgemeinschaft
"Vorwärts" Karlshorst wurden nicht zu eigenen Beständen
formiert, sondern sind bereits bei der abgebenden Stelle als
Strukturelemente der Politischen Verwaltung behandelt worden.
Mit der Umformierung der Grenztruppen im Frühjahr 1971 wurden
alle Dienststellen aufgelöst, die Armeeangehörigen weitgehend in
das Grenzkommando Mitte übernommen. Leiter der Politischen
Verwaltung waren: Oberst Walter Herkner 1962 - 1968, Oberst
Günter Münster 1968 - 1969, Generalmajor Walter Herkner 1969 -
1970, Oberst Günter Münster 1970 - 1971.
Inhaltliche
Charakterisierung: Überlieferung:
-
Befehle des Kommandeurs, 1971-1989;
-
Befehle des Kommandeurs über Kader, 1989-1990;
- Anordnungen des Kommandeurs, 1971-1978;
- Kalenderpläne der wichtigsten Maßnahmen, 1974-1981;
- Berichte über Kontrollen, 1981;
- Funktionsverteilungspläne, 1973-1981;
- Planstellenbesetzungsnachweis,
1979-1982;
- Periodische personelle
Stärkemeldungen, 1973-1981;
- Statistiken
über den Offiziersbestand, 1974-1975;
-
Organisation und Führung der Grenzsicherung, 1970-1989;
- Sicherung der Trennungslinien,
1976-1978;
- Grenzsignalzaunanlagen,
1976-1979;
- Ergebnisse der
Grenzsicherung, 1977-1989;
- Pionier-,
signal- und nachrichtentechnischer Ausbau der Staatsgrenze,
1973-1981;
- Zusammenwirken mit anderen
bewaffneten Orgaben, 1971-1981;
-
Sicherung der Grenzabschnitte, 1973-1976;
- Grenzverletzungen, Grenzdurchbrüche, 1972-1989;
- Übergabe/Übernahme der Dienstgeschäfte,
1974-1989;
- Übergabe/Übernahme von
Einheiten und Grenzabschnitten, 1971-1972;
- Chronik, 1969-1990;
-
Truppengeschichte;
-
Grenzaufklärungssammelberichte, 1972-1989;
- Überprüfung der Gefechtsbereitschaft, 1979-1990;
- Ergebnisse der Grenzsicherung,
1972-1977;
- Ergebnisse der
Ausbildungsjahre, 1970-1981;
-
Objektausstattungspläne, 1972-1978.
Politabteilung Grenzregiment-34 DVP 46-2:
Der Bestand ist in seinen Teilen nur sporadisch überliefert
und enthält im Wesentlichen Protokolle von Dienstbesprechungen
und Informationsberichte.
Erschließungszustand:
Findbuch, Findkartei
Vorarchivische Ordnung: Im
Kommando der Grenztruppen der DDR in Pätz wurde das
Verwaltungsarchiv der Grenztruppen eingerichtet.
Das Verwaltungsarchiv war ein Zwischenarchiv
und hatte die Aufgabe die Unterlagen aus den Registraturen der
zum Bereich der Grenztruppen gehörenden Dienststellen zu
sichten, zu übernehmen, zu bewerten und für die Benutzung, vor
allem für dienstliche Zwecke, bereitzustellen.
Die Aktenbildung erfolgte bereits bei den
Registraturbildnern auf der Grundlage des Einheitsaktenplanes, K
10/3/001, der für alle Dienststellen der Nationalen Volksarmee
verbindlich war. Für die Übergabe des Schriftgutes an das
Verwaltungsarchiv galten die militärischen Bestimmungen über das
Militärarchivwesen sowie die Bestimmungen über Wachsamkeit und
Geheimhaltung.
Die Provenienzstellen
waren angehalten das Schriftgut, das seinen Wert für die
unmittelbare Aufgabenerfüllung verloren hatte, an das
Verwaltungsarchiv zu übergeben.
Der
Einheitsaktenplan legte gleichzeitig auch die
Aufbewahrungsfristen der Schriftstücke fest.
Diejenigen Unterlagen, die für eine längerfristige
Aufbewahrung vorgesehen waren und vor allem die Entwicklung der
Grenztruppen widerspiegelten, wurden nach 10 Jahren in das
Militärarchiv der DDR, dem zuständigen Archiv, abgegeben.
Im Verwaltungsarchiv erhielten die Akten eine
Archivsignatur und wurden nach der Bewertung und Verzeichnung
numerisch fortlaufend im Magazin eingelagert .
Im Militärarchiv der DDR erfolgte eine tiefere Verzeichnung
und die Akten erhielten eine neue Signatur.
Infolge der Vereinigung der beiden deutschen Staaten 1990
wurde das Militärarchiv der DDR vom Bundesarchiv übernommen und
der Abteilung Militärarchiv zugeordnet. Die Unterlagen des
Verwaltungsarchivs der Grenztruppen der DDR verblieben bis zur
Auflösung des Militärischen Zwischenarchivs im Jahre 1995 in
Potsdam, kamen zwischenzeitlich zum Zecke der Auswertung durch
die Staatsanwaltschaft Berlin in das Bundesarchiv Berlin und
wurden 1999 dem Bundesarchiv-Militärarchiv in Freiburg
zugeführt.
Die Zusammenführung der
Teilbestände vom Militärarchiv der DDR und dem Verwaltungsarchiv
der Grenztruppen der DDR sowie eine neue Tektonik im
Bundesarchiv-Militärarchiv machte eine Neuordnung der Bestände
notwendig.
Archivsignatur des
Verwaltungsarchivs der Grenztruppen: VA-06-...
Archivsignatur des Militärarchivs der DDR: GT ...
Archivsignatur des Bundesarchivs-Militärarchiv:
DVH 51-2/... .
Politabteilung
Grenzregiment-34 DVP 46-2:
Die Akten der
Politorgane wurden im Verwaltungsarchiv der Stadtkommandantur
Berlin bzw. nach dessen Auflösung durch das Archiv der
Grenztruppen in Pätz erfaßt und registriert und von dort an das
Militärarchiv Potsdam übergeben. Die Unterlagen sind nur zum
Teil erschlossen noch nicht in die Datenbank eingegeben und
müssen noch unter Potsdam-Signaturen GT-P/
bzw. unter der Signatur des Verwaltungsarchivs P ...
bestellt und zitiert werden. Von folgenden Dienststellen sind
Akten überliefert: Politabteilung des Grenzregimentes 33 (Abk.
PA GR-33 ), PA GR-34, PA GR-35, PA GR-38, PA GR-42, PA GR 44, PA
des Grenzausbildungsregimentes 39, PA des
Grenzausbildungsregimentes 40, PA des Artillerieregimentes 26,
Stellvertreter für politische Arbeit des Nachrichtenbataillons
26, Stellvertreter für politische Arbeit der
Geschoßwerferabteilung 26.
Zitierweise: BArch DVH
51-2/...
- Bestandssignatur
-
Bundesarchiv, BArch DVH 51-2
- Umfang
-
215 Aufbewahrungseinheiten; 5,7 laufende Meter
- Sprache der Unterlagen
-
deutsch
- Kontext
-
Bundesarchiv (Archivtektonik) >> Deutsche Demokratische Republik mit sowjetischer Besatzungszone (1945-1990) >> Verteidigung >> Ministerium für Nationale Verteidigung und Nationale Volksarmee >> Nationale Volksarmee >> Grenzpolizei und Grenztruppen
- Weitere Objektseiten
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Letzte Aktualisierung
-
16.01.2024, 08:43 MEZ
Objekttyp
- Bestand
Beteiligte
- Grenzregiment-34 (GR-34), 1970-1989
Entstanden
- 1970-1989