Bestand

Grenzregiment-23 (Bestand)

Geschichte des Bestandsbildners: Aufstellung: 1.3.1957, Bef. 4/57, 8/57, 11/57 MdI Umunterstellung: 1.4.1962, Bef. 85/61 MfNV u. AO 25/62 CGT 1.12.1971, Bef. 138/70 MfNV u. Bef. 69/70 CGT Auflösung: 15.9.1989, Bef. 58/89 MfNV u. Bef. 37/89 CGT

Das Grenzregiment-23 besteht unter der Bezeichnung Grenzbereitschaft Gardelegen der Deutschen Grenzpolizei seit 1947 und war dem Ministerium des Innern unterstellt.

Bis Okt. 1961 war die Grenzbereitschaft der 2. Grenzbrigade Magdeburg unterstellt. Am 15. Sept. 1961 wurde die Grenzbereitschaft in den Bestand der Nationalen Volksarmee übernommen, in Grenzregiment-23 umbenannt und der 5. Grenzbrigade Kalbe/Milde unterstellt.

Am 01. Juli 1962 wurde die Sicherungskompanie Oebisfelde geschaffen. Im Sept. 1962 erfolgte die Umbenennung des Ausbildungsbataillons des GR-23 in Reserve-Grenzbataillon des GR-23. Zum GR-23 gehörte auch die Grenzübergangsstelle Oebisfelde/Buchhorst.

Am 06. Nov. 1962 erhielt das GR-23 die Truppenfahne verliehen.

Das GR-23 wurde im Sept. 1963 umformiert und hatte folgende Struktur:

- Stab Gardelegen: Kommandeur, 1. Stellvertreter, Stellvertreter für Politische Arbeit, Stabschef, Stellvertreter für Rückwärtige Dienste,

Stellvertreter für Technik und Ausrüstung

mit Transportzug

- Stab I. Grenzbataillon Oebisfelde mit der 1. bis 5. Grenzkompanie (Steimke, Jahrstedt, Buchhorst, Breitenrode, Oebisfelde)

- Stab II. Grenzbataillon Seggerde mit der 6. bis 9. Grenzkompanie (Gehrendorf, Lockstedt, Döhren, Weferlingen)

- Stab 23. Ausbildungsbataillon Glöwen mit 1. bis 4. Ausbildungskompanie und Unteroffiziersausbildungskompanie

- Sicherungskompanie Oebisfelde

- Nachrichtenkompanie Peckfitz

- Pionierzug Peckfitz.

Mit Wirkung vom 01. Dez. 1965 erhielt das GR-23 einen neuen Stellenplan. Diese bildete die Grundlage für die Umformierung der Einheiten. Das 23. Ausbildungsbataillon wurde aufgelöst und als Grenzausbildungsregiment-5 der 5. Grenzbrigade unterstellt. Die Nachrichtenkompanie wurde aufgelöst und als Nachrichtenzug im Standort Gardelegen formiert. Der Pionierzug wurde als Pioniergruppe umformiert und in den Standort Gardelegen verlegt.

Auf der Grundlage der Befehle Nr. 138/70 des Ministers für Nationale Verteidigung und Nr. 69/70 des Chefs der Grenztruppen wurde in der Zeit vom 15. Febr. bis 29. Apr. 1971 das GR-23 umformiert. Das GR-23 wurde dem Grenzkommando Nord unterstellt.

Struktur: - Stab Grenzregiment

- Nachrichtenkompanie

- Pionierkompanie

- Einheiten der materiell-technischen und medizinischen Sicherstellung

- Wachzug

- Stab I. Grenzbataillon mit Grenzsicherungszug, 1. bis 5. Grenzkompanie

- Stab II. Grenzbataillon mit Grenzsicherungszug, 6. bis 11. Grenzkompanie

- Sicherungskompanie

Strukturelle Veränderungen zum 01. Juni 1973:

- Bildung eines III. Grenzbataillons in Seggerde und einer 12. Grenzkompanie, die jedoch dem Grenzregiment-8 unterstand.

- Formierung einer Stabskompanie

- Auflösung der Grenzsicherungszüge der Bataillonsstäbe und dafür Formierung der Nachrichtenzüge und Züge zur Sicherstellung der Grenzsicherung.

Die 12. Grenzkompanie wurde in Verantwortlichkeit des Grenzkommandos NORD gebildet und im Grenzregiment-8 stationiert und eingesetzt.

Gesamtaufstellung des GR-23 zum Abschluß des Ausbildungsjahres 1973/74:

- Stab GR-23 Gardelegen

- Pionierkompanie-23 Peckfitz

- Nachrichtenkompanie-23 Peckfitz

- Stabskompanie Gardelegen

- I. Grenzbataillon Mellin

- 1. Grenzkompanie Hanum

- 2. Grenzkompanie Nettgau

- 3. Grenzkompanie Steimke

- 4. Grenzkompanie Jahrstedt

- II. Grenzbataillon Oebisfelde

- 5. Grenzkompanie Buchhorst

- 6. Grenzkompanie Breitenrode

- 7. Grenzkompanie Oebisfelde

- III. Grenzbataillon Seggerde ab Sept. 1978 Weferlingen

- 8. Grenzkompanie Gehrendorf

- 9. Grenzkompanie Lockstedt

- 10. Grenzkompanie Döhren

- 11. Grenzkompanie Walbeck ab Sept. 1978 Änderung der Nummerierung in 12. Grenzkompanie

- Grenzübergangsstelle Oebisfelde/Buchhorst

- Sicherungskompanie Oebisfelde

12. Grenzkompanie Schwanefeld ab Sept. 1978 Weferlingen Änderung der Nummerierung in 11. Grenzkompanie

Auf der Grundlage des Befehls Nr. 16/80 des Chefs der Grenztruppen wurden im GR-23 im Zuge der Erprobung eines weiterentwickelten Systems der Grenzsicherung die 1. bis 4. Grenzwache (Hanum, Nettgau, Steimke, Jahrstedt) gebildet.

In Weiterführung der Erprobung eines weiterentwickelten Systems der Grenzsicherung traten mit Wirkung vom 01. Okt. 1981 und 01. Sept. 1982 neue Stellenpläne und Ausrüstungsnachweise in Kraft. Alle Einheiten wurden umgegliedert und es kam zu Standortwechsel. (siehe DVH 29-4/143681, Bl. 3ff. und DVH 49-4/143682, Bl. 3ff)

Strukturelle Veränderungen im Ausbildungsjahr 1982/83 (siehe DVH 49-4/143683, Bl. 1ff)

Am 01. März 1973 erhielt das GR-23 den Ehrennamen "Wilhelm Bahnik" verliehen.

Lt. den Befehlen Nr. 58/89 des Ministers für Nationale Verteidigung und Nr. 37/89 des Chefs der Grenztruppen wurde das GR-23 am 15. September 1989 aufgelöst.

Kommandeure:

1957 - 1960 Oberstleutnant Blaschka

1960 - 1961 Oberstleutnant Koschke

1961 - 1964 Oberstleutnant Leisenring

1964 - 1966 Oberstleutnant Friedrich Westendorf

1966 - 1969 Oberstleutnant Alfred Hamberger

1969 - 19 Oberstleutnant Reinhard Kautz

- 1986 Oberst Heinz Gaile

1986 - 1989 Oberstleutnant Günter Jordan

Politabteilung Grenzregiment-23 DVP 44-2:

1.4.1962 Bef. 85/61 MfPV, AO 25/62 CGT Auflösung: 15.9.1989 Bef. 58/89 MfNV; 37/89 CGT Das Grenzkommando Nord wurde am 29. Febr. 1971 auf Befehl des Ministers für Nationale Verteidigung Nr. 138/70 vom 27. Okt. 1970 aufgestellt. Der Standort war zunächst Kalbe/Milde und Beetzendorf. Nach Fertigstellung der Kasernen in Stendal verlegte das Grenzkommando nach dort. Nach Auflösung der Grenzbrigaden führte das Grenzkommando folgende Grenzregimenter direkt: Grenzregiment 6 Schönberg, Grenzregiment 8 Grabow,Grenzregiment 20 Blankenburg, Grenzregiment 23 Gardelegen, Grenzregiment 24 Salzwedel, Grenzregiment 25 Oschersleben, Grenzausbildungsregiment 5 Perleberg, Grenzausbildungsregiment 7 Halberstadt Mit der Neuformierung der Grenzkommandos wurden auch die Politabteilungen neu aufgestellt. Im Gegensatz zu den Teilstreitkräften der NVA, wo die Ebene Truppenteil nicht über Politabteilungen verfügte, wurden bei den Grenztruppen solche eingerichtet. Der Leiter der Politabteilung war als Parteifunktionär der SED dem Leiter der Politischen Verwaltung des Kommandos der Grenztruppen unterstellt und rechenschaftspflichtig. Er war zugleich Stellvertreter des Kommandeurs und diesem gegenüber für die politische Arbeit mit dem gesamten Personalbestand verantwortlich. Die Politabteilung führte auch die Grundorganisationen der SED - nur diese Partei war in den bewaffneten Kräften der DDR zugelassen - die Jugendorganisation (FDJ), die Gewerkschaftsorganisation sowie die Armeesportvereinigung "Vorwärts". Die letzten drei Organisationen galten als formell selbständig. Mit Hilfe ihrer Satzungen wurde die Führung durch die Politorgane faktisch durchgesetzt.

Inhaltliche Charakterisierung: Überlieferung:

- Befehle des Kommandeurs, 1963-1987;

- Anordnungen des Kommandeurs, 1963-1987;

- Kalenderpläne der wichtigsten Maßnahmen, 1974-1988;

- Auskunftsberichte des Kommandeurs, 1972-1988;

- Lageberichte, 1986-1988;

- Dienstbesprechungen, 1971-1988;

- Einführung des Fähnrichkorps, 1973;

- Stellenplanbesetzungslisten, 1983-1986;

- Finanzökonomie, 1980-1988;

- Organisation und Führung der Grenzsicherung, 1970-1978;

- Umformierung des GR-23, 1980-1982;

- Ergebnisse der Grenzsicherung, 1962-1984;

- Lageeinschätzungen, 1970-1975;

- Kontrollen in der Grenzsicherung, 1977-1981;

- Zusammenwirken mit anderen bewaffneten Organen und örtlichen Behörden, 1971-1988;

- Projektierung der Grenzsignalzaunanlagen, 1970-1986;

- Grenzverlauf, Trennungslinien, 1971-1980;

- Grenzdurchbrüche, Grenzverletzungen, 1965-1982;

- Übergabe/Übernahme der Dienstgeschäfte, 1962-1987;

- Übergabe/Übernahme von Einheiten, 1962-1983;

- Übergaben der Grenzsicherungsanlagen, 1973-1982;

- Pionier-, signal- und nachrichtentechnischer Ausbau der Staatsgrenze, 1975-1979;

- Fahnenfluchten, 1962-1976;

- Chronik, 1963-1988;

- Ehrenbuch;

- Grenzaufklärung, 1968-1970;

- Überprüfung der Gefechtsbereitschaft, 1965-1986;

- Operative Tagesmeldungen, 1979-1981;

- Periodische personelle Stärkemeldungen, 1970-1987;

- Personalanalyse, 1987-1988;

- Bestandsnachweis RWD, 1971-1989;

- Pioniermäßiger Ausbau der Staatsgrenze, 1971-1975;

- Nachweis über Sperranlagen, 1962-1965;

- Geräumte Minenfelder, 1962-1978;

- Ergebnisse der Ausbildungsjahre, 1964-1988;

- Übungen, 1971-1980;

- Parteiarbeit, 1969-1971,

- Arbeitspläne, 1979-1987;

- Informationsberichte, 1976-1983.

Politabteilung Grenzregiment-23 DVP 44-2:

Der zusammengefasste Bestand besteht aus den Unterlagen folgender Organisationseinheiten:

Politabteilung/ Grenzregiment 6: Informationsberichte 1978-1987;

Politabteilung/ Grenzregiment 8: Parteiwahlen 1968; FDJ-Wahlen 1969; "ideologische Diversion" 1980-1983; Informationsberichte 1982-1986;

Politabteilung/ Grenzregiment 20: Informationsberichte 1983-1986;

Politabteilung/ Grenzregiment 23: Parteiarbeit 1969-1971, Arbeitspläne 1979-1987; Informationsberichte 1976-1983;

Politabteilung/ Grenzregiment 24: Arbeitspläne 1981-1987; politisch-moralischer Zustand 1987-1988, Informationsberichte 1982-1987;

Politabteilung/ Grenzregiment 25: "ideologische Diversion" 1976-1979; Informationsberichte 1979-1983;

Politabteilung/ Grenzausbildungsregiment 5: Parteiarbeit, u. a. Parteiaktivtagungen 1968-1971; FDJ-Aktivtagungen 1970; Informationsberichte 1978-1987; Arbeitspläne 1982-1987, "ideologische Diversion" 1987-1988;

Politabteilung/ Grenzausbildungsregiment 7: Dienstbesprechungen 1978-1984; Informationsberichte 1984-1987; Arbeitspläne 1985-1987.

Erschließungszustand: Datenbank, Findkartei

Vorarchivische Ordnung: Im Kommando der Grenztruppen der DDR in Pätz wurde das Verwaltungsarchiv der Grenztruppen eingerichtet.

Das Verwaltungsarchiv war ein Zwischenarchiv und hatte die Aufgabe die Unterlagen aus den Registraturen der zum Bereich der Grenztruppen gehörenden Dienststellen zu sichten, zu übernehmen, zu bewerten und für die Benutzung, vor allem für dienstliche Zwecke, bereitzustellen.

Die Aktenbildung erfolgte bereits bei den Registraturbildnern auf der Grundlage des Einheitsaktenplanes, K 10/3/001, der für alle Dienststellen der Nationalen Volksarmee verbindlich war. Für die Übergabe des Schriftgutes an das Verwaltungsarchiv galten die militärischen Bestimmungen über das Militärarchivwesen sowie die Bestimmungen über Wachsamkeit und Geheimhaltung.

Die Provenienzstellen waren angehalten das Schriftgut, das seinen Wert für die unmittelbare Aufgabenerfüllung verloren hatte, an das Verwaltungsarchiv zu übergeben.

Der Einheitsaktenplan legte gleichzeitig auch die Aufbewahrungsfristen der Schriftstücke fest.

Diejenigen Unterlagen, die für eine längerfristige Aufbewahrung vorgesehen waren und vor allem die Entwicklung der Grenztruppen widerspiegelten, wurden nach 10 Jahren in das Militärarchiv der DDR, dem zuständigen Archiv, abgegeben.

Im Verwaltungsarchiv erhielten die Akten eine Archivsignatur und wurden nach der Bewertung und Verzeichnung numerisch fortlaufend im Magazin eingelagert .

Im Militärarchiv der DDR erfolgte eine tiefere Verzeichnung und die Akten erhielten eine neue Signatur.

Infolge der Vereinigung der beiden deutschen Staaten 1990 wurde das Militärarchiv der DDR vom Bundesarchiv übernommen und der Abteilung Militärarchiv zugeordnet. Die Unterlagen des Verwaltungsarchivs der Grenztruppen der DDR verblieben bis zur Auflösung des Militärischen Zwischenarchivs im Jahre 1995 in Potsdam, kamen zwischenzeitlich zum Zecke der Auswertung durch die Staatsanwaltschaft Berlin in das Bundesarchiv Berlin und wurden 1999 dem Bundesarchiv-Militärarchiv in Freiburg zugeführt.

Die Zusammenführung der Teilbestände vom Militärarchiv der DDR und dem Verwaltungsarchiv der Grenztruppen der DDR sowie eine neue Tektonik im Bundesarchiv-Militärarchiv machte eine Neuordnung der Bestände notwendig.

Archivsignatur des Verwaltungsarchivs der Grenztruppen: VA-06-...

Archivsignatur des Militärarchivs der DDR: GT ...

Archivsignatur des Bundesarchivs-Militärarchiv: DVH 49-4/... .

Politabteilung Grenzregiment-23 DVP 44-2:

Die Akten der Politorgane wurden durch das Archiv der Grenztruppen in Pätz erfaßt und registriert und von dort an das Militärarchiv Potsdam übergeben. Die Unterlagen sind nur zum Teil erschlossen, noch nicht in die Datenbank eingegeben und müssen noch unter Potsdam-Signaturen VA-P-06/ GT-P/ bzw. unter der Signatur des Verwaltungsarchivs P ... bestellt und zitiert werden.

Zitierweise: BArch DVH 49-4/...

Bestandssignatur
Bundesarchiv, BArch DVH 49-4
Umfang
334 Aufbewahrungseinheiten; 9,7 laufende Meter
Sprache der Unterlagen
deutsch

Kontext
Bundesarchiv (Archivtektonik) >> Deutsche Demokratische Republik mit sowjetischer Besatzungszone (1945-1990) >> Verteidigung >> Ministerium für Nationale Verteidigung und Nationale Volksarmee >> Nationale Volksarmee >> Grenzpolizei und Grenztruppen

Bestandslaufzeit
1961-1990
Provenienz
Grenzregiment-23 (GR-23), 1961-1980

Weitere Objektseiten
Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
Letzte Aktualisierung
16.01.2024, 08:43 MEZ

Objekttyp


  • Bestand

Beteiligte


  • Grenzregiment-23 (GR-23), 1961-1980

Entstanden


  • 1961-1990

Ähnliche Objekte (12)