Bestand

Grenzregiment-36 (Bestand)

Geschichte des Bestandsbildners: Behördengeschichte

Das Grenzregiment-36 wurde am 18. Nov. 1985 auf Befehl Nr. 63/85 des Ministers für Nationale Verteidigung und der Anordnung Nr. 16/85 des Chefs der Grenztruppen im Standort Berlin-Rummelsburg, Hauptstrasse 7 gebildet.

Die Formierung erfolgte im wesentlichen mit Kräften des aufgelösten Grenzübergangsstellen-Sicherungsregiments-26. Es wurden 4 Sicherungskompanien und der Stab übernommen. Die fünf Grenzkompanien und die Bootskompanie wurden aus den Grenzregimentern-33, -34, -35 und GR-42 herausgelöst und als geschlossene Einheiten dem Grenzregiment-36 angegliedert.

Am 01. Nov. 1985 hatte das GR-38 folgende Truppenteile, Einheiten und Einrichtungen:

- Führung

- Aufklärungszug,

- Nachrichtenzug ,

- Pionierzug,

- Diensthundestaffel,

- 1. Grenzkompanie,

- 2. Grenzkompanie,

- 3. Grenzkompanie,

- 4. Grenzkompanie,

- 5. Grenzkompanie,

- Bootskompanie,

- 1. Sicherungskompanie,

- 2. Sicherungskompanie,

- 3. Sicherungskompanie,

- 4. Sicherungskompanie,

- Kraftfahrzeugtransportzug,

- Wachzug,

- Kraftfahrzeuginstandsetzungsgruppe,

- Waffen-Instandsetzungsgruppe,

- Verpflegungsgruppe,

- Regimentslager,

- Regiments-Medizinischer Punkt.

Dazu gehörten die Berliner Grenzübergangsstellen

- Chausseestrasse,

- Invalidenstrasse,

- Bahnhof Friedrichstrasse (Eisenbahn, S-Bahn, U-Bahn),

- Marschallbrücke (Wasser-Grenzübergangsstelle),

- Friedrichstrasse/Zimmerstrasse,

- Heinrich-Heine-Strasse,

- Oberbaumbrücke,

- Osthafen (Wasser-Grenzübergangsstelle).

Die Unterstellung des GR-36 erfolgte unter das Grenzkommando Mitte.

Am 23. Nov. 1985 übergab der Chef der Grenztruppen, Generalleutnant Klaus-Dieter Baumgarten, die Truppenfahne an den Kommandeur des Grenzregiments-36.

Am 08. Mai 1989 wurde auf Befehl Nr. 31/89 des Kommandeurs des Grenzkommandos MITTE die Grenzkompanie „Sicherungsraum Brandenburger Tor" (Reichstagsufer - Ebertstrasse) in Rummelsburg aufgestellt.

Das GR-36 war für die Grenzsicherung der die im Grenzabschnitt liegenden 7 Grenzübergangsstellen und das Sicherungsobjekt Brandenburger Tor verantwortlich.

Am 01. Dez.1989 erhielt das GR-36 den Ehrennamen "Ernst Zinna" verliehen.

Bis zum 20. März 1990 war das GR-36 auf Grundlage des Übergangsstellenplanes vollständig umformiert. Die Struktur gliederte sich in

- Führung,

- Einheiten der Grenzüberwachung,

- Grenzübergangsstellenbereiche,

- Einheiten der materiellen, technischen und medizinischen Sicherstellung.

Die Pass- und Fahndungskräfte der Pass-Kontrolleinheit wurden vom GR-36 übernommen und als Passkontrolleure an den Grenzübergangsstellen eingesetzt.

Es fand von da an nur noch auf Grundlage der Anordnung des Leiters des Grenzkommandos MITTE eine Grenzüberwachung statt. Im Abschnitt Eberswalder Strasse gewährleisteten bis zum 30. Juni 1990 vier Grenzwachen und ein Grenzbootskommando den Schutz der Staatsgrenze der DDR zu Berlin (West). Das Grenzbootskommando war hauptsächlich für die Bergung und Rettung im Unterstellungsverhältnisses des Grenzübergangsstellenbereiches Oberbaumbrücke tätig.

Ab Februar 1990 sowie Ende März 1990 wurde mit der Demontage der Grenzmauer-75 und des Grenzsignalzauns begonnen. Für den Abbau und Rückbau der Sperranlagen formierte sich die Pionierkompanie-26. Der Magistrat von Berlin öffnete auf Befehl Nr. 25/90 des Kommandeurs des Grenzkommandos MITTE die grenzüberschreitenden Strassen.

Am 01. Juli 1990 fällt die Personen- und Zollkontrolle in Berlin und an der innerdeutschen Grenze weg. Damit ist die Aufgabe des Grenzregiments-36 zur Grenzüberwachung und Grenzkontrolle beendet.

Kommandeure:

1985 - 1986 Oberst Günter Leo

1986 - 1987 Oberstleutnant Frithjof Palm

1987 Oberstleutnant Friedrich Reisener

1987 - 1990 Oberst Krätz

Inhaltliche Charakterisierung: Überlieferung:

- Befehle des Kommandeurs, 1985-1987;

- Pionier- und Signaltechnischer Ausbau der Staatsgrenze, 1984-1987;

- Arbeitskarten des Kommandeurs, 1986-1987;

- Organisation und Führung der Grenzsicherung, 1986;

- Grenzaufklärungssammelberichte, 1986-1987;

- Übergabe von Einheiten und Grenzabschnitten zur Formierung der Truppenteile, 1985;

- Chronik, 1985-1990;

- Periodische personelle Stärkemeldungen, 1985-1986;

- Bestandsnachweise, 1983-1988.

Erschließungszustand: Findbuch, Findkartei

Vorarchivische Ordnung: Im Kommando der Grenztruppen der DDR in Pätz wurde das Verwaltungsarchiv der Grenztruppen eingerichtet.

Das Verwaltungsarchiv war ein Zwischenarchiv und hatte die Aufgabe die Unterlagen aus den Registraturen der zum Bereich der Grenztruppen gehörenden Dienststellen zu sichten, zu übernehmen, zu bewerten und für die Benutzung, vor allem für dienstliche Zwecke, bereitzustellen.

Die Aktenbildung erfolgte bereits bei den Registraturbildnern auf der Grundlage des Einheitsaktenplanes, K 10/3/001, der für alle Dienststellen der Nationalen Volksarmee verbindlich war. Für die Übergabe des Schriftgutes an das Verwaltungsarchiv galten die militärischen Bestimmungen über das Militärarchivwesen sowie die Bestimmungen über Wachsamkeit und Geheimhaltung.

Die Provenienzstellen waren angehalten das Schriftgut, das seinen Wert für die unmittelbare Aufgabenerfüllung verloren hatte, an das Verwaltungsarchiv zu übergeben.

Der Einheitsaktenplan legte gleichzeitig auch die Aufbewahrungsfristen der Schriftstücke fest.

Diejenigen Unterlagen, die für eine längerfristige Aufbewahrung vorgesehen waren und vor allem die Entwicklung der Grenztruppen widerspiegelten, wurden nach 10 Jahren in das Militärarchiv der DDR, dem zuständigen Archiv, abgegeben.

Im Verwaltungsarchiv erhielten die Akten eine Archivsignatur und wurden nach der Bewertung und Verzeichnung numerisch fortlaufend im Magazin eingelagert .

Im Militärarchiv der DDR erfolgte eine tiefere Verzeichnung und die Akten erhielten eine neue Signatur.

Infolge der Vereinigung der beiden deutschen Staaten 1990 wurde das Militärarchiv der DDR vom Bundesarchiv übernommen und der Abteilung Militärarchiv zugeordnet. Die Unterlagen des Verwaltungsarchivs der Grenztruppen der DDR verblieben bis zur Auflösung des Militärischen Zwischenarchivs im Jahre 1995 in Potsdam, kamen zwischenzeitlich zum Zecke der Auswertung durch die Staatsanwaltschaft Berlin in das Bundesarchiv Berlin und wurden 1999 dem Bundesarchiv-Militärarchiv in Freiburg zugeführt.

Die Zusammenführung der Teilbestände vom Militärarchiv der DDR und dem Verwaltungsarchiv der Grenztruppen der DDR sowie eine neue Tektonik im Bundesarchiv-Militärarchiv machte eine Neuordnung der Bestände notwendig.

Archivsignatur des Verwaltungsarchivs der Grenztruppen: VA-06-...

Archivsignatur des Militärarchivs der DDR: GT ...

Archivsignatur des Bundesarchivs-Militärarchiv: DVH 51-9/... .

Zitierweise: BArch DVH 51-9/...

Bestandssignatur
Bundesarchiv, BArch DVH 51-9
Umfang
21 Aufbewahrungseinheiten; 0,6 laufende Meter
Sprache der Unterlagen
deutsch

Kontext
Bundesarchiv (Archivtektonik) >> Deutsche Demokratische Republik mit sowjetischer Besatzungszone (1945-1990) >> Verteidigung >> Ministerium für Nationale Verteidigung und Nationale Volksarmee >> Nationale Volksarmee >> Grenzpolizei und Grenztruppen

Bestandslaufzeit
1969-1990
Provenienz
Grenzregiment-36 (GR-36), 1969-1990

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Letzte Aktualisierung
16.01.2024, 08:43 MEZ

Objekttyp


  • Bestand

Beteiligte


  • Grenzregiment-36 (GR-36), 1969-1990

Entstanden


  • 1969-1990

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