Bestand
Grenzregiment-42 (Bestand)
Geschichte des
Bestandsbildners: Aufstellung: 1.6.1963, Bef. 26/63 MfNV u. Bef.
22/63 Stadt Kdt. Umunterstellung: 21.5.1971, Bef. 22/70, 138/70
MfNV, AO 18/70 Stadt Kdt., Bef. 2/71 Stadt Kdt. 30.7.1971, Bef.
69/71 MfNV u. Bef. 29/71 CGT Auflösung: 1990
1. Behördengeschichte
Das GR-42
wurde am 01.06.1963 lt. Befehl Nr. 26/63 des Ministers für
Nationale Verteidigung im Standort Blankenfelde aufgestellt. Es
unterstand von 1962-1966 der 4. Grenzbrigade und von 1966-1971
der 2. Grenzbrigade, die wiederum der Stadtkommandantur der
Hauptstadt der DDR, Berlin unterstanden.
Dem GR-42 waren 5 Grenzkompanien unterstellt. Mit Wirkung
vom 01. Juni 1967 wurde die 1. Grenzkompanie des GR-44 in das
GR-42 eingegliedert und in 6. Grenzkompanie des GR-42 umbenannt.
In die Struktur des GR-42 aufgenommen wurde die 6. Grenzkompanie
mit Wirkung vom 01. Mai 1968.
In
Durchführung des Beschlusses des Nationalen Verteidigungsrates
der DDR über perspektivische Veränderungen der Struktur der
Grenztruppen zur Verbesserung der Führung der Grenzsicherung vom
23. Okt. 1969 befahl der Minister für Nationale Verteidigung mit
dem Befehl Nr. 138/70 die Umformierung der Grenztruppen.
Die Stadtkommandantur der Hauptstadt der DDR,
Berlin wurde auf der Grundlage dieses Befehls und des Befehls
Nr. 2/71 des Stadtkommandanten der Hauptstadt der DDR, Berlin
aufgelöst. Am 21. Mai 1971 erfolgte die Umformierung des
Grenzregiments. Das GR-42 unterstand lt. Befehl Nr. 69/71 des
Ministers für Nationale Verteidigung und Befehl Nr. 29/71 des
Chefs der Grenztruppen der DDR ab 30. Juli 1971 dem
Grenzkommando MITTE.
Am 01. März 1973
erhielt das GR-42 den Ehrennamen "Fritz Perlitz"
1984 kam es zur Verlegung des Truppenteils in
den neuen Standort Kleinmachnow.
Am 17.
September 1985 übernahm das GR-42 die Grenzübergangsstelle
Rudower Chaussee in Groß Ziethen vom
Grenzübergangsstellen-Sicherungsregiment-26.
Das GR-42 war für die Grenzsicherung der Abschitte
Johannisthal, Alt-Glienicke, Schönefeld, Groß Ziethen, Mahlow
und Teltow zuständig.
Das GR-42 bestand
am 01. Nov. 1985 aus:
- 1. Grenzompanie,
Waßmannsdorf;
- 2. Grenzkompanie,
Waßmannsdorf;
- 3. Grenzkompanie,
Kleinziethen;
- 4. Grenzkompanie,
Heinersdorf;
- 5. Grenzkompanie,
Heinersdorf;
- Nachrichtenkompanie,
Kleinmachnow ;
- Pionierkompanie,
Mahlow;
- Kraftfahrzeugtransportkompanie,
Kleinmachnow;
- A-Batterie,
Kleinmachnow;
- Granatwerferbatterie,
Kleinmachnow;
- Regimentslager,
Kleinmachnow;
- Munitionslager,
Güterfelde;
- Regiments-Med. Punkt,
Kleinmachnow;
-
Grenzübergangsstelle-Straße Groß Ziethen, Rudower
Chaussee;
- Grenzübergangsstelle-Straße
Mahlow-Waldblick;
-
Grenzübergangsstellen-Sicherungszug, Heinersdorf.
Mit dem Befehl Nr. 6/90 des Chefs der
Grenztruppen der DDR formierte sich ab 01. März 1990 der
Stellvertreterbereich Grenzschutz. Die Auflösung der
Sicherungszüge, Sicherungskompanien, Artillerie- und
Granatwerferabteilung erfolgte ab 01. Apr. 1990 auf der
Grundlage des Befehls Nr. 14/90 des Chefs der Grenztruppen der
DDR.
Am 30. Juni 1990 24.00 Uhr wurde im
Verantwortungsbereich des Truppenteils die Grenzüberwachung und
die Kontrolle des grenzüberschreitenden Verkehrs
eingestellt.
Mit Befehl Nr. 10/90 des
Ministers für Abrüstung und Verteidigung wurde die Auflösung der
Grenztruppen der DDR befohlen und mit Wirkung vom 31. Aug. 1990
vollzogen.
Kommandeure:
1966-1971 Oberst Walter Schliep
1971-1974 Oberst Heinz Geschke
1974-1978 Oberst Günter Bazyli
1978-1987 Oberst Karl-Heinz Schneider
1987-1988 Oberstleutnant Detlef Schewtschik
1988-1990 Oberstleutnant Gert Lohß
Politabteilung Grenzregiment-42 DVP 46-5:
1.6.1963 Bef. 26/63 MfNV Bef. 22/63 SKB bis
1971 SKB Bef. 69/71 MfNV terr: Johannisthal, Alt-Glienicke,
Schönefeld, Groß-Ziethen, Maklow, Teltow.
Mit der Auflösung der Stadkommandantur Berlin(Ost) als Teil
der Grenztruppen und der Bildung der Grenzkommandos Nord, Mitte,
und Süd im Jahre 1971, wurden auch die Politabteilungen bei den
Grenzkommandos und Regimentern sowie selbständigen Einheiten neu
aufgestellt. Der Leiter der Politabteilung des Regiments war als
Parteifunktionär der SED dem Leiter der Politabteilung des
Kommandos der Grenztruppen Mitte unterstellt und
rechenschaftspflichtig. Er war zugleich Stellvertreter des
Kommandeurs und diesem gegenüber für die politische Arbeit mit
dem gesamten Personalbestand verantwortlich. Die Politabteilung
führte auch die Grundorganisation der SED - nur diese Partei war
in den bewaffneten Kräften der DDR zugelassen - die
Jugendorganisation (FDJ), die Gewerkschaftsorganisation und die
Armeesportorganisation "Vorwärts". Die letzten drei
Organisationen galten als formell selbständig, mit Hilfe ihrer
Satzungen wurde die Führung durch die Politorgane faktisch
durchgesetzt.
Politabteilung
Grenzregiment-42 DVP 56-4:
Mit Befehl Nr.
99/62 des Ministers für Nationale Verteidigung wurde mit Wirkung
vom 23. August 1962 die Stadtkommandantur der Hauptstadt der DDR
- Berlin mit drei Grenzbrigaden sowie Regimentern und Einheiten
aufgestellt (VA-01/5003). Die SKB hatte die Aufgabe, den Ostteil
der Stadt gegenüber Berlin (West) abzuriegeln und den bis zum
12. August 1961 bestehenden Zustand der offenen Grenze zu
beenden. Zur politischen Beeinflussung durch Schulungen,
Politunterricht, Parteierziehung und weitere Methoden der
Indoktrination wurden den Kommandeuren Politorgane zur Seiote
gestellt.
Die Leiter der Politorgane
waren als Parteifunktionäre der SED dem jeweilig nächsthöheren
Politorgan unterstellt. Im Bereich der Stadtkommandantur war die
Politische Verwaltung allen anderen Politorganen vorgesetzt. Als
Stellvertreter der Kommandeure waren die Leiter der Politorgane
für die gesamte politische Erziehung und Beeinflussung der
Unterstellten verantwortlich. Zur politischen Arbeit gehörten
die politische Massenarbeit, die Schulung und Weiterbildung
sowie die Traditionspflege und kulturelle Massenarbeit. Die
Politorgane hatten auch die Gewerkschaft der Zivilbeschäftigten
und die Sportorganisation "Vorwärts" anzuleiten. Die Richtlinien
für die politische Arbeit wurden in vom Politbüro des ZK der SED
herausgegebenen "Instruktionen für die Arbeit der
Parteiorganisationen und Politorgane der NVA" festgeschrieben.
Im folgenden werden die Politorgane der Stadtkommandantur Berlin
zusammengefasst beschrieben:
DVP 51
Politische Verwaltung
DVP 52-1
Politabteilung des Wachregimentes "Friedrich Engels"
DVP 52-2 Arbeitsgruppe für politische Arbeit
des Nachrichtenbataillons 26
DVP 52-3
Stellvertreter für politische Arbeit des
Unteroffiziersausbildungsregimentes
DVP
88 Politabteilung der 1. Grenzbrigade
DVP
54-1 Politabteilung Grenzregiment 31
DVP
54-2 Politabteilung Grenzregiment 33
DVP
54-3 Politabteilung Grenzregiment 35
DVP
54-4 Politabteilung Grenzregiment 37
DVP
54-5 Politabteilung Grenzregiment 38
DVP
54-6 Politabteilung Grenzausbildungsregiment 39
DVP 55 Politabteilung der 2. Grenzbrigade
DVP 56-1 Politabteilung Grenzregiment 32
DVP 56-2 Politabteilung Grenzregiment 34
DVP 56-3 Politabteilung Grenzregiment 36
DVP 56-4 Politabteilung Grenzregiment 44
DVP 56-5 Politabteilung Grenzregiment 48
DVP 57 Politabteilung der 4. Grenzbrigade
Die Provenienzstellen
Bereichsgewerkschaftsleitung, Betriebsgewerkschaftsleitung,
Grundorganisationen der SED sowie die Armeesportgemeinschaft
"Vorwärts" Karlshorst wurden nicht zu eigenen Beständen
formiert, sondern sind bereits bei der abgebenden Stelle als
Strukturelemente der Politischen Verwaltung behandelt worden.
Mit der Umformierung der Grenztruppen im Frühjahr 1971 wurden
alle Dienststellen aufgelöst, die Armeeangehörigen weitgehend in
das Grenzkommando Mitte übernommen. Leiter der Politischen
Verwaltung waren: Oberst Walter Herkner 1962 - 1968, Oberst
Günter Münster 1968 - 1969, Generalmajor Walter Herkner 1969 -
1970, Oberst Günter Münster 1970 - 1971.
Inhaltliche
Charakterisierung: Überlieferung:
-
Befehle des Kommandeurs, 1969-1988;
-
Befehle des Kommandeurs über Kader, 1969-1980;
- Anordnungen des Kommandeurs, 1967-1987;
- Kalenderpläne der wichtigsten Maßnahmen, 1977-1985;
- Dienstbesprechungen, 1976-1982;
- Personelle Stärkemeldungen über Offiziere,
Fähnriche und Berufsunteroffiziere, 1973-1985;
- Berichte über die Kaderarbeit, 1981;1987
- Finanzökonomie, 1981-1985;
- Grenzdienstpläne, 1976-1984;
-
Organisation und Führung der Grenzsicherung, 1970-1989;
- Ergebnisse der Grenzsicherung,
1966-1988;
- Zusammenwirken mit anderen
bewaffneten Organen, 1971-1989;
-
Pionier-, signal- und nachrichtentechnischer Ausbau der
Staatsgrenze, 1974-1985;
- Bau der
Erdgasleitung CSSR/DDR/Berlin (West) im Raum Groß Ziethen,
1983-1984;
- Grenzsignalzaunanlagen,
1977-1986;
- Fernmeldeverkabelung,
1978-1982;
- Sicherung der
Trennungslinien, 1976-1978;
-
Grenzverletzungen, Grenzdurchbrüche, 1971-1988;
- Übergabe/Übernahme der Dienstgeschäfte,
1974-1975;
- Übergabe/Übernahme von
Einheiten und Grenzabschnitten, 1969-1986;
- Chronik, 1966-1985;
- Ehrenbuch
der 5. Grenzkompanie Heinersdorf, 1981;
-
Grenzaufklärung/Grenzaufklärungssammelberichte, 1970-1989;
- Überprüfung der Gefechtsbereitschaft,
1971-1981;
- Periodische personelle
Stärkemeldungen, 1975-1984;
- Ergebnisse
der Ausbildungsjahre, 1970-1977.
Politabteilung Grenzregiment-42 DVP 46-5:
Der Bestand ist in seinen Teilen nur sporadisch überliefert
und enthält im Wesentlichen Protokolle von Dienstbesprechungen
und Informationsberichte.
Erschließungszustand:
Findbuch, Findkartei
Vorarchivische Ordnung: Im
Kommando der Grenztruppen der DDR in Pätz wurde das
Verwaltungsarchiv der Grenztruppen eingerichtet.
Das Verwaltungsarchiv war ein Zwischenarchiv
und hatte die Aufgabe die Unterlagen aus den Registraturen der
zum Bereich der Grenztruppen gehörenden Dienststellen zu
sichten, zu übernehmen, zu bewerten und für die Benutzung, vor
allem für dienstliche Zwecke, bereitzustellen.
Die Aktenbildung erfolgte bereits bei den
Registraturbildnern auf der Grundlage des Einheitsaktenplanes, K
10/3/001, der für alle Dienststellen der Nationalen Volksarmee
verbindlich war. Für die Übergabe des Schriftgutes an das
Verwaltungsarchiv galten die militärischen Bestimmungen über das
Militärarchivwesen sowie die Bestimmungen über Wachsamkeit und
Geheimhaltung.
Die Provenienzstellen
waren angehalten das Schriftgut, das seinen Wert für die
unmittelbare Aufgabenerfüllung verloren hatte, an das
Verwaltungsarchiv zu übergeben.
Der
Einheitsaktenplan legte gleichzeitig auch die
Aufbewahrungsfristen der Schriftstücke fest.
Diejenigen Unterlagen, die für eine längerfristige
Aufbewahrung vorgesehen waren und vor allem die Entwicklung der
Grenztruppen widerspiegelten, wurden nach 10 Jahren in das
Militärarchiv der DDR, dem zuständigen Archiv, abgegeben.
Im Verwaltungsarchiv erhielten die Akten eine
Archivsignatur und wurden nach der Bewertung und Verzeichnung
numerisch fortlaufend im Magazin eingelagert .
Im Militärarchiv der DDR erfolgte eine tiefere Verzeichnung
und die Akten erhielten eine neue Signatur.
Infolge der Vereinigung der beiden deutschen Staaten 1990
wurde das Militärarchiv der DDR vom Bundesarchiv übernommen und
der Abteilung Militärarchiv zugeordnet. Die Unterlagen des
Verwaltungsarchivs der Grenztruppen der DDR verblieben bis zur
Auflösung des Militärischen Zwischenarchivs im Jahre 1995 in
Potsdam, kamen zwischenzeitlich zum Zecke der Auswertung durch
die Staatsanwaltschaft Berlin in das Bundesarchiv Berlin und
wurden 1999 dem Bundesarchiv-Militärarchiv in Freiburg
zugeführt.
Die Zusammenführung der
Teilbestände vom Militärarchiv der DDR und dem Verwaltungsarchiv
der Grenztruppen der DDR sowie eine neue Tektonik im
Bundesarchiv-Militärarchiv machte eine Neuordnung der Bestände
notwendig.
Archivsignatur des
Verwaltungsarchivs der Grenztruppen: VA-06-...
Archivsignatur des Militärarchivs der DDR: GT ...
Archivsignatur des Bundesarchivs-Militärarchiv:
DVH 51-5/... .
Politabteilung
Grenzregiment-42 DVP 46-5:
Die Akten der
Politorgane wurden im Verwaltungsarchiv der Stadtkommandantur
Berlin bzw. nach dessen Auflösung durch das Archiv der
Grenztruppen in Pätz erfaßt und registriert und von dort an das
Militärarchiv Potsdam übergeben. Die Unterlagen sind nur zum
Teil erschlossen noch nicht in die Datenbank eingegeben und
müssen noch unter Potsdam-Signaturen GT-P/ bzw. unter der
Signatur des Verwaltungsarchivs P ... bestellt und zitiert
werden. Von folgenden Dienststellen sind Akten überliefert:
Politabteilung des Grenzregimentes 33 (Abk. PA GR-33 ), PA
GR-34, PA GR-35, PA GR-38, PA GR-42, PA GR 44, PA des
Grenzausbildungsregimentes 39, PA des Grenzausbildungsregimentes
40, PA des Artillerieregimentes 26, Stellvertreter für
politische Arbeit des Nachrichtenbataillons 26, Stellvertreter
für politische Arbeit der Geschoßwerferabteilung 26.
Zitierweise: BArch DVH
51-5/...
- Bestandssignatur
-
Bundesarchiv, BArch DVH 51-5
- Umfang
-
326 Aufbewahrungseinheiten; 9,8 laufende Meter
- Sprache der Unterlagen
-
deutsch
- Kontext
-
Bundesarchiv (Archivtektonik) >> Deutsche Demokratische Republik mit sowjetischer Besatzungszone (1945-1990) >> Verteidigung >> Ministerium für Nationale Verteidigung und Nationale Volksarmee >> Nationale Volksarmee >> Grenzpolizei und Grenztruppen
- Provenienz
-
Grenzregiment-42 (GR-42), 1969-1989
- Bestandslaufzeit
-
1969-1989
- Weitere Objektseiten
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Letzte Aktualisierung
-
16.01.2024, 08:43 MEZ
Datenpartner
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Objekttyp
- Bestand
Beteiligte
- Grenzregiment-42 (GR-42), 1969-1989
Entstanden
- 1969-1989