Bestand

Bebenhäuser Klosterpflege Weil im Schönbuch (Bestand)

1. Zur Geschichte von Ort und Klosterpflege Weil im Schönbuch: Weil im Schönbuch wird im Jahr 1188 zum ersten Mal urkundlich erwähnt, als Pfalzgraf Rudolf von Tübingen seine Besitzungen in "Wile" dem Kloster Bebenhausen stiftete. Zwischen 1287 und 1295 brachte das Kloster auch den Besitz des hiesigen Ortsadels an sich, so daß Weil im Schönbuch gänzlich den Zisterziensern gehörte. Um Verwechslungen mit Weil der Stadt auszuschließen, fügten die Bebenhäuser Mönche in Urkunden die lokalisierenden Bestimmungsworte "in Scanbuch" hinzu, was erstmals für das Jahr 1286 belegt ist. Nach der Einführung der Reformation wurde der Besitz des Klosters Bebenhausen säkularisiert und in ein Klosteramt umgewandelt. Weil im Schönbuch wurde Sitz der gleichnamigen Klosterpflege, die Weil im Schönbuch selbst, Altdorf, Breitenstein und Neuweiler sowie Zehntrechte in weiteren Orten umfaßte. 1606 wurde der bestehende Zehnthof in einen Pfleghof als Verwaltungssitz der Klosterpflege umgewandelt. 1688 brach man ihn wegen Baufälligkeit bis auf die Grundmauern ab und baute ihn neu auf. Nach der Erhebung Württembergs zum Königreich fand im Rahmen der Neuorganisation des Landes 1807 die Auflösung der alten Klosterämter statt. Dem neugebildeten königlichen Oberamt Böblingen wurde die Klosterpflege Weil im Schönbuch als Kameralamt zugewiesen. Der Ober- und Landumgelder nahm seinen Amtssitz im seitherigen Pfleghof, der nun zum Verwaltungshof wurde. 1843 erfolgte die Aufhebung des Kameralamts und die Verlegung nach Sindelfingen. Bis ins 19. Jahrhundert lag die Grundherrschaft beim Staat Württemberg, der auch die Zehnten, die zuvor dem Kloster Bebenhausen zustanden, bezog. Davon wurde der kleine Zehnt bis 1798 den Pfarreien überlassen. Durch die Gemeindereform Anfang der 70er Jahre des 20. Jahrhunderts wurde 1971 Neuweiler und 1972 Breitenstein nach Weil im Schönbuch eingemeindet; somit war eine neue Gesamtgemeinde entstanden. Literatur: Beschreibung des Oberamts Böblingen, herausgegeben von dem königlich topographischen Bureau, Stuttgart und Tübingen 1850 Das Land Baden-Württemberg, Band III, herausgegeben von der Landesarchivdirektion Baden-Württemberg, Stuttgart 1978 Walter Hahn: Heimatbuch Weil im Schönbuch, herausgegeben von der Gemeindeverwaltung Weil im Schönbuch 1988

2. Zur Geschichte und Verzeichnung des Bestandes: Der Bestand A 537 L Bebenhäuser Klosterpflege Weil im Schönbuch wurde dem Hauptstaatsarchiv Stuttgart im Jahr 1969 im Rahmen eines umfangreichen Archivalientausches vom Staatsarchiv Ludwigsburg übergeben (Az.: H.I.11a). Die Abgabe blieb als eigenständiger Bestand erhalten. Weitere Überlieferungen betreffend die Klosterpflege Weil im Schönbuch finden sich v. a. in folgenden Beständen: A 206 Oberrat: Ältere Ämterakten - Bebenhausen, Klosteramt A 284/9 Kirchenrat: Ämterregistratur- Bebenhäuser Klosterverwaltung A 284/104a Kirchenrat: Ämterregistratur- Bebenhäuser Klosterpflege Weil im Schönbuch A 281 Kirchenvisitationsakten A 303 Geistliche Ämterrechnungen A 474 Bebenhausen A 474 L Klosteramt Bebenhausen A 468 Geistliche Zins- und Haischbücher A 602 Württembergische Regesten H 14 Diplomatare H 102/8 Lagerbücher Kloster Bebenhausen H 102/14 Lagerbücher GV Böblingen. Büschel 1 bis 10 (0,1 lfd. m) von A 537 L waren bisher durch ein von Karl Otto Müller erstelltes, handschriftliches Archivverzeichnis erschlossen. Büschel 1 des Bestandes A 537 Si wurde 1998 als Zugang vom Staatsarchiv Sigmaringen mit der Nummer 11 bei A 537 L angefügt. Es bildet nun den eigenständigen Bestand A 537 Si. Die Neuverzeichnung wurde im September 2001 unter Anleitung von Christine Bührlen- Grabinger durch den Anwärter Matthias Schönthaler mit Hilfe des Computerprogramms Midosa 95 ausgeführt. Dabei wurde nach einer Sachgliederung von Barbara Hoen zur Verzeichnung der altwürttembergischen Amtsbestände (vgl. Az. 7511.0 vom 1.1.1997) in leicht abgewandelter Form klassifiziert. Einzelne Akten des Bestandes A 537 L betreffen Vorgänge, zu denen sich auch im Bestand A 284/104a Überlieferungen finden. In diesen Fällen wurden Querverweise angebracht. 42 Büschel (0,4 lfd. m) von A 537 L waren bisher unverzeichnet. Die bereits bestehenden Büschelnummern (1 bis 10) wurden beibehalten. Der Bestand umfaßt nun 52 Büschel im Umfang von 0,5 lfd.m. Das Archivverzeichnis von Karl Otto Müller wurde dem Bestand A 605 Ältere Repertorien zugewiesen. Stuttgart, im September 2001 Christine Bührlen-Grabinger Matthias Schönthaler

Abkürzungen:
Az. Aktenzeichen
BB Landkreis Böblingen
Bestellnr. Bestellnummer
Bl. Blatt
Bü Büschel
ca. circa
Fasz. Faszikel
GV Geistliche Verwaltung
L Ludwigsburg
lfd.m laufende Meter
lit. littera
M. Magister
No. Nummer (alte Nummer)
Nr. Nummer
o.D. ohne Datum
PF Enzkreis
s. siehe
S. Seite(n)
Schr. Schriftstück(e)
Si Sigmaringen
StAS Staatsarchiv Sigmaringen
Stkr. Stadtkreis
Subfasz. Subfaszikel (Unterfaszikel)
TÜ Landkreis Tübingen
u.a. und andere, unter anderem
usw. und so weiter
v.a. vor allem
vgl. vergleiche

Konkordanz:
Bestellnummer Ordnungsnummer
Bü 1 44
Bü 2 50
Bü 3 49
Bü 4 14
Bü 5 15
Bü 6 8
Bü 7 20
Bü 8 35
Bü 9 1
Bü 10 23
Bü 11 52
Bü 12 29
Bü 13 4
Bü 14 31
Bü 15 30
Bü 16 48
Bü 17 45
Bü 18 12
Bü 19 27
Bü 20 16
Bü 21 42
Bü 22 51
Bü 23 37
Bü 24 41
Bü 25 36
Bü 26 11
Bü 27 40
Bü 28 46
Bü 29 43
Bü 30 6
Bü 31 9
Bü 32 17
Bü 33 38
Bü 34 47
Bü 35 19
Bü 36 10
Bü 37 22
Bü 38 2
Bü 39 39
Bü 40 21
Bü 41 7
Bü 42 3
Bü 43 5
Bü 44 28
Bü 45 32
Bü 46 33
Bü 47 18
Bü 48 25
Bü 49 34
Bü 50 13
Bü 51 26
Bü 52 24

Bestandssignatur
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, A 537 L
Umfang
52 Büschel

Kontext
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart (Archivtektonik) >> Altwürttembergisches Archiv >> Bezirksbehörden des Kirchenguts und der Universität >> Kloster- und Stiftsgutverwaltungen

Bestandslaufzeit
(1583, 1619) 1650-1806, 1825, 1835

Weitere Objektseiten
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Rechteinformation
Letzte Aktualisierung
20.01.2023, 15:09 MEZ

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Objekttyp

  • Bestand

Entstanden

  • (1583, 1619) 1650-1806, 1825, 1835

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