Bestand
Diakonisches Werk - Altes Archiv (Bestand)
Bestandsbeschreibung: Das Diakonische
Werk der Rheinischen Kirche, gegründet am 18. Juni 1963, entstand aus der
Vereinigung des Landesverbandes Innere Mission Rheinland mit dem
Hilfswerk der Evangelischen Kirche im Rheinland. Der Landesverband Innere
Mission geht nach mehrfach geänderter Bezeichnung auf den am 29./30. Juni
1849 gegründeten "rheinischen Provinzial-Ausschuß für innere Mission der
Rheinprovinz" zurück, dessen geschäftsführender Vorstand sich in den
ersten drei Jahren in Bonn befand, dann aber mit Beginn des Jahres 1852
einem engeren Kreise von Freunden in Langenberg übertragen wurde. Der
Provinzialausschuss war ein Verein, der die Absicht verfolgte, alle
Aktivitäten zu unterstützen, die sich die Förderung christlichen Lebens
und christlicher Erkenntnis zum Ziel setzten. Im Gegensatz zu dem 1945
gegründeten Hilfswerk entstand der Verein neben der organisierten Kirche,
von der er zwar vielfach gefördert, aber bis zur Fusion mit dem Hilfswerk
unabhängig war. Der geschäftsführende Vorstand bestellte zur Durchführung
der Arbeit einen "Agenten'' (Vereinsgeistlichen). Diese waren
Hilfsprediger und wurden aus Mitteln des Provinzial-Ausschusses, die im
Wesentlichen aus Spenden von Freunden der Inneren Mission herrührten,
besoldet. Die Geschäftsstelle war zunächst in der Seidenweberei Wilhelm
und Eduard Colsman, deren Prokurist Gustav Hermann (1811-1885) sich
erheblich für die Arbeit der Inneren Mission engagierte, bis er 1872 nach
Bonn übersiedelte. Letzter Agent war der spätere Direktor D. Otto Ohl
(1886- 1973), der 1912 sein Amt antrat und es bis zur Fusion 1963
innehatte. Das "Alte Archiv'' umfasst das, was an Schriftgut aus der Zeit
seiner Vorgänger erhalten geblieben ist. Seine eigene Registratur bildet
unseren "Bestand Ohl". Wenn im Jahre 1937 das Büro des
Provinzialausschusses aus dem Chef D. Ohl, 2 Fürsorgerinnen und 4
Schreibkräften bestand, kann man davon ausgehen, dass, bevor 1923 der
Provinzialausschuss zum "Evangelischen Wohlfahrtsamt der Rheinprovinz"
erklärt wurde, der Personalbestand mit Sicherheit wesentlich geringer
war. Die Finanzverwaltung besorgte ein ehrenamtlicher Schatzmeister. Im
Jahre 1925 sortierte „jemand" die Schriftstücke aus der Zeit vor Ohls
Dienstantritt und bildete 147 Akteneinheiten, die "unbürokratisch", d.h.
völlig unsystematisch aneinander gereiht sind. In sich sind die einzelnen
Nummern chronologisch geordnet, aber kein Vorgang ist komplett, es sind
acta incompleta im wahrsten Sinne des Wortes und dennoch enthalten die 83
Archivkartons eine Fülle von Informationen über das diakonische
Engagement der Rheinischen Kirche. Bis zum Tode von D. Ohl im Jahre 1973
waren alle Archivalien des Rheinischen Provinzialausschusses in
Langenberg in der letzten Geschäftsstelle, in der D. Ohl auch wohnte. Er
hatte die Absicht, das Archiv des Provinzialausschusses zu ordnen. Sein
Tod verhinderte dieses Vorhaben. Im Juni 1973 wurde das Archiv in die
eben fertiggestellten Archivräume im "Haus der Diakonie", Lenaustr. 41,
Düsseldorf, verlagert. Ich leitete den Umzug und begann 1976 nach meiner
Zurruhesetzung als Landeskirchenarchivar als Archivar des Diakonischen
Werkes mit der Verzeichnung der Akten. Mir war klar, dass die
Benutzbarkeit des Archivs von einem eingehenden Register abhängt und ich
bin darum der Archivberatungsstelle des Landschaftsverbandes Rheinland
sehr dankbar, dass sie uns durch Herrn Landesamtmann Hanns Peter
Neuheuser ermöglichte, das Repertorium durch den Computer mit Orts-,
Personen-, Institutionen- und Sachindex erschließen zu lassen. Herrn
Landesamtmann Neuheuser schulden wir für mancherlei Beratung bei diesem
Vorhaben herzlichen Dank. Walter Schmidt
_________________________________________________ Das analoge Findbuch
wurde im Juni 2018 zum Zwecke der Onlinestellung und Recherche
retrokonvertiert. Dabei wurde die Orthografie hin zu einer freundlichen
Benutzung abgeändert, jedoch historisch feststehende Begriffe beibehalten
(z.B. Centralausschuss etc.). Ferner wurde die Bestandsordnung
beibehalten und in ein einheitliches Signaturschema mit fortlaufender
Nummerierung gebracht. Die ehemaligen Aktenzeichen können weiterhin dem
Feld Altsignatur entnommen werden. Fehlende Faszikel im Bestand wurden an
entsprechenden Stellen kenntlich gemacht. Es handelt sich um folgende
Akten: Aktenzeichen 56 und 57. Bei der Retrokonversion wurde auf einen
Indexeintrag verzichtet, da nun der Zugriff sowohl über eine
Volltextrecherche als auch datenbankgestützt ermöglicht wird.
Retrokonvertiert im Juni 2018, Tatjana Klein Nachtrag: Als Nachtrag wurde
die Nr. 352, Sammelbuch für die Seemannsmission in Großbritannien,
1907-1908 bei "Kollekten" eingefügt; das Stück wurde mit der Bibliothek
des Diakonischen Werkes übernommen. 28.06.2022 Ulrich Dühr
Form und Inhalt: Das Diakonische
Werk der Rheinischen Kirche, gegründet am 18. Juni 1963, entstand aus der
Vereinigung des Landesverbandes Innere Mission Rheinland mit dem
Hilfswerk der Evangelischen Kirche im Rheinland. Der Landesverband Innere
Mission geht nach mehrfach geänderter Bezeichnung auf den am 29./30. Juni
1849 gegründeten "rheinischen Provinzial-Ausschuß für innere Mission der
Rheinprovinz" zurück, dessen geschäftsführender Vorstand sich in den
ersten drei Jahren in Bonn befand, dann aber mit Beginn des Jahres 1852
einem engeren Kreise von Freunden in Langenberg übertragen wurde.
Der Provinzialausschuss war ein Verein, der die Absicht verfolgte,
alle Aktivitäten zu unterstützen, die sich die Förderung christlichen
Lebens und christlicher Erkenntnis zum Ziel setzten. Im Gegensatz zu dem
1945 gegründeten Hilfswerk entstand der Verein neben der organisierten
Kirche, von der er zwar vielfach gefördert, aber bis zur Fusion mit dem
Hilfswerk unabhängig war. Der geschäftsführende Vorstand bestellte zur
Durchführung der Arbeit einen "Agenten'' (Vereinsgeistlichen). Diese
waren Hilfsprediger und wurden aus Mitteln des Provinzial-Ausschusses,
die im Wesentlichen aus Spenden von Freunden der Inneren Mission
herrührten, besoldet. Die Geschäftsstelle war zunächst in der
Seidenweberei Wilhelm und Eduard Colsman, deren Prokurist Gustav Hermann
(1811-1885) sich erheblich für die Arbeit der Inneren Mission engagierte,
bis er 1872 nach Bonn übersiedelte. Letzter Agent war der spätere
Direktor D. Otto Ohl (1886- 1973), der 1912 sein Amt antrat und es bis
zur Fusion 1963 innehatte.
Das "Alte Archiv'' umfasst das, was
an Schriftgut aus der Zeit seiner Vorgänger erhalten geblieben ist. Seine
eigene Registratur bildet unseren "Bestand Ohl". Wenn im Jahre 1937 das
Büro des Provinzialausschusses aus dem Chef D. Ohl, 2 Fürsorgerinnen und
4 Schreibkräften bestand, kann man davon ausgehen, dass, bevor 1923 der
Provinzialausschuss zum "Evangelischen Wohlfahrtsamt der Rheinprovinz"
erklärt wurde, der Personalbestand mit Sicherheit wesentlich geringer
war. Die Finanzverwaltung besorgte ein ehrenamtlicher Schatzmeister. Im
Jahre 1925 sortierte ”jemand" die Schriftstücke aus der Zeit vor Ohls
Dienstantritt und bildete 147 Akteneinheiten, die "unbürokratisch", d.h.
völlig unsystematisch aneinander gereiht sind. In sich sind die einzelnen
Nummern chronologisch geordnet, aber kein Vorgang ist komplett, es sind
acta incompleta im wahrsten Sinne des Wortes und dennoch enthalten die 83
Archivkartons eine Fülle von Informationen über das diakonische
Engagement der Rheinischen Kirche. Bis zum Tode von D. Ohl im Jahre 1973
waren alle Archivalien des Rheinischen Provinzialausschusses in
Langenberg in der letzten Geschäftsstelle, in der D. Ohl auch wohnte. Er
hatte die Absicht, das Archiv des Provinzialausschusses zu ordnen. Sein
Tod verhinderte dieses Vorhaben.
Im Juni 1973 wurde das Archiv
in die eben fertiggestellten Archivräume im "Haus der Diakonie",
Lenaustr. 41, Düsseldorf, verlagert. Ich leitete den Umzug und begann
1976 nach meiner Zurruhesetzung als Landeskirchenarchivar als Archivar
des Diakonischen Werkes mit der Verzeichnung der Akten. Mir war klar,
dass die Benutzbarkeit des Archivs von einem eingehenden Register abhängt
und ich bin darum der Archivberatungsstelle des Landschaftsverbandes
Rheinland sehr dankbar, dass sie uns durch Herrn Landesamtmann Hanns
Peter Neuheuser ermöglichte, das Repertorium durch den Computer mit
Orts-, Personen-, Institutionen- und Sachindex erschließen zu lassen.
Herrn Landesamtmann Neuheuser schulden wir für mancherlei Beratung bei
diesem Vorhaben herzlichen Dank.
Walter Schmidt
_________________________________________________
Das
analoge Findbuch wurde im Juni 2018 zum Zwecke der Onlinestellung und
Recherche retrokonvertiert. Dabei wurde die Orthografie hin zu einer
freundlichen Benutzung abgeändert, jedoch historisch feststehende
Begriffe beibehalten (z.B. Centralausschuss etc.). Ferner wurde die
Bestandsordnung beibehalten und in ein einheitliches Signaturschema mit
fortlaufender Nummerierung gebracht. Die ehemaligen Aktenzeichen können
weiterhin dem Feld Altsignatur entnommen werden.
Fehlende
Faszikel im Bestand wurden an entsprechenden Stellen kenntlich gemacht.
Es handelt sich um folgende Akten:
Aktenzeichen 56 und
57.
Bei der Retrokonversion wurde auf einen Indexeintrag
verzichtet, da nun der Zugriff sowohl über eine Volltextrecherche als
auch datenbankgestützt ermöglicht wird.
Retrokonvertiert im
Juni 2018, Tatjana Klein
- Reference number of holding
-
5WV 050
- Context
-
Archiv der Evangelischen Kirche im Rheinland (Archivtektonik) >> 5WV Selbständige Werke und Einrichtungen >> 5WV 050 Diak. Werk - Altes Archiv
- Other object pages
- Delivered via
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Last update
-
06.03.2025, 6:28 PM CET
Data provider
Archiv der Evangelischen Kirche im Rheinland. If you have any questions about the object, please contact the data provider.
Object type
- Bestand