Hieb- und Stoßwaffe | Hirschfänger

Praxe, 1942.W.105

Der Ort des ohne Fehlschärfe ansetzenden Blattes liegt in der Rückenlinie. Buchstaben einer weiß geschlagenen Marke der Terzseite sind wohl als GJW zu deuten. Durch Korrosion beeinträchtigte, tief geätzte Darstellungen und Inschriften schmücken beide Seiten des Blattes. Auf der Terzseite ist S Hubert(us) zu lesen, die Gegenseite zeigt einen Schützen vor einer Landschaft, die Buchstaben J. G. S., und den Spruch: Nach Jagen und Fangen stät Mein verlangen. Wie im Fall anderer beschriebenen Praxen (Kat. Nr. 36, 63, 72, 89) sind Klinge und Schulterplatten aus einem Stück geschmiedet. Die in diesem Fall allerdings separat gefertigte Parierstange ungewöhnlicher Gestalt umschließt die Schultern, das Stichblatt wurde durch Niete darauf fixiert. Die Geweihgriffschalen sind mit Buntmetallblechen unterlegt. Je vier Zierstifte verdecken wohl Hohlniete der Fixierung. Neue Elemente flossen in die traditionelle Gestaltung von Praxen ein. So fällt die Waffe durch ungewöhnliche Proportionen und hohes Gewicht auf. (Herbert H. Westphal. Hirschfänger: Zur historischen Entwicklung jagdlicher Seitenwaffen. Horn-Bad Meinberg 2016. S. 190-191. Mit freundlicher Genehmigung des Autors.)

Rechtewahrnehmung: Deutsches Klingenmuseum Solingen

Attribution 4.0 International

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Location
Deutsches Klingenmuseum Solingen DKM
Inventory number
1942.W.105
Measurements
Gesamtlänge: 531 mm; Klingenlänge: 356 mm; Klingenbreite: 92 mm; Klingenstärke: 9 mm; Gewicht: 1.924 g
Material/Technique
Klinge: Stahl; Griff: Buntmetall, Geweih
Inscription/Labeling
Marke: "GJW" (Klinge, terzseitig)
"S Hubert(us)" (Klinge, terzseitig)
"J. G. S." und "Nach Jagen und Fangen stät Mein verlangen" (Klinge, quartseitig)
Andere: Darstellung eines Schützen vor einer Landschaft (Klinge, quartseitig)

Event
Herstellung
(when)
1675 - 1699

Sponsorship
Die Digitalisierung wurde gefördert durch die Deutsche Digitale Bibliothek aus Mitteln des Programms „Neustart Kultur“ der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.
Last update
22.04.2025, 9:59 AM CEST

Data provider

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Object type

  • Hieb- und Stoßwaffe; Hirschfänger

Time of origin

  • 1675 - 1699

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