Bestand

Weingarten, Benediktinerkloster: Urkunden I (Bestand)

1. Überlieferung: Nachdem bereits 1812 (Pfister) und 1826/1827 (Lotter) Weingartener Archivalien nach Stuttgart verbracht worden waren, gelangten die bis dahin noch unter Obhut des Kameralamts Weingarten stehenden restlichen Bestände, darunter über 4000 Urkunden, im Zuge der Auflösung des Weingartener Archivdepots 1838 bis 1840 durch den württembergischen Archivkommissär Valentin Schloßstein zunächst in die Nebenarchive Stuttgart (Tübingertorkaserne) und Heilbronn (Klarakloster). 1869 kamen sie in das Staatsfilialarchiv, seit 1938 Staatsarchiv Ludwigsburg und bildeten in der Folge den Ludwigsburger Teil der Weingartener Überlieferung. Seit dem Neubau des Hauptstaatsarchivs und dem damit zusammenhängenden Beständeausgleich wurde dieser Ludwigsburger Teil mit den bis dahin schon im Hauptstaatsarchiv Stuttgart verwahrten Teilen (Bestände 515 und folgende) wieder vereinigt. Die Urkunden des Bestands 522 befanden sich früher je nach Betreff bei den Akten, wurden dann von diesen getrennt und in chronologischer Folge geordnet. Vgl. zur Archivgeschichte der Weingartener Bestände auch Peter Steuer (Bearb.): Bestand B 515 ("Leibeigenschaftsbriefe"), Einleitung, S. 3-5. Die Urkunden entstammen, wie aus den Rückvermerken ersichtlich ist, ganz überwiegend Weingartener Provenienz, doch finden sich auch andere Provenienzen, die nach der Säkularisierung am selben Ort gelagert waren. So fand schon Lotter im "Lokale des Weingartenschen Archivs" Akten und Urkunden des Karmeliterklosters und Frauenklosters St. Michael in Ravensburg, des Frauenklosters in Altdorf und solche über Güter des Klosters Baindt. Sie waren, wie er vermutete, über die ehemalige Registratur der Landvogtei dorthin gelangt; vgl. Ausscheidungsverzeichnis von Weingarten, Bl. 41'/42: "Es ist hier alles bunt durcheinander ..." (E 61 Bü 207). In der Tat enthält der vorliegende Teilbestand auch Urkunden der genannten Klöster. Von diesen Archivalien, die lagerungsbedingt in die Weingartener Überlieferung geraten sind, müssen die Urkunden anderer Aussteller unterschieden werden, die bereits in der Klosterzeit im Wege der Besitznachfolge in das Weingartener Archiv gelangt waren, mithin also echte Weingartener Provenienz darstellen. Als Beispiel dafür seien die hier verzeichneten Leiheurkunden des Klosters Petershausen bei Konstanz genannt, die durch Veräußerung des Amts Ringgenburg im 17. Jahrhundert an Weingarten gekommen waren. Hierher gehören auch die Urkunden des Priorats Hofen über dessen Güter oder der Gremlich betreffend Hasenweiler.

2. Verzeichnung: Von den rund 4200 Urkunden des Bestands B 522 wurden in den Jahren 2009-2011 im Rahmen eines von der Stiftung Kulturgut des Landes Baden-Württemberg finanzierten Projekts gut die Hälfte mit bis dahin unverzeichneten Urkunden erschlossen (vgl. Einleitung zum Repertorium B 522 III). Der hier, ebenfalls mit Unterstützung durch die genannte Stiftung im Jahr 2012 verzeichnete Teil faßt die übrigen Urkunden der chronologisch aneinander anschließenden Teilbestände B 522 I (alt) und 522 II (alt) zusammen. Er enthält 2066 laufende Titelnummern entsprechend 2060 im Bestand vorhandene Urkunden mit den Bestellsignaturen 1-2049. Für B 522 I alt lag ein von Bernd Ottnad erstelltes, überwiegend handschriftliches Zettelrepertorium von 1959 vor. Dieser Verzeichnungsversuch war mit Nr. 65 abgebrochen worden. Der weitaus größte Teil mit den Nummern 5-1963 wurde seit 1958 von dem Weingartener Benediktinerpater Gebhard Spahr (1913-1986) in einem umfangreichen maschinenschriftlichen Zettelrepertorium verzeichnet (B 522 II alt). Spahr waren nur diejenigen Urkunden zur Bearbeitung übergeben worden, die keine Siegel mehr hatten bzw. deren Siegel stark beschädigt waren. Der vorliegende Teilbestand unterscheidet sich also vom Teilbestand B 522 III weder inhaltlich noch überlieferungsgeschichtlich, sondern ausschließlich aufgrund des Fehlens der Siegel. Vereinzelt finden sich jedoch auch hier mehr oder weniger gut erhaltene Siegel. Die Neuverzeichnung erfolgte unter teilweiser Verwendung der Arbeiten von Spahr. Diese wurden überprüft und gegebenenfalls berichtigt, allzu eingehende Beschreibungen auch gekürzt. Die bereits chronologisch geordneten Urkunden wurden unter Zusammenfassung der beiden Altserien fortlaufend neu durchgezählt und signiert. Da an der bisherigen Datierung in einigen Fällen Korrekturen vorgenommen werden mußten, waren Umlegungen und damit die Vergabe von a-Nummern erforderlich. Die bislang im provisorischen Altbestand B 522 I abgelegte Papierabschrift einer Urkunde das Abts von St. Georgen vom 26. November 1123 (Nr. 1 alt) wurde zu ähnlichen Abschriften in B 515 Bü. 4 umgelegt. Sonst noch vorhandene Papierurkunden, meist Quittungen, wurden unter Nachweis im Titel bei den einschlägigen Pergamenturkunden belassen. Eine Urkunde des Klosters Reichenbach wurde in den Bestand A 516 (neue Signatur: U 75 a) umgelegt, ein Schutzbrief der Grafen von Oettingen für Mönchsroth in den Bestand Kloster Hirsau A 491 (neue Signatur: U 4). Ein Revers zuhanden der Grafen von Helfenstein betreffend Lehengüter in der Nähe von Ellwangen vom 8. Juni 1464 wurde an das Staatsarchiv Ludwigsburg zur Einreihung in den Bestand B 95 abgegeben. Für die Urkunden vor 1300 wird in den Vermerken auf die Verzeichnung im Württembergischen Urkundenbuch (http://www.wubonline.de) verwiesen. Nach der Verzeichnung wurden die Urkunden im Rahmen des Landesrestaurierungsprogramms von Regina Eberhardt in säurefreie Taschen umverpackt und beschriftet. Im übrigen erfolgte die Verzeichnung nach den in der Einleitung zum Bestand B 522 III aufgeführten Grundsätzen.

3. Inhalt: a. Liegenschaftsverkehr, insbesondere Leiheurkunden Die Struktur der im vorliegenden Teilbestand dokumentierten Rechtsgeschäfte ähnelt jener des etwa gleich großen Bestands 522 III insofern, als auch hier die Verfügungen über Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte mit annähernd 1500 Nummern entsprechend gut 70 % bei weitem alle anderen Betreffe überwiegen. Der Anteil der Lehens- und Leiheurkunden, der dort mit 58 % außerordentlich hoch lag, ist hier jedoch deutlich geringer. Immerhin sind auch hier die Leihebriefe und -reverse mit etwa 850 Nummern entsprechend gut 40 % noch immer mit Abstand die am häufigsten vertretene Geschäftsart. Auch was die zeitliche Verteilung angeht, liegen die Verhältnisse ähnlich. Vor 1400 und nach dem Dreißigjährigen Krieg sind nur wenige Verleihungen überliefert. Aus der ersten Häfte des 15. Jahrhunderts stammen 75 Leiheurkunden, aus der zweiten 133. Mit 430 Betreffen trägt das 16. Jahrhundert gut die Hälfte bei, dazu kommen nochmals 170 bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges. Auch im vorliegenden Teilbestand erscheinen in zeitlicher Hinsicht alle Arten der Landleihe, von der Temporal- und Einleiberleihe bis zur Erbleihe. Dazwischen liegt die für Weingarten typische Verleihung an Eheleute und eines ihrer Kinder (Dreileiberleihe). Auch hier tritt nicht nur Weingarten als Leiheherr der vergebenen Höfe auf, sondern auch das Kloster Petershausen, die Gremlich von Jungingen zu Hasenweiler und andere Grundherren. An zweiter Stelle folgen in der Häufigkeit mit 365 Nummern die mit Grundstücken abgesicherten Gült- oder Zinsverschreibungen. Zusammen mit 23 sonstigen Darlehen und 12 Pfandschaften trägt das (Grund-)Kreditwesen mit 20 % zum Urkundenaufkommen des vorliegenden Teilbestands bei. Die Höhe der angelegten Kapitalien bzw. der dafür verlangten Zinsen variiert stark. Sie reicht von wenigen Pfund oder Gulden, die etwa bei lokalen Heiligenpflegen angelegt wurden, bis zu Anleihen mit vier- und fünfstelligen Beträgen, mit denen das Kloster größeren Finanzbedarf abdeckte, etwa zum Ankauf von Gütern oder Herrschaften. Kauf- und Tauschurkunden (224 bzw. 12) machen weitere 11,5 % aus. Sie betreffen meist Häuser und Grundstücke in Altdorf und Ravensburg. Erwähnt sei insbesondere der Kauf des Watzinschen Hauses in Altdorf durch die vorderösterreichische Landschaft als Gebäude für die Amtskanzlei der Landvogtei 1627 (Titelnr. 1912). Sonstige Verfügungen über Liegenschaften (Auf- und Übergabe) mit 35 Urkunden und Leibgedinge (14) runden das Bild der zivilrechtlichen Geschäfte ab. b. Sonstige Urkunden Unter den sonstigen Urkunden nehmen gerichtliche und notarielle Dokumente einen wesentlichen Platz ein. 115 Stücke stammen von weltlichen Gerichten. Zu den Urteilsbriefen im engeren Sinn gehören hier auch Güteentscheide, Schiedsgerichtsurteile, Vergleiche u.a. Zusammen mit entsprechenden Urkunden geistlicher Instanzen ergibt sich ein Bestand von etwa 150 Urkunden (ca. 7,5 %). Die Ausfertigungen der geistlichen Gerichte sind in der Regel in lateinischer Sprache abgefaßt, namentlich solche aus kanonistischen Prozessen, die vor päpstlichen Gerichten oder Kommissionen geführt wurden. Letztere sind meist von Notaren beurkundet. An sonstigen Notarinstrumenten liegen 112 Stücke (5,5 %) vor. Sie dokumentieren u.a. Zustellungen, Vollmachten, Appellationen und Protestationen, letztere oft im Zusammenhang mit den Streitigkeiten des Klosters und der Landvogtei über die Bestellung des Ammannamts und generell die Jurisdiktion in Altdorf. Zu den Notarinstrumenten zählen auch die 11 Urkunden betreffend die Huldigung von Klosteruntertanen aus dem 17./18. Jahrhundert. Von verfassungs- bzw. territorialgeschichtlicher Bedeutung sind neben den bereits erwähnten Notarinstrumenten betreffend die Jurisdiktionalstreitigkeiten mit der Landvogtei insbesondere mehrere Urteilsbriefe unterschiedlicher Instanzen, darunter der Stadt Konstanz und des Erzbischofs von Mainz, vor denen das Kloster zwischen 1455 und 1523 mit der Stadt Überlingen wegen der Obrigkeit, namentlich der Militärhoheit, über die Untertanen in den Vogteien Hagnau und Hofen stritt (Nr. 335, 445, 508, 552, 881). Die genannten Urkunden ergänzen die im Teilbestand 522 III enthaltenen Verträge zwischen Weingarten und Überlingen über die besagten Vogteien (Nachweise vgl. Einleitung S. 4). Nicht ganz 10 % der Urkunden betreffen Materien des Kirchenrechts. Neben den bereits erwähnten Urkunden aus der geistlichen Gerichtsbarkeit gehören dazu die Besetzung kirchlicher Pfründen, meist Kaplaneien (32), Ein- und Austritt aus dem Kloster (27), Seelgeräte und andere fromme Stiftungen (24), Ablaß (17), Quittungen für Annaten und andere päpstliche bzw. bischöfliche Abgaben (10) sowie weitere 45 Urkunden vermischten Inhalts (Dispense, Verleihung von Weihegraden, Zeugnisse kirchlicher Hochschulen u.a.). Sie sind regelmäßig in lateinischer Sprache gehalten, lediglich Seelgeräte und die von Angehörigen der Novizen anläßlich des Eintritts in das Kloster ausgestellten "Schülerbriefe" sind durchweg in deutscher Sprache abgefaßt. Bedeutsam unter den Stiftungen sind insbesondere die Urkunden über die Ronersche Kaplaneistiftung in Ravensburg von 1609 bzw. 1614 (Nr. 1743/1744, 1796). Recht zahlreich erscheinen mit 54 Stück die Urfehden einschließlich der Eide, dem Kloster "unfluchtbar" zu sein. Der Anlaß für die Ausstellung von Urfehden im Bereich der Klosterherrschaft war strafrechtlicher Art wie Ungehorsam, Flucht oder verbale bzw. tätliche Angriffe auf Klosterbeamte, nicht selten ging es aber auch lediglich um die Nichterfüllung oder Vernachlässigung von Pflichten aus den Leiheurkunden, also etwa Verwahrlosung und Veräußerung der Leihegüter, Rückstand bei Zinszahlungen u.a. Nach heutiger Vorstellung handelt es sich dabei um lediglich zivilrechtliche Verstöße, während es nach spätmittelalterlicher und frühneuzeitlicher Auffassung bzw. aufgrund entsprechender Gestaltung der Leiheurkunden immer zugleich um Fälle von Ungehorsam und damit um strafbare Delikte ging. Von eindeutig strafrechtlicher Bedeutung ist hingegen der spektakuläre Urteilsbrief der Stadt Biberach betreffend das Todesurteil gegen Jos Haini von Wetzisreute wegen Fehde gegen Klosteruntertanen von 1479 (Nr. 478). Ein schönes Beispiel für kirchliche Totschlagbußen bietet ein hier dokumentierter Fall aus Hofen (heute Friedrichshafen) aus dem Jahr 1554 (Nr. 1238). Der Teilbestand enthält eine Reihe von ämter- und familiengeschichtlich bedeutsamen Statusurkunden, etwa betreffend die Verleihung akademischer Grade bzw. kaiserlicher und päpstlicher Würden für mehrere Äbte. Herausgehoben seien hier das Lizentiatendiplom der Universität Ferrara und die Verleihung des Ratstitels durch Ferdinand I. für Abt Gerwig Blarer (Nr. 842, 959). In geringer Zahl vorhanden, prosopographisch jedoch wichtig sind auch Urkunden über die Bestellung von weltlichem Klosterpersonal. Dazu kommen mitunter Privaturkunden von Klosterbeamten wie das Testament des Weingartener und Kemptener Rats Dr. Sigmund Hornsteiner von 1617 (Nr. 1828). Zu erwähnen sind ferner zwei Wappenbriefe prominenter Aussteller mit kolorierten Wappendarstellungen. Es handelt sich zum einem um das 1548 erteilte Diplom des kaiserlichen Mathematikers Petrus Apian für Bernhard Wall (Nr. 1142), zum anderen um eine Urkunde des Reichsvizekanzlers Hans Ludwig von Ulm für den Ochsenhausener Koch Jakob Saur von 1625 (Nr. 1897; Sauerampfer im Wappen!). Mehrere Eheverträge, meist des oberschwäbischen Adels und Patriziats, stammen aus der Zeit zwischen 1531 und 1610. Sie betreffen im einzelnen die Familien von Hasenstein/Eckbeck (Überlingen, Nr. 966), Lupfen/Hohengeroldseck (Nr. 1083), von Schellenberg/Reich (Nr. 1127), Stebenhaber/Harteneck (Überlingen, Nr. 1333), von Schellenberg/Schmid (Nr. 1356), Untz/Hornsteiner (Nr. 1387), von Herrliberg/Wolgemut von Mutburg (Nr. 1506/1507, vgl. auch Nr. 1515, 1750). In diesen Zusammenhang gehören ferner zwei Urkunden über Erbteilung im Haus Schellenberg (Nr. 1225, 1353) und Erbverzicht bei den Speth (Nr. 1503). Dazu kommen zwei Verträge über Güter- und Erbrecht (wieder-)verheirateter Bürgerlicher (Nr. 1586, 1603). In diesen Fällen stellt sich die Frage nach der Provenienz bzw. Archivgeschichte ebenso wie bei einer Urkunde Karls V. betreffend die in Pfalz-Neuburg gelegene Hofmark Schweinspoint (Nr. 1165) und einer des Schweizer Standes Glarus über die Verleihung des Bergwerks im Klöntal (Nr. 1652). Die Urkunde über den Erwerb eines Begräbnisrechts der Laymann von Liebenau in Innsbruck (Nr. 1653) dürfte dagegen mit dem Erwerb der laymannischen Herrschaft Liebenau 1668 an das Kloster gelangt sein.

4. Inserte: Die in Transskripten, Vidimierungen, Urteilsbriefen und anderen Urkunden enthaltenen Inserte sowie beigelegte Papierurkunden, meist zu Schuldbriefen gehörende Quittungen, wurden unter dem Datum des Transskripts bzw. der Haupturkunde verzeichnet, in der Regel nur mit Kurzregest. Diese Einträge können mittels des chronologischen Verzeichnisses am Ende dieses Abschnitts aufgesucht werden. Nicht in das Verzeichnis aufgenommen wurden jene Leihereverse, in denen ein unter demselben Datum oder kurz davor ausgestellter Leihebrief inseriert wurde, wie es etwa besonders häufig bei Verleihungen des Klosters Petershausen der Fall war. Ebenfalls nicht aufgenommen sind Rückvermerke oder Urkunden, die lediglich erwähnt, nicht aber transskribiert wurden. Datum Betreff Bestellnummer o.D. Abrechnung Humelberg 1490 o.D. Auszüge Urbarbücher 631 o.D. Urteil Konstanzer Offizial 807 1356.11.06 Leibgeding Maiger "ab Egke" 354 1398.11.01 Privileg Wenzel (Croaria) 548 1409.01.21 Tausch Enzisweiler/Eisenbach 1217 1430.03.12 Schreiben Seldenhorn 249 1431.02.25 Schreiben Seldenhorn 249 1431.03.14 Vidimus Ravensburg 249 1431.04.06 Schreiben Seldenhorn 249 1434.11.07 Urteilsbrief Wetzisreute 1608 1436.11.19 Kaufbrief Hagnau 878 1439.04.13 Vollmacht Seldenhorn 249 1439.15.17 Eid Seldenhorn 249 1448.04.23 Bulle Nikolaus V. 312 1461.08.21 Leibgeding Weißenburg 694 1469.08.26 Diplom Friedrichs III. (Croaria) 548 1471.01.24 Ladung Friedrichs III. 420 1471.01.24 Inhibition Friedrichs III. 421 1473.08.27 Revers Ledergärb 631 1479.05.06 Inhibition Friedrichs III. 471 1479.05.06 Ladung Friedrichs III. 470 1479.05.06 Mandat Friedrichs III. 473 1479.05.25 Urteilsbrief Brudergericht 477 1479.05.27 Urteilsbrief Brudergericht 477 1481.10.23 Bulle Sixtus IV. 526 1481.12.10 Subdelegation Theodorici 526 1482.01.04 Subdelegation Theodorici 526 1483.08.29 Bulle Sixtus IV. 526 1484.01.07 Subdelegation Weißenau 526 1484.01.10 Ladung Theodorici 526 1489.02.28 Mandat Friedrichs III. 558 1489.02.28 Mandat Friedrichs III. 558 1501.03.17 Ladung Reichsregiment 675 1503.01.09 Schreiben Schwäbischer Bund 686 1508.07.07 Güteentscheid Hagnau 878 1514.03.21 Investiturbrief Buwmaister 803 1514.04.12 Supplik Biechelin 807 1514.05.15 Breve Leo X. 807 1520.11.06 Schiedsgerichtsvereinbarung Hagnau 878 1521.07.05 Vollmacht Überlingen 878 1521.07.08 Vollmacht Weingarten 878 1521.07.08-11 Verhörprotokoll Hagnau 878 1522.03.24 Vollmacht Überlingen 878 1525.05.01 Bulle Clemens VII. 916 1544.05.20 Hofpfalzgrafendiplom Apian 1136 1545.04.05 Verkauf Schweinspoint 1136 1548.02.28 Ksl. Mandat Augsburg 1133 1589.11.01 Zinsverschreibung Höchstetter 1540 1590.12.20 Schuldbrief Kolleffel 1496 1590-1642 Papierurkunden Kolleffel 1496 1597.12.31 Zinsbrief Hornsteiner 1995 1612.04.17 Leihebrief Hitzkofen 1796 1613.12.17 Leihebrief Hitzkofen 1797 1630.12.14 Quittung Kröttlin 1513 1631.03.21 Quittung Gaist 1490 1631.09.10 Quittung Martini 1837 1631.09.20 Quittung Stoll 1648 1631.10.18 Quittung Deuber 1839 1632.03.09 Quittung Jelin 1651 1632.04.18 Quittung Martini 1837 1638.02.10 Quittung Gaist 1490 1638.02.11 Quittung Deuber 1839 1638.02.11 Quittung Kröttlin 1513 1638.10.27 Quittung Gaist 1490 1642.12.31 Quittung Jelin 1651

5. Vorsignaturen: Mit Ausnahme der Urfehden tragen praktisch alle Urkunden Vorsignaturen, häufig auch mehrere. Wegen der Vielzahl von Vorprovenienzen und -signaturen mußte hier eine Auswahl getroffen werden. Einfache Buchstaben oder Nummern sowie längere, jedoch nur vereinzelt vorkommende Registraturangaben konnten nicht nachgewiesen werden. Das Inventar gibt die vier am häufigsten erscheinenden Signaturen an. a. Vorsignatur 1 Die am häufigsten anzutreffende, noch von der Weingartener Klosterregistratur vergebene Vorsignatur besteht aus einer Faszikel- und einer Nummernangabe. Die Faszikelangabe befindet sich in der Regel auf der Rückseite der zusammengefalteten Urkunde oben links, die Nummernangabe unten links. Das Faszikel wird mit "fasc.", oft auch nur mit "f." abgekürzt, die Nummer mit kleinem "n." Die Schrift ist nicht ganz einheitlich, doch dürften ältere Schreibweisen schon dem frühen 17., wenn nicht dem 16. Jahrhundert zuzuweisen sein. Da die Faszikel dreistellig, die Nummer zweistellig werden kann, wurden bei der Verzeichnung für die im Anhang enthaltene Konkordanz aus technischen Gründen Füllnummern eingefügt. Faszikel und Nummern wiederholen sich öfters, so daß zur eindeutigen Identifizierung noch weitere Kriterien vorhanden gewesen sein müssen. b. Vorsignatur 2 Die zweite, in der Zeit der württembergischen Ausscheidungen entstandene Vorsignatur besteht aus einer bis zu fünfstelligen, mit roter Tinte auf der Urkunde vermerkten Nummer. Davon sind die Nummern 1936-14012 in einem zweibändigen "Hauptverzeichnis" nachgewiesen ("Fortsetzung des Verzeichnens der Urkunden und Acten im Archiv Weingarten durch den Commissaire", B 522 Bü 57-58). In diesem sind die Weingartener Archivalien unter Angabe der ersten Vorsignatur sowie der zugehörigen Kästen und Läden regestiert. c. Vorsignatur 3 Als dritte Vorsignatur wurde eine Buchstaben/Zahlenkombination aufgenommen, die mit dem Großbuchstaben A beginnt und mit drei durch Punkte getrennte Zahlen fortfährt. Sie findet sich regelmäßig auf Urkunden betr. die Aufnahme neuer Klosterinsassen ("Schülerbriefe"), Verleihung geistlicher Weihegrade oder Bestellung von Klosterbediensteten. Diese Signatur bezieht sich offenbar auf die in Lotters Ausscheidungsverzeichnis von 1826/1827 (E 61 Bü 207) an der Spitze stehenden "Kästen mit der Bezeichnung A., 1. bis 5.", die Urkunden "über das Kloster selbst" enthielten. Es handelt sich mithin um jene "Acta domestica", über die noch in der späten Klosterzeit ein zweibändiges Repertorium mit 1935 Nummern angelegt wurde. Der größte Teil wurde bis Mai 1797 von P. Joachim Kramer gefertigt. Nachdem dieser Großkeller geworden war, wurde die Arbeit von P. Georg Bernard fortgeführt. Die Bände lagerten früher im Bestand B 515 unter den Nummern 465 und 474, jetziger Lagerort: B 16 (Altrepertorien, B 515). d. Vorsignatur 4 Die vierte Vorsignatur weist die provisorischen Nummern der Bestände B 522 I (alt) und 522 II (alt) nach.

Literatur:
Beschreibung des Oberamts Ravensburg, hg. aus Auftrag der Regierung von Ober-Finanzrath von Memminger, Stuttgart und Tübingen 1836
Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden, hg. von der Landesarchivdirektion Baden-Württemberg, 8 Bände, Stuttgart 1975-1983
Dreher, Alfons: Zur Gütergeschichte des Klosters, in: Gebhard Spahr (Hg.): Festschrift zur 900-Jahr-Feier 1056-1956, Weingarten 1956, S. 138-158
Günter, Heinrich (Bearb.): Gerwig Blarer, Abt von Weingarten 1520-1567. Briefe und Akten (Württembergische Geschichtsquellen, hg. von der Württembergischen Kommission für Landesgeschichte, Band 16/17 ), 2 Bände, Stuttgart 1914, 1921
Maurer, Hans-Martin: Die Ausbildung der Territorialgewalt oberschwäbischer Klöster vom 14. bis zum 17. Jahrhundert, in: Blätter für deutsche Landesgeschichte 109 (1973), S. 151-195
Pellens, Karl: Gebhard Spahr ¿. 15. November 1913 - 19. Dezember 1986. Glaube und Kunst in Oberschwaben (Nachruf), in: Schriften des Vereins für Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung 105 (1987), S. IX-XIII.
Pietsch, Friedrich: Die Archivreisen des Geheimen Archivars Lotter, in: Neue Beiträge zur südwestdeutschen Landesgeschichte. Festschrift für Max Miller (Veröffentlichungen der Kommission für geschichtliche Landeskunde B 21), Stuttgart 1962, S. 333-353
Reinhardt, Rudolf: Restauration, Visitation, Inspiration. Die Reformbestrebungen in der Benediktinerabtei Weingarten (Veröffentlichungen der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg B 11), Stuttgart 1960
Rudolf, Hans Ulrich (Hg.): Alte Klöster - neue Herren. Die Säkularisation im deutschen Südwesten 1803 (Katalog der Landesausstellung Baden-Württemberg in Bad Schussenried vom 12. April bis zum 5. Oktober 2003), 2 Bände, Ostfildern 2003
Rudolf, Hans Ulrich; Günthör, Anselm: Die Benediktinerabtei Weingarten zwischen Gründung und Gegenwart 1056-2006, Lindenberg 2006
Scherer, Peter: Reichsstift und Gotteshaus Weingarten im 18. Jahrhundert. Ein Beitrag zur Wirtschaftsgeschichte der südwestdeutschen Grundherrschaft (Veröffentlichungen der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg B 57), Stuttgart 1969
Seiler, Alois: Die Archive der einstigen Reichsklöster in Württemberg nach der Säkularisation, in: ZWLG 23 (1964), S. 321-344
Spahr, Gebhard: Art. "Weingarten", in: Franz Quarthal (Bearb.): Die Benediktinerklöster in Baden-Württemberg (Germania Benedictina, Band 5), Augsburg 1975, S. 622-647
Spahr, Gebhard (Hg.): Festschrift zur 900-Jahr-Feier 1056-1956, Weingarten 1956
Steuer, Peter: Leibherrschaft in Oberschwaben. Zu den Leibeigenschaftsbriefen des Klosters Weingarten im Hauptstaatsarchiv Stuttgart, in: ZWLG 70 (2011), S. 97-125
Weingarten von den Anfängen bis zur Gegenwart, hg. im Namen der Stadt Weingarten von Norbert Kruse, Hans Ulrich Rudolf u.a., Biberach 1992

Abkürzungen:
abg. abgegangen
besch. beschädigt
d.J. der Jüngere
d(n) Denar (Pfennig)
Dep. Departement
Dr. Doktor
etc. et cetera
fasc. fasciculus (Faszikel)
fl Florenus (Gulden)
fo. Folio (Blatt)
geb. geborene
gen. genannt
h Heller
Kt. Kanton
lb libra (Pfund)
n. numerus (Nummer)
o.g. oben genannt
rest. restauriert
rh rheinisch
ß Schilling
S. Siegel
St. Sankt
U Urkunde
verst. verstorben
WUB Württembergisches Urkundenbuch

KFZ-Kennzeichen:
A Augsburg
AA Ostalbkreis
AC Aachen
AN Ansbach
BA Bamberg
BB Böblingen
BC Biberach
BL Zollernalbkreis
CW Calw
DLG Dillingen a. d. Donau
DON Donauwörth
ES Esslingen
FDS Freudenstadt
FN Bodenseekreis
FR Breisgau-Hochschwarzwald
GAP Garmisch-Partenkirchen
GZ Günzburg
HB Hansestadt Bremen
HI Hildesheim
HL Hansestadt Lübeck
KA Karlsruhe
KE Kempten
KF Kaufbeuren
KN Konstanz
LAU Lauf a. d. Pegnitz
LI Lindau
LL Landsberg am Lech
M München
MB Miesbach
MD Magdeburg
MEI Meißen
MM Memmingen
MN Unterallgäu
MYK Mayen-Koblenz
MZ Mainz
N Nürnberg
ND Neuburg a. d. Donau
NU Neu-Ulm
OA Oberallgäu
OAL Ostallgäu
PF Pforzheim
R Regensburg
RT Reutlingen
RV Ravensburg
RW Rottweil
SIG Sigmaringen
SK Saalekreis
SP Speyer
TÜ Tübingen
TUT Tuttlingen
UL Alb-Donau-Kreis
WO Worms
WT Waldshut
WÜ Würzburg
WUG Weißenburg-Gunzenhausen
A Österreich
B Belgien
CH Schweiz
E Spanien
F Frankreich
FL Liechtenstein
HR Kroatien
I Italien
IL Israel
PL Polen
S Schweden

Chronologisches Verzeichnis der inserierten und beiliegenden Urkunden:
Datum Betreff Bestellnummer
o.D. Abrechnung Humelberg 1490
o.D. Auszüge Urbarbücher 631
o.D. Urteil Konstanzer Offizial 807
1356.11.06 Leibgeding Maiger "ab Egke" 354
1398.11.01 Privileg Wenzel (Croaria) 548
1409.01.21 Tausch Enzisweiler/Eisenbach 1217
1430.03.12 Schreiben Seldenhorn 249
1431.02.25 Schreiben Seldenhorn 249
1431.03.14 Vidimus Ravensburg 249
1431.04.06 Schreiben Seldenhorn 249
1434.11.07 Urteilsbrief Wetzisreute 1608
1436.11.19 Kaufbrief Hagnau 878
1439.04.13 Vollmacht Seldenhorn 249
1439.15.17 Eid Seldenhorn 249
1448.04.23 Bulle Nikolaus V. 312
1461.08.21 Leibgeding Weißenburg 694
1469.08.26 Diplom Friedrichs III. (Croaria) 548
1471.01.24 Ladung Friedrichs III. 420
1471.01.24 Inhibition Friedrichs III. 421
1473.08.27 Revers Ledergärb 631
1479.05.06 Inhibition Friedrichs III. 471
1479.05.06 Ladung Friedrichs III. 470
1479.05.06 Mandat Friedrichs III. 473
1479.05.25 Urteilsbrief Brudergericht 477
1479.05.27 Urteilsbrief Brudergericht 477
1481.10.23 Bulle Sixtus IV. 526
1481.12.10 Subdelegation Theodorici 526
1482.01.04 Subdelegation Theodorici 526
1483.08.29 Bulle Sixtus IV. 526
1484.01.07 Subdelegation Weißenau 526
1484.01.10 Ladung Theodorici 526
1489.02.28 Mandat Friedrichs III. 558
1489.02.28 Mandat Friedrichs III. 558
1501.03.17 Ladung Reichsregiment 675
1503.01.09 Schreiben Schwäbischer Bund 686
1508.07.07 Güteentscheid Hagnau 878
1514.03.21 Investiturbrief Buwmaister 803
1514.04.12 Supplik Biechelin 807
1514.05.15 Breve Leo X. 807
1520.11.06 Schiedsgerichtsvereinbarung Hagnau 878
1521.07.05 Vollmacht Überlingen 878
1521.07.08 Vollmacht Weingarten 878
1521.07.08-11 Verhörprotokoll Hagnau 878
1522.03.24 Vollmacht Überlingen 878
1525.05.01 Bulle Clemens VII. 916
1544.05.20 Hofpfalzgrafendiplom Apian 1136
1545.04.05 Verkauf Schweinspoint 1136
1548.02.28 Ksl. Mandat Augsburg 1133
1589.11.01 Zinsverschreibung Höchstetter 1540
1590.12.20 Schuldbrief Kolleffel 1496
1590-1642 Papierurkunden Kolleffel 1496
1597.12.31 Zinsbrief Hornsteiner 1995
1612.04.17 Leihebrief Hitzkofen 1796
1613.12.17 Leihebrief Hitzkofen 1797
1630.12.14 Quittung Kröttlin 1513
1631.03.21 Quittung Gaist 1490
1631.09.10 Quittung Martini 1837
1631.09.20 Quittung Stoll 1648
1631.10.18 Quittung Deuber 1839
1632.03.09 Quittung Jelin 1651
1632.04.18 Quittung Martini 1837
1638.02.10 Quittung Gaist 1490
1638.02.11 Quittung Deuber 1839
1638.02.11 Quittung Kröttlin 1513
1638.10.27 Quittung Gaist 1490
1642.12.31 Quittung Jelin 1651

Reference number of holding
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, B 522 I
Extent
2060 Urkunden (14 lfd. m)

Context
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart (Archivtektonik) >> Neuwürttembergische Herrschaften vor 1803/1806-1810 >> Bistümer, Stifte, Klöster und Pfarreien >> Augustinerkloster Kreuzlingen - Restituierte Klöster >> Weingarten, Benediktinerkloster

Date of creation of holding
1280-1785

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Rights
Last update
20.01.2023, 3:09 PM CET

Data provider

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Object type

  • Bestand

Time of origin

  • 1280-1785

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