Bestand

Stift Öhringen (Bestand)


Inhalt und Bewertung
Der Bestand enthält das Stift Öhringen betreffende Akten unterschiedlicher Provenienz. Die Akten gelangten infolge der Mediatisierung 1806 in Staatsbesitz und wurden, meist hohenlohischer Herkunft, zu einem Auslese-Pertinenzbestand formiert, aber nicht weitergeführt. Die Unterlagen dienten in erster Linie den staatlichen Behörden zur Information über die althergebrachten Rechte des Stiftes, das sich in staatlichem Eigentum befand und vom Staat verwaltet wurde. Der sich im staatlichem Eigentum befindende Bestand kam über das Staatsarchiv Ludwigsburg (ehemals Bestand B 483) 1992 ins Hohenlohe-Zentralarchiv.
Gliederung: 1 Verhältnis zur Herrschaft, Ordnungen und Bestimmungen, denen das Stift unterlag; 2 Verwaltung des Stiftes; 3 Mitglieder und Bedienstete des Stifts; 4 Bausachen; 5 Almosen und andere freiwillige Zuwendungen des Stiftes; 6 Schulen in Öhringen; 7 Besitz des Stiftes; 8 Zehnten, Gülten und andere Einnahmen des Stiftes; 9 Sonstiges Akten; 10 Rechnungen; 11 Stipendiaten-Geld-Rechnungen.

Der vorliegende Bestand enthält das Stift Öhringen betreffende Akten. Er ist ein Pertinenzbestand, der unterschiedliche hohenlohische Provenienzen umfasst. Die Akten gelangten infolge der Mediatisierung 1806 in staatlichen Besitz. Als Information über die Rechte und Besitzungen des Öhringer Stifts wurden die Akten des vorliegenden Bestandes von den kgl. württembergischen Behörden, vor allem vom Kameralamt Öhringen, benötigt und benutzt. Sie laufen im Wesentlichen nicht über 1806 hinaus. Sie wurden staatlicherseits nicht fortgeführt und in der Registratur weiterverwendet. Sie befanden sich wohl im Behördenarchiv und dienten in erster Linie zur Information über die althergebrachten Rechte des Stiftes, das sich nun in staatlichem Eigentum befand und von ihm verwaltet wurde.Von diesem allgemeinen Informationsbedürfnis her kennzeichnet sich auch der Inhalt des Bestandes. Es sind Akten über die Verwaltung des Stiftes, über dessen Geistliche und die Bedienstete, die Bauten, den Besitz, die Rechte und die Einnahmen des Stiftes. Es sind stets Akten, die grundlegend informieren, also "ausgelesene" Unterlagen zu den genannten Themen. Vor dem Ersten Weltkrieg befanden sich die Akten im Besitz des Kameralamtes Öhringen. Ein Repertorium dieses Kameralamtsbestandes von K.O. Müller aus der Zeit zwischen 1912 und 1923 existiert noch. Es liegt im Bestand vor. Der Bestand gelangte später zuständigkeitshalber an das Staatsarchiv Ludwigsburg. Dort erhielt er die Signatur B 483. Im Staatsarchiv Ludwigsburg wurden die Unterlagen erneut erschlossen. Die sehr laienhaft anmutenden Titelaufnahmen verfasste 1959 Dr. A. Kaspar aus Langenburg. Das Ergebnis nennt sich zu Recht "Repertorienkonzept". Diesem fehlt die dringend nötige Sachgliederung. Die Titelaufnahmen sind willkürlich gereiht und müssen alle durchgesehen werden, bevor man sagen kann, dass Unterlagen zu bestimmten Bereichen nicht im Bestand enthalten sind. Auch der fehlende Index macht das "Repertorienkonzept" für Benutzer und Archivar schwer benutzbar. 1992 wurde der Bestand unter Beibehaltung des staatlichen Eigentums an das Hohenlohe-Zentralarchiv übergeben. Maßgeblich dafür war, dass er ausschließlich über die hohenlohische Region informiert und die hiesigen Unterlagen sinnvoll ergänzt. Eine Neubearbeitung war im Hinblick auf die äußerst geringe Benutzbarkeit dringend notwendig. Auch die zentrale Bedeutung der Unterlagen für die hohenlohische Geschichte ließ sie notwendig erscheinen. Die Neubearbeitung behielt den Charakter des Pertinenzbestandes bei. Ein radikal angewendetes Provenienzprinzip hätte eine Aufsplitterung in viele hohenlohische Splitterprovenienzen unumgänglich gemacht. Im Hohenlohe-Zentralarchiv sind diese Provenienzen wahrscheinlich auch in anderen Beständen und Archiven enthalten, z. B. im Partikulararchiv Öhringen. Diese Unterlagen hätten mühsam herausgesucht werden müssen, um anschließend Provenienzbestände bilden zu können. Eine abschließende Bearbeitung der Unterlagen wäre so in absehbarer Zeit nicht durchzuführen gewesen. Somit wären die Unterlagen des vorliegenden Bestandes unbenutzbar geblieben. Auch aus dem Grunde der Eigentumswahrung (staatliches versus h.-oehringisches oder anderer hohenlohischer Linien Eigentum) wäre eine Vermengung nicht durchführbar gewesen. Als Abgabeprovenienz ist auf jeden Fall das Kameralamt Öhringen anzusehen. In diesem Sinne liegt durchaus ein Provenienzbestand vor. Bei der Neuverzeichnung wurden die hohenlohischen Vorprovenienzen möglichst bei den Titelaufnahmen angegeben. Damit ist der Entstehungszusammenhang der Unterlagen hinreichend dokumentiert. Bei der Neuverzeichnung genügte es manchmal, die Titelaufnahmen von Kaspar redaktionell zu überarbeiten. Diese verzetteln sich oft in Auflistungen von Einzelschriftstücken. In diesem Fall beschränkte sich die Neuverzeichnung auf die Nennung der wesentlichen oder herausragenden Stücke. Die Verzeichnung wurde auch insgesamt gestrafft und auf die an sich unüblichen historischen Kommentare von Kaspar verzichtet. Weiterhin waren große Einheiten der Kaspar'schen Faszikelbildung in übersichtliche kleinere aufzuspalten und anschließend die neuen Einheiten neu zu erschließen. Inzwischen sind auch Unterlagen dem Bestand hinzugefügt oder umgeordnet worden, was ebenfalls bei der Neuverzeichnung zu berücksichtigen war. Schließlich waren die Titelaufnahmen und auch die Büschel entsprechend einer zu bildenden Sachgliederung zu ordnen. Diese Arbeiten erfolgten durch den Unterzeichnenden weitgehend im Winter 1994/95. Die im Bestand enthaltenen Rechnungen des Stifts hatte Kaspar nicht berücksichtigen können. Sie bildeten wohl im Staatsarchiv Ludwigsburg einen eigenen Bestand. Die Verzeichnung der Rechnungen entsprechend den gültigen Kriterien erfolgte schon vor längerer Zeit durch die Angestellte Margarete Wüstholz. Die Konkordanz zwischen alten und neuen Signaturen erstellte Diane Leutwein. Der Bestand erhielt die Bezeichnung "SB 15 Stift Öhringen". Er umfaßt 263 Büschel und 197 Bände in 16,5 lfd. m. Neuenstein, im März 2001 Dr. Schiffer

Bestandssignatur
Landesarchiv Baden-Württemberg, Hohenlohe-Zentralarchiv Neuenstein, SB 15
Umfang
263 Bü, 197 Bd. (16,5 lfd. m)

Kontext
Landesarchiv Baden-Württemberg, Hohenlohe-Zentralarchiv Neuenstein (Archivtektonik) >> Hohenlohe-Zentralarchiv Neuenstein >> Sonstige Bestände

Bestandslaufzeit
1444-1812, Nachakten

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Rechteinformation
Letzte Aktualisierung
25.02.2022, 08:54 MEZ

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Objekttyp

  • Bestand

Entstanden

  • 1444-1812, Nachakten

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