Bestand
Stiftungsverwaltung Öhringen (Bestand)
Überlieferungsgeschichte
Zum 9. Juli 1811 wurden die bisher unter der Oberaufsicht des Kirchenrats örtlichen Pflegern unterstehende Geistliche Verwaltung bzw. Armen- und Stiftungsverwaltung verstaatlicht. Die Heiligen- und Stiftungspflegen wurden der Oberaufsicht von Kameral- und Bezirksämtern oder Stiftungsverwaltungen unterstellt. Die Stiftungspflegen in den Oberämtern Schöntal und Öhringen unterstanden zunächst den jeweiligen Kameralämtern, ehe zum 18. Mai 1814 die für beide Oberämter zuständige Stiftungsverwaltung Öhringen eingerichtet wurde. Die Stiftungsverwaltung hatte Güterverpachtungen und Zehntverleihungen zu bewilligen und das Rechnungswesen zu überwachen. Die Tätigkeit der Stiftungsverwaltung endet mit der Rückgabe der Pflegen an die Gemeinden in den Jahren 1821/22.
Inhalt und Bewertung
Der vorliegende Bestand, der aus einer Ablieferung des Landratsamts Öhringen an das Hohenlohe-Zentralarchiv stammt, enthält Reste des Schriftguts der Stiftungsverwaltung, insbesondere Konzeptbücher, chronologische Serien sowie Unterlagen in allgemeinen Verwaltungsangelegenheiten; die einzelne Stiftungen betreffende Überlieferung dürfte an die zuständigen Gemeinden abgegeben worden sein.
Vorbemerkungen: Mit Verordnung vom 9. Juli 1811 wurde die bisher unter Oberaufsicht des Kirchenrates von örtlichen Pflegern verwaltete Geistliche, Armen- und Stiftungsverwaltung verstaatlicht. Die Heiligen- und Stiftungspflegen der Gemeinden wurden der Oberaufsicht von Kameralämtern, Bezirksämtern oder Stiftungsverwaltungen unterstellt. Von 1811 - 1814 unterstanden die Stiftungspflegen in den Oberämtern Schöntal und Öhringen den jeweiligen Kameralämtern. Am 18. Mai 1814 wurde auf königlichen Befehl die Stiftungsverwaltung Öhringen eingerichtet. Ihr Bezirk umfaßte die Pflegen der beiden Oberämter Schöntal und Öhringen (Ortsverzeichnis siehe S. 4). Aufgabe der Stiftungsverwaltung war die Kontrolle der ihr untergeordneten Stiftungs- und Heiligenpflegen. Sie bewilligte Güterverpachtung und Zehntverleihung und überwachte das Rechnungswesen. Zu diesem Zweck übernahm die Stiftungsverwaltung Rechnungen, Rechnungsbeilagen und Schuldverschreibungen der Pflegen. Da der Schwerpunkt der Tätigkeit auf dem Bereich des Rechnungswesens lag, war bis 1816 die 3. Sektion der Krondomänen bei der Finanzkammer übergeordnete Behörde der Stiftungsverwaltungen. 1816 trat die neu eingerichtete Sektion des Stiftungswesens beim Innenministerium an ihre Stelle. Dort verblieben die Stiftungsverwaltungen, bis die 1817 eingeleitete Rückgabe der Pflegen an die Gemeinden 1821 - 1822 ihren Abschluß fand. Der hier vorliegende Bestand kam vermutlich vor 1971 aus dem Landratsamt Öhringen in das Hohenlohe-Zentralarchiv Neuenstein. Von dort aus wurde er 1980 zuständigkeitshalber an das Staatsarchiv Ludwigsburg abgegeben. Der Bestand enthält zwei handschriftliche Repertorien über die bei der Stiftungsverwaltung Öhringen entstandenen Akten (vgl. Bü 27). Ein Vergleich mit dem Bestand zeigt, daß dieser nur noch einen geringen Teil der aufgelisteten Faszikel umfaßt. Vermutlich wurden bei der Auflösung der Stiftungsverwaltung Akten über einzelne Pflegen an die Gemeinden abgegeben, übrig blieb der unteilbare Rest der Akten. Der Großteil des Schriftgutes war nach Ein- und Auslaufserien getrennt. Das einlaufende Schriftgut wurde nach Absendern (über- bzw. gleich- und untergeordnete Behörden) chronologisch oder nach Betreffen abgelegt. Angesichts des geringen Umfangs des Bestandes wurde bei der Verzeichnung diese Gliederung beibehalten. Die Sachakten wurden am Schluß angefügt. Die Akten enthalten einzelne bei der Vorgängerbehörde Kameralamt Schöntal entstandene Schriftstücke, die an die Stiftungsverwaltung übergeben worden waren. Der Bestand wurde 1994 unter Anleitung des Unterzeichneten von Frau Sibylle Kraiss verzeichnet, die auch die computergestützte Reinschrift fertigte. Der Bestand D 86a, Stiftungsverwaltung Öhringen, umfaßt 27 Büschel = O,7 lfd. m. Ludwigsburg, März 1994 (Dr. Hofmann)
Literatur: Alfred Dehlinger, Württembergs Staatswesen in seiner geschichtlichen Entwicklung bis heute, 2 Bände, Stuttgart 1951, Band 1 @ 114.
- Bestandssignatur
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Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Ludwigsburg, D 86 a
- Umfang
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27 Büschel (1,4 lfd. m)
- Kontext
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Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Ludwigsburg (Archivtektonik) >> Behörden der Übergangszeit um 1803-um 1817 >> Bezirksbehörden >> Sonstiges
- Bestandslaufzeit
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1810-1822
- Weitere Objektseiten
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- Rechteinformation
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- Letzte Aktualisierung
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18.04.2024, 10:40 MESZ
Datenpartner
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Objekttyp
- Bestand
Entstanden
- 1810-1822