Bestand

Rentamt Pfedelbach (Bestand)


Inhalt und Bewertung
Der Rentamtsbezirk umfasste das alte, bis 1806 bestehende Amt Pfedelbach, das sich aus den Gemeinden Pfedelbach, Oberohrn, Schwöllbronn, Unterohrn, Verrenberg und Windischenbach mitsamt ihren Teilorten zusammensetzte, und seit 1808 das Städtchen Sindringen. 1824 kamen mit der Aufhebung des Rentamts Mainhardt noch die Orte Mainhardt, Ammertsweiler, Frohnfalls, Geißelhardt, Gleichen und Lachweiler und deren zahlreiche Wohnplätze hinzu.
Gliederung: 1. Allgemeine Verwaltungsangelegenheiten; 2. Dienerangelegenheiten; 3. Immobilien; 4. Bau und Unterhaltung; 5. Vermietung und Verpachtung; 6. Schäferei; 7. Steuern und Umlagen; 8. Leistungen für Pfarrei und Schulen; 9. Grundherrliche Einkünfte; 10. Ablösungen; 11. Sonstiges.

1. Vorwort: Der nach der Mediatisierung des Fürstentums Hohenlohe-Bartenstein durch Württemberg 1806 gebildete Rentamtsbezirk Pfedelbach umfasste das alte, d. h. vor 1806 bestehende Amt Pfedelbach mit den Gemeinden Pfedelbach, Oberohrn, Schwöllbronn, Unterohrn, Verrenberg und Windischenbach und ihren Teilorten. 1808 wurde ihm das Amt Sindringen, im wesentlichen nur das Städtchen Sindringen, zugeschlagen. Nach der Aufhebung des Rentamts Mainhardt 1824 erstreckte sich die Zuständigkeit des Rentamts Pfedelbach auch auf die hohenlohe-bartensteinischen Besitzungen im Mainhardter Wald in den Gemeindebezirken Mainhardt, Ammertsweiler, Frohnfalls, Geißelhardt, Gleichen und Lachweiler mit ihren zahlreichen kleinen Wohnplätzen. Dem Rentamt, als die dem Oberrentamt und ab 1823 der Domänenkanzlei Bartenstein nachgeordnete standesherrliche Behörde, oblag die Verwaltung der fürstlichen Besitzungen, Einkünfte und Rechte in seinem Bezirk. Ferner besorgte es die Verwaltungsgeschäfte der Schäfereigesellschaft Pfedelbach, deren Teilhaberin die Standesherrschaft durch Kauf geworden war. Mit dem Abschluss der wichtigsten Ablösungsverfahren in den Jahren nach 1850 reduzierte sich die herkömmliche Geschäftstätigkeit der Rentamtsverwaltung. Ihr Schwerpunkt verlagerte sich auf die Aufsicht über die mit Ablösungsgeldern erworbenen Hofgüter Lehrensteinsfeld, Rappenhof und Charlottenberg. Folgerichtig erhielt das Rentamt vorübergehend von 1860 bis 1867 die Bezeichnung Domänenverwaltung Pfedelbach. Nach dem Verkauf der Hofgüter Rappenhof 1876 und Lehrensteinsfeld 1886 wurde die wieder in Rentamt umbenannte Verwaltung 1892 nach Bartenstein verlegt. Erst nach dem Ende des 1. Weltkriegs entstand in Pfedelbach erneut eine standesherrliche Güterverwaltung, deren rentamtliche Restfunktionen nach 1933 von der Revierverwaltung wahrgenommen wurden. Die Registratur des Rentamts charakterisierte der Rentamtsbuchhalter Schmitt 1828 als "Chaos" und "Augiasstall". Von wenigen Ausnahmen abgesehen waren und blieben die Akten unverzeichnet; ein Aktenplan scheint nicht verwendet worden zu sein. Insgesamt ist von erheblichen Aktenverlusten insbesondere für die Zeit nach 1867 auszugehen. Die Rentamtsregistratur wurde zu einem unbekannten Zeitpunkt, möglicherweise erst beim Verkauf des Schlosses Pfedelbach an die Gemeinde Pfedelbach 1962, nach Bartenstein verlagert und dort mit Registraturgut Bartensteiner Domänen- und Revierverwaltungen vermischt. Nach der Übernahme des Hohenlohe-Zentralarchivs in staatliche Verwaltung 1971 wurden die verzeichneten und nichtverzeichneten Teile des in einem Nebengebäude des Schlosses Bartenstein untergebrachten Schriftguts in den Jahren 1972-1976 in mehreren Transporten nach Neuenstein verbracht. Im Zuge der Neu- bzw. Erstverzeichnung und provenienzgerechten Neuordnung des Archivs Bartenstein ab 1998 wurden die Akten des Rentamts Pfedelbach zu einem gesonderten Bestand formiert, dessen Gliederung sich an vergleichbare hohenlohische Rentamtsüberlieferungen anlehnt. Bei seiner Benutzung sind die Bestände der Bartensteiner Zentralverwaltungen - Domänenkanzlei, Debitadministration und Forst- und Domänenverwaltung - und die zum Zeitpunkt der Fertigstellung des vorliegenden Repertoriums noch nicht abschließend verzeichneten Bestände der Forst- bzw. Revierverwaltungen zu berücksichtigen. Der Bestand wurde zwischen 1998 und 2002 von W. Beutter verzeichnet. Er umfasst in 4 lfd.m 294 Büschel. Neuenstein, im Dezember 2002 Wilfried Beutter

2. Hinweis: Im vorliegenden online-Findmittel fehlen einige Titelaufnahmen zu Archivalien aus dem 20. Jahrhundert, die derzeit noch nicht uneingeschränkt zugänglich sind. Im Hohenlohe-Zentralarchiv befindet sich ein vollständiges Findbuch, das auch die noch nicht frei zugänglichen Archiveinheiten erschließt. Neuenstein, im Dezember 2004 Dr. Schiffer

Bestandssignatur
Landesarchiv Baden-Württemberg, Hohenlohe-Zentralarchiv Neuenstein, Ba 95
Umfang
294 Bü (4,0 lfd. m)

Kontext
Landesarchiv Baden-Württemberg, Hohenlohe-Zentralarchiv Neuenstein (Archivtektonik) >> Hohenlohe-Zentralarchiv Neuenstein >> Archiv Bartenstein >> Jüngere Bestände (19.-20. Jahrhundert)

Bestandslaufzeit
1806-1933

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Rechteinformation
Letzte Aktualisierung
25.02.2022, 08:54 MEZ

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Objekttyp

  • Bestand

Entstanden

  • 1806-1933

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