Bestand
Rechnungen (Bestand)
Inhalt und Bewertung
Das Archiv Weikersheim bietet eine reichhaltige Rechnungsüberlieferung. Rechnungen unterschiedlichster Art sind hier vorhanden: Rechnungen der Zentralbehörden der Herrschaft, solche der Ämter, Rechnungen der Gemeinden, kirchliche Rechnungen, Wirtschaftsrechnungen und vieles andere. Die Weikersheimer Überlieferung reicht bis in das 15. Jh. zurück, die älteste Rechnung ist von 1481. Die Amtsrechnungen beginnen bereits um 1520, um 1570 setzen die Rechnungen der Weikersheimer Zentralbehörden ein. Die Gemeinderechnungen und die Heiligenrechnungen beginnen ebenfalls schon im 16. Jh. Zur Moderne hin reicht die Überlieferung bis zur Mitte des 20. Jh.
Da das Archiv Weikersheim kein Linienarchiv ist, sondern ein Schloßarchiv, sind Rechnungen unterschiedlichster hohenlohischer Provenienzen im Bestand vereint. Hauptsächlich sind es die "Weikersheimer Linie" mit der Residenz Weikersheim, die nie eine genealogische Kontinuität erlangte, die Linie Hohenlohe-Neuenstein-Neuenstein mit Sitz in Neuenstein (1648-1677) und die Linie Hohenlohe-Oehringen (Residenz Öhringen und zeitweise Weikersheim, 1756-1805) sowie anschließend Hohenlohe-Langenburg mit Residenz in Langenburg (19. und 20. Jh.).
Gliederung: 1. Von den Anfängen bis zur Sequestration; 2. Seit der Restitution der Herrschaft Weikersheim; 3. Revision der Weikersheimer Rechnungen.
1. Zum Bestand: Das Archiv Weikersheim bietet eine reichhaltige Rechnungsüberlieferung. Rechnungen unterschiedlichster Art sind hier vorhanden: Rechnungen der Zentralbehörden der Herrschaft, solche der Ämter, Rechnungen der Gemeinden, kirchliche Rechnungen, Wirtschaftsrechnungen und vieles andere. Die Weikersheimer Überlieferung reicht bis in das 15. Jh. zurück, die älteste erhaltene Rechnung ist eine des Klosters Schäftersheim für das Rechnungsjahr 1481. Die Amtsrechnungen beginnen bereits um 1520, um 1570 setzen die Rechnungen der Weikersheimer Zentralbehörden ein. Die Gemeinderechnungen und die Heiligenrechnungen beginnen ebenfalls schon im 16. Jh. Zur Moderne hin reicht die Rechnungsüberlieferung bis zur Mitte des 20. Jh. Wie in den übrigen hohenlohischen Rechnungbeständen überrascht die Vollständigkeit der Rechnungsserien. Einige Rechnungen liegen sogar in einer zweiten Serie vor. Da das Archiv Weikersheim kein Linienarchiv ist, sondern ein Schlossarchiv, sind Rechnungen unterschiedlichster hohenlohischer Linien, also unterschiedliche Provenienzen im Bestand vereint. Hauptsächlich sind es die "Weikersheimer Linie" mit der Residenz Weikersheim, die nie eine genealogische Kontinuität erlangte, die Linie Hohenlohe-Neuenstein-Neuenstein mit Sitz in Neuenstein (1648-1677) und die Linie Hohenlohe-Oehringen (Residenz Öhringen und zeitweise Weikersheim, 1756-1805) sowie anschließend Hohenlohe-Langenburg mit Residenz in Langenburg (19. und 20. Jh.). Der Bestand enthält die Rechnungen, die bei unterschiedlichen Provenienzen entstanden sind, aber im Schloss Weikersheim verwahrt wurden. Es sind Rechnungen, welche die Herrschaft Weikersheim betreffen. Deren Umfang hat sich im Laufe der Zeit gewandelt. So sind für die Zeit des Grafen Wolfgang II. (*1546, +1610) auch Rechnungen zu den Ämtern Langenburg und Ingelfingen, Neuenstein und Michelbach enthalten. Diese sind also nicht - wie in anderen hohenlohischen Rechnungsüberlieferungen zu beobachten - mit der Herrschaft "mitgewandert", denn sonst hätten sie sich im Archiv Langenburg bzw. Öhringen befinden müssen. Auffällig ist, dass sich hierunter auch Exemplare aus der Zeit vor dem Anfall dieser Ämter an Weikersheim befinden. Anscheinend hat Wolfgang II. diese Rechnungen an die Residenz gezogen, also zentralisiert. Der Bestand enthält nicht nur Rechnungen und Rechnungsbeilagen, sondern auch (etwa 60) Akten zur Rechnungsrevision, was ebenfalls eine Besonderheit des Weikersheimer Rechnungsbestandes darstellt. Sie finden sich unter der dritten Gliederungsrubrik. Die beiden ersten Gliederungsgruppen orientieren sich an der tiefen Zäsur des Jahres 1648, der Restitution der Herrschaft Hohenlohe-Weikersheim. Die Herrschaft war Graf Georg Friedrich nach seiner zweiten Reichsacht entzogen worden: 1634 wurde sie unter eine kaiserliche Sequesterverwaltung gestellt und 1637 an den Deutschen Orden übertragen. Sie drohte dem Haus Hohenlohe verlorenzugehen. Erst mit dem Westfälischen Friedensschluß von 1648 konnte sich Hohenlohe die Weikersheimer Herrschaft bleibend sichern. Ungeachtet der tiefgreifenden Zäsur können Rechnungsserien über das Jahr 1648 hinauslaufen, befinden sich also dann in beiden Hauptgruppen der Gliederung. Die zweite Gliederungsstufe unterscheidet, wie bei den Rechnungsbeständen üblich, nach den Rechnungsarten.
2. Zur Bearbeitung des Bestandes: Nach Verlagerung des Weikersheimer Archivs nach Neuenstein Anfang der 1980er Jahre wurde die Erschließung der Weikersheimer Rechnungen unter Leitung von Dr. Taddey begonnen. Frau Margarete Wüstholz beteiligte sich an den Verzeichnungsarbeiten. Ob weitere Kräfte an der Rechnungserschließung beteiligt waren, entzieht sich der Kenntnis. Mit dem Weggang von Dr. Taddey zur Landesarchivdirektion Stuttgart 1986 waren die Arbeiten im Manuskript abgeschlossen. Die Endredaktion und die Korrekturarbeiten behielt sich Dr. Taddey selbst vor, kam aber bis zu seiner Pensionierung nicht mehr zum Abschluss. Das provisorische Manuskript wurde 2008 von der Archivangestellten Diane Leutwein in Scope eingegeben, also "retrokonvertiert". Einige offensichtliche Fehler wurden gleich korrigiert und fehlende Angaben ergänzt. Die noch vorliegenden Taddeyschen Korrekturanweisungen arbeitete der Unterzeichnende ein, ebenso überprüfte und korrigierte er den noch nicht korrekturgelesenen Rest des Manuskriptes. Der vorliegende Bestand setzt sich aus Büscheln und Bänden zusammen. Beide bilden eigene Serien, deren Zählung jeweils bei 1 beginnt. Bei der Bestellung ist anzugeben, ob es sich um ein Büschel (Bü) oder um einen Band (B) handelt, die Nummer allein ist nicht eindeutig. Für die Einordnung war die Magazinierbarkeit der Archivalien maßgeblich, kleinere Bände, die nicht im Regal stehen können, können als Büschel eingeordnet und in Aktenboxen verpackt sein. Das aktenmäßig verpackte Material umfasst 2.474 Büschel (= 59,75 lfd. m), an Bänden liegen 2.198 Stück (= 96 lfd. m) vor. Der Gesamtumfang des Bestandes beträgt somit 4.672 Einheiten bei 155,75 lfd. m. Die Laufzeit der Weikersheimer Rechnungen reicht von 1481, 1521 bis 1948. Neuenstein, im Januar 2009 Dr. Schiffer
- Bestandssignatur
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Landesarchiv Baden-Württemberg, Hohenlohe-Zentralarchiv Neuenstein, We 115
- Umfang
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2198 Bände und 2474 Bü (155,75 lfd. m)
- Kontext
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Landesarchiv Baden-Württemberg, Hohenlohe-Zentralarchiv Neuenstein (Archivtektonik) >> Hohenlohe-Zentralarchiv Neuenstein >> Schloßarchiv Weikersheim >> Sonstige Bestände
- Bestandslaufzeit
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1481, 1521-1948
- Weitere Objektseiten
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Rechteinformation
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Es gelten die Nutzungsbedingungen des Landesarchivs Baden-Württemberg.
- Letzte Aktualisierung
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25.02.2022, 08:54 MEZ
Datenpartner
Landesarchiv Baden-Württemberg. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Bestand
Entstanden
- 1481, 1521-1948